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Der Lohn der Frau unter die Lupe genommen

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Die DGB-Gewerkschaften haben sogleich in einer beson<strong>der</strong>s<br />

hierzu einberufenen Kommission <strong>die</strong> Möglichkeiten zur Anwendung<br />

neuer Beurteilungskriterien, <strong>die</strong> von den Gutachtern<br />

vorgeschlagen wurden, überprüft. Es wurden von<br />

Rohmert/Rutenfranz wesentliche differenzierte Anfor<strong>der</strong>ungsmerkmale<br />

vorgesehen.<br />

Die bisher im Rahmen <strong>der</strong> Arbeitsbewertung angewendeten<br />

Methoden zur Beurteilung <strong>der</strong> Belastungshöhe als Grundlage<br />

zur <strong>Lohn</strong>findung waren einseitig energetisch orientiert.<br />

Es kamen bestenfalls Umgebungseinflüsse hinzu. Die technische<br />

Entwicklung hat <strong>die</strong> Arbeitsvorgänge weitestgehend<br />

verän<strong>der</strong>t. Informatorische Belastungen (Sinne und Nerven),<br />

Monotonie, Taktgebundenheit, Uberwachungsfunktion u.a.<br />

sind hinzugekommen, <strong>die</strong> meist <strong>unter</strong>- o<strong>der</strong> nicht bewertet<br />

werden.<br />

Die Wissenschaftler haben mit ihren Aussagen <strong>die</strong> jahrelang<br />

vorgetragene Meinung <strong>der</strong> Gewerkschaften bestätigt. Sie sahen<br />

sich veranlaßt, ein neues arbeitswissenschaftliches Erhebungsverfahren<br />

zu entwickeln, das sie an 204 <strong>unter</strong>suchten Arbeitsplätzen<br />

von Männern und <strong>Frau</strong>en in verschiedenen Wirtschaftszweigen<br />

angewandt haben.<br />

Damit liegt noch keine Lösung auf dem Tisch. Aber es wird<br />

sich zeigen, ob tatsächlich bei den Arbeitgeberverbänden<br />

Bereitschaft besteht, schrittweise das Problem <strong>der</strong> <strong>Frau</strong>enentlohnung<br />

einer befriedigenden und damit gerechteren tariflichen<br />

Regelung zuzuführen. Sie müßten endlich ihren Wi<strong>der</strong>stand<br />

gegen grundsätzliche Än<strong>der</strong>ungen von Tarifkatalogen<br />

aufgeben.<br />

Dr. Kurt Wolf könnte in <strong>die</strong>ser Beziehung einen guten Beitrag<br />

leisten, indem er seinen Einfluß z.B. auf <strong>die</strong> Arbeitgebervereinigung<br />

<strong>der</strong> Süßwarenindustrie geltend macht.<br />

lamburg, November 1975

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