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„Magna Charta“ der Erneuerung

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P O W / 49 - 15 - 03.12.2003<br />

„Magna Charta“ <strong>der</strong> <strong>Erneuerung</strong><br />

Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils am 4. Dezember vor<br />

40 Jahren verabschiedet – Tagung <strong>der</strong> Katholischen Akademie Domschule und<br />

des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft an <strong>der</strong> Universität Würzburg – Professor<br />

Haunerland: Authentische Gottesdienstfeiern unterstützen<br />

Würzburg (POW) Als „Magna Charta“ <strong>der</strong> liturgischen <strong>Erneuerung</strong> hat <strong>der</strong> Würzburger<br />

Liturgiewissenschaftler Professor Dr. Winfried Haunerland die am 4. Dezember vor 40 Jahren<br />

verabschiedete Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils gewürdigt. Bei einer Tagung <strong>der</strong><br />

Katholischen Akademie Domschule in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft <strong>der</strong><br />

Katholisch-Theologischen Fakultät <strong>der</strong> Universität Würzburg wies Haunerland darauf hin, dass es nicht<br />

nur auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Weltkirche und des jeweiligen Sprachgebiets, son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> Ortskirche eine<br />

Aufgabe bleibe, authentische Gottesdienstfeiern zu unterstützen. Dabei gelte es, ressourcenorientiert zu<br />

denken und nach den eigenen Möglichkeiten zu fragen.<br />

Als erstes Dokument des Zweiten Vatikanischen Konzils war die Liturgiekonstitution „Sacrosanctum<br />

Concilium“ am 4. Dezember 1963 verabschiedet worden. Sie gab den Anstoß zu einer allgemeinen<br />

<strong>Erneuerung</strong> <strong>der</strong> Liturgie. Das gottesdienstliche Leben in den Gemeinden verän<strong>der</strong>te sich nachhaltig. Die<br />

Liturgie wird seither zumeist in <strong>der</strong> Volkssprache gefeiert. Frauen und Männer nehmen verschiedene<br />

Dienste bei <strong>der</strong> Feier wahr. Mit historischem Kontext und theologischen Kernpunkten, Verlauf und<br />

Umsetzung in <strong>der</strong> Ortskirche sowie dem bleibenden Anspruch liturgischer <strong>Erneuerung</strong> setzte sich die<br />

Tagung unter dem Motto „Liturgiereform – Ansporn und Auftrag für morgen“ auseinan<strong>der</strong>.<br />

Professor Dr. Manfred Probst von <strong>der</strong> Philosophisch-Theologischen Hochschule <strong>der</strong> Pallottiner in<br />

Vallendar zeigte die grundlegenden Anliegen <strong>der</strong> Liturgiekonstitution auf und informierte über die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Liturgiereform in den vergangenen vierzig Jahren. Dabei stellte er beson<strong>der</strong>s heraus,<br />

dass die Liturgie die Feier des göttlichen Heiles ist. Im Gottesdienst feiere die Gemeinde nicht sich selbst,<br />

son<strong>der</strong>n die Begegnung mit Gott.<br />

Stephan Steger, Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft in Würzburg,<br />

berichtete anhand einiger Schwerpunkte über den Verlauf <strong>der</strong> Liturgiereform im Bistum Würzburg. Dabei<br />

zeigte er die Abhängigkeiten <strong>der</strong> Diözese von <strong>der</strong> Deutschen Bischofskonferenz und <strong>der</strong> Weltkirche auf,<br />

aber auch die Einflüsse <strong>der</strong> Ortskirche auf das Geschehen in Rom. Alle Anstöße <strong>der</strong> Weltkirche und des<br />

deutschen Sprachgebietes galt es, im Bistum umzusetzen. Die erste Phase <strong>der</strong> Liturgiereform sei von<br />

einer lebendigen Suchbewegung geprägt gewesen, in <strong>der</strong> Ermutigung und begrenzte Experimente<br />

vorherrschten. In den darauffolgenden Jahren sah sich die Diözesanleitung nach Angaben Stegers<br />

dagegen häufiger zu kritischen Reaktionen veranlasst. Umso wichtiger sei, dass seit einiger Zeit<br />

verstärkte Bemühungen zur liturgischen Bildung in <strong>der</strong> Diözese geför<strong>der</strong>t würden.<br />

Im Kleingruppengespräch berichteten die Tagungsteilnehmer von ihren eigenen Erfahrungen mit <strong>der</strong><br />

Liturgiereform. Befreiende Momente, wie die Einführung <strong>der</strong> Muttersprache, und Verlusterfahrungen, wie<br />

das fast vollständige Verschwinden <strong>der</strong> lateinischen Messgesänge, kamen dabei zur Sprache. Vor allem<br />

jüngere Teilnehmer, darunter auch Studierende <strong>der</strong> Katholisch-Theologischen Fakultät, konnten sich so<br />

ein Bild von den damaligen Ereignissen machen, die sie selbst nicht miterlebten.<br />

(34 Zeilen/4903/1664; Telefax voraus)<br />

mo/bs (POW)<br />

Presse- und Informationsstelle des Bischöflichen Telefon 0931/386 287<br />

Ordinariats, Domerschulstraße 2, 97070 Würzburg Telefax 0931/386 419<br />

e-mail POW@Bistum-Wuerzburg.de

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