Für Tirols Arbeitnehmer - AK - Tirol
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2001 wird jährlich nur noch der Betrag von 10.900<br />
Euro an den Verein für Konsumenteninformation<br />
gezahlt. Sonstige Ausgaben für den Konsumentenschutz<br />
sind aus dem Landesbudget<br />
nicht ersichtlich und erfolgen auch nicht. Eine<br />
derartige massive Kürzung von ca. 50 Prozent<br />
der Mittel muss sich kaum ein anderer Bereich<br />
gefallen lassen. Damit wird einmal mehr deutlich,<br />
wie sehr im Land <strong>Tirol</strong> die Bedeutung des<br />
Konsumentenschutzes verkannt wird.<br />
Auf EU-Ebene ist unstrittig, dass funktionierender<br />
Konsumentenschutz ein wichtiges Detail<br />
für das Wirtschaftswachstum ist. Ein Kräftegleichgewicht<br />
zwischen Wirtschaft und Konsumenten<br />
ist ein unverzichtbarer Faktor.<br />
Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> fordert:<br />
Der Verein für Konsumenteninformation ist<br />
ausreichend finanziell zu unterstützen und die<br />
Subvention zumindest wieder auf das Niveau<br />
von 1994, also auf 20.929 Euro heraufzusetzen.<br />
Schuldnerberatung<br />
Cirka 30.000 Haushalte in <strong>Tirol</strong> sind überschuldet.<br />
Nach Schätzungen des KSV wird sich<br />
die Zahl der Privatkonkurse in den nächsten<br />
Jahren verdoppeln. Die privaten Haushalte<br />
haben also zunehmend mit Verschuldung zu<br />
kämpfen. Deren wirtschaftliche Situation hat<br />
jedoch maßgeblichen Einfluss auf die Wirtschaft.<br />
Mit dem Privatkonkurs besteht die Möglichkeit,<br />
Private zu entschulden, sodass sie wieder<br />
am Wirtschaftsleben teilnehmen können.<br />
Die Schuldnerberatung ist dazu ein wichtiges<br />
Instrument. Sie macht den Privatkonkurs ohne<br />
zusätzliche Kosten möglich. Auf einen Termin<br />
bei der Schuldnerberatung <strong>Tirol</strong> muss man<br />
aber derzeit bis zu 6 Monate warten. Die<br />
Gründe hierfür liegen in der unzureichenden<br />
finanziellen Ausstattung dieser Einrichtung.<br />
Obwohl Studien belegen, dass die ökonomischen<br />
Effekte der Schuldnerberatungsstellen<br />
die öffentlichen Förderungen für diese Einrichtungen<br />
um mehr als das Doppelte übersteigen,<br />
fördert das Land <strong>Tirol</strong> die Schuld-<br />
nerberatungsstelle nur mit 0,87 Euro pro Einwohner<br />
(Budget für das Jahr 2008). Dem<br />
gegenüber wenden andere Bundesländer, wie<br />
etwa Vorarlberg, Oberösterreich oder Kärnten<br />
bis zu 1,49 Euro pro Einwohner auf. In diesen<br />
Bundesländern werden die Schuldnerberatungen<br />
nur vom Land finanziert. <strong>Tirol</strong> ist das<br />
einzige Bundesland, in dem es eine Mitfinanzierung<br />
der Schuldnerberatung durch die Arbeiterkammer<br />
gibt, auch die Cofinanzierung<br />
durch das AMS ist in anderen Ländern weit<br />
niedriger.<br />
Die <strong>AK</strong> <strong>Tirol</strong> fordert:<br />
Die Schuldnerberatung ist durch das Land<br />
wenigstens mit einem Betrag von 900.000<br />
Euro also cirka 1,30 Euro pro Einwohner, zu subventionieren.<br />
Nur so können Privatkonkurse<br />
zügig abgewickelt werden, dies auch zum<br />
Wohle der Gesamtwirtschaft.<br />
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Rechts- und Konsumentenpolitik