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Abschlussbericht - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im ...

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<strong>Abschlussbericht</strong> S10-01HPV-Test <strong>im</strong> Pr<strong>im</strong>ärscreening des ZervixkarzinomsVersion 1.028.11.2011Cervarix ® (GlaxoSmithKline), ist seit September 2007 in der Europäischen Union zugelassen[40] <strong>und</strong> ebenfalls in Deutschland verfügbar.Ob die HPV-Impfung in Deutschland in absehbarer Zeit eine Auswirkung auf dieZervixkarzinominzidenz haben wird, ist unklar. Das hängt nicht nur von der Effektivität derImpfstoffe, sondern auch von der Akzeptanz der Impfung ab. Ein kürzlich publizierterdeutscher HTA-Bericht [41] zur HPV-Impfung kommt zu dem Schluss, dass die Einführungder HPV-Impfung zu einer Reduktion der Zervixkarzinominzidenz führen könnte. Wenn dasZervixkarzinom seltener würde, würde sich möglicherweise auch die Nutzen-Schaden-Bilanzder Zervixkarzinomfrüherkennung verändern.In Deutschland wurde von der Ständigen Impfkommission (STIKO) 2007 eine Empfehlungzur generellen Impfung gegen HPV für Mädchen <strong>im</strong> Alter von 12 bis 17 Jahren verabschiedet[38]. Die Impfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in Deutschland seitNovember 2007 als Regelleistung vergütet. Es wird jedoch deutlich gemacht, dass eine HPV-Impfung die regelmäßige Früherkennungsuntersuchung nicht ersetzen kann. Im April 2009hat auch die World Health Organization (WHO) eine Aufnahme der HPV-Impfung alsRoutine<strong>im</strong>pfung für Mädchen vor dem Eintritt in das Sexualleben (<strong>im</strong> Alter von 9 oder 10 bis13 Jahren) in nationale Impfprogramme empfohlen [27].1.3.2 Gegenwärtiges Zervixkarzinomscreening <strong>im</strong> Rahmen des Krebsfrüherkennungsprogrammsin DeutschlandSeit 1971 sind in Deutschland Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in den Leistungskatalogder gesetzlichen Krankenversicherung einbezogen <strong>und</strong> als Krebsfrüherkennungsprogrammb<strong>und</strong>esweit eingeführt (§ 25, Abs. 2, SGB V, 2000 b). Dieses Krebsfrüherkennungsprogrammwurde 1991 auch auf die neuen B<strong>und</strong>esländer ausgedehnt [42]. Dieses berechtigt Frauen abdem 20. Lebensjahr, einmal jährlich eine Früherkennungsuntersuchung auf ein Zervixkarzinomvornehmen zu lassen. Eine obere Altersgrenze für diese Untersuchung gibt es nicht.Darüber hinaus sind seit November 2008 alle gesetzlich versicherten Frauen, die nach dem01.04.1987 geboren wurden, dazu verpflichtet, sich vom behandelnden Hausarzt oderGynäkologen zur Früherkennungsuntersuchung auf ein Zervixkarzinom beraten zu lassen.Andernfalls müssen sie <strong>im</strong> Fall einer Krebserkrankung bis zu 2 % statt bis zu 1 % ihresEinkommens als Zuzahlung zu Arzne<strong>im</strong>itteln <strong>und</strong> anderen Maßnahmen leisten. DieDurchführung der Untersuchung selbst ist jedoch keine Pflicht [43].Die Zervixkarzinomfrüherkennung umfasst eine gynäkologische Untersuchung, die Entnahmeeines Zervixzellabstrichs von der Portiooberfläche <strong>und</strong> aus dem Zervikalkanal (möglichstunter kolposkopischer Kontrolle) sowie die Verarbeitung <strong>und</strong> die zytologische Beurteilungdes Abstrichs [12]. Die Diagnose in der Zytologie (Papanicolaou-Verfahren) erfolgt nach derMünchner Nomenklatur II von 1989 (Tabelle 2). Anhand der Münchner Klassifikation wirdder Schweregrad der zytologischen Veränderung festgelegt <strong>und</strong> ein weiteres medizinischesVorgehen empfohlen, sofern der Bef<strong>und</strong> auffällig ist. Für die Diagnosesicherung auffälligerzytologischer Bef<strong>und</strong>e wird der Einsatz einer erneuten Zytologie bzw. Kolposkopie inVerbindung mit einer Gewebeknipsbiopsie empfohlen [12,44]. Für die weitere klinische<strong>Institut</strong> für Qualität <strong>und</strong> <strong>Wirtschaftlichkeit</strong> <strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen (IQWiG) - 8 -

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