3 Speicher dimensionierenÜbertragungs-Korrekturfaktor xDas Bild 113, Seite 147 zeigt den Übertragungs-Korrekturfaktorx in Abhängigkeit von der Aufheizzeit (Beispiel Bild 39). Ist die Rücklauftemperatur höher als die Speichersolltemperatur,gilt die Kurve a (für 60 °C Speichersolltemperatur)bzw. Kurve b (für 45 °C Speichersolltemperatur).Liegt die Rücklauftemperatur unter derSpeichersolltemperatur, gelten die Kurven c oder d entsprechend.1,000,90xa b c dBeispielGegeben• Aufheizzeit t a = 1 h• Speichertemperatur ϑ Sp = 60 °C• Rücklauftemperatur ϑ R < 60 °C.Korrektur der Wärmetauscherleistung• es gilt Kurve c ( Bild 39): Übertragungs-Korrekturfaktorx = 0,85• Berechnen der effektiven Anschlussleistung Q eff (Wärmetauscherleistung)mit Grundformel 16, Seite 159:Q effQ theor.xQ effQ--------------- theor.xEffektive Anschlussleistung (Wärmetauscherleistung)in kWTheoretische Anschlussleistung (Wärmetauscherleistung)in kWÜbertragungs-KorrekturfaktorZum Ablesen der theoretischen Anschlussleistung Q theor.aus dem Dauerleistungsdiagramm des Speichers ist dieKurve für die Warmwasser-Austrittstemperatur zu wählen,die der Speichersolltemperatur entspricht.Volumetrischer Korrekturfaktor yBei der Bevorratung in einem Speicher mit Glattrohr-Wärmetauscherist immer zu berücksichtigen, dass eine100%ige Erwärmung des gesamten Inhalts auf diegewünschte Temperatur nicht möglich ist. Um den nutzbarenSpeicherinhalt zu berechnen, ist daher der volumetrischeKorrekturfaktor y nach Tabelle 63, Seite 147 zuberücksichtigen (Beispiel Tabelle 24).BeispielGegeben• berechneter Speicherinhalt V Sp = 160 l• angenommene Speichergröße <strong>Logalux</strong> SU160.Korrektur des Speichervolumens• volumetrischer Korrekturfaktor y = 0,94( Tabelle 24)• nutzbarer Speicherinhalt=0,850,800,700,5 1 1,5Bild 39Übertragungs-Korrekturfaktor x; Beispiel blauhervorgehoben (Vorlage Bild 113,Seite 147)a Heizwasserseitige Rücklauftemperatur höher als Speichertemperaturvon z. B. 60 °C bei einer Dauerleistungbezogen auf warmwasserseitig 10/60 °Cb Wie a, jedoch bezogen auf 10/45 °Cc Heizwasserseitige Rücklauftemperatur tiefer als Speichertemperaturvon z. B. 60 °C bei einer Dauerleistungbezogen auf warmwasserseitig 10/60 °Cd Wie c, Dauerleistung jedoch bezogen auf 10/45 °Ct a Aufheizzeitx Übertragungs-Korrekturfaktor<strong>Logalux</strong>VolumetrischerKorrekturfaktor ySU/S (stehend) 0,94LT/L (liegend) 0,96LT > 400 (liegend) 0,902t a [h]6 720 644 970-37.1ilTab. 24 Volumetrischer Korrekturfaktor y für eine Zapfzeitvon 15 Minuten bis 20 Minuten; bei kürzererZapfzeit Faktor um 0,05 reduzieren; Beispielfett hervorgehoben (Vorlage Tabelle 63,Seite 147)V Sp= 160 l ⋅ 0,94 = 150,40 lEs ist die nächste Speichergröße <strong>Logalux</strong> SU200 mit200 Litern Speicherinhalt zu wählen, wovon beim Speichersystemnur 188 Liter nutzbar sind.626 720 644 970 (2011/05) – Planungsunterlage <strong>Logalux</strong>
Speicher dimensionieren33.4.2 Spitzenbedarf mit langer Aufheizzeit (über 2 Stunden)AnwendungsfallUnter Spitzenbedarf ist die Entnahme großer Warmwassermengeninnerhalb sehr kurzer Zeit zu verstehen. Eintypisches Beispiel hierfür ist ein Industriebetrieb, in welchemWarmwasser nur für die Körperreinigung der Mitarbeiterbei Schichtende benötigt wird. Liegt ein derartigerBedarf vor, kann man häufig auch von einer langen, zumTeil mehrstündigen Aufheizzeit ausgehen.Für die Größenbestimmung des Speichers ist eine Entscheidungzwischen den beiden Varianten Speichersystemund Speicherladesystem zu treffen.SystementscheidungVariante SpeichersystemDer gesamte Bedarf wird bevorratet. Für diese Variantegenügt eine Beheizungsleistung, die entsprechend derverfügbaren Aufheizzeit dimensioniert wird und imRegelfall relativ gering ist. Sollte man sich für dasSpeichersystem entscheiden, also für Speicher mit eingebautemWärmetauscher, ist auf jeden Fall der volumetrischeKorrekturfaktor y gemäß Seite 62 zuberücksichtigen.Es muss der gesamte Warmwasserbedarf bevorratet werden,da beim Speichersystem während der kurzenSpitzenentnahme keine anteilige Dauerleistung angerechnetwerden kann.Variante SpeicherladesystemNur ein Teil des Gesamtbedarfs wird bevorratet, der Restwird per Dauerleistung über einen Wärmetauschererwärmt. Solche Anlagen sollten bevorzugt im Speicherladesystem,also mit extern angeordnetem Wärmetauscher,konzipiert werden, da im Speicherladesystem einebeliebige Zuordnung des Speicherinhalts und der Wärmetauscherleistungmöglich ist. Für die Auswahl desWärmetauschers zur Warmwasserbereitung ist die zurVerfügung stehende Kessel- oder Fernwärmeleistungmaßgebend.6 720 644 970 (2011/05) – Planungsunterlage <strong>Logalux</strong> 63