10.07.2015 Aufrufe

Training im Griff - mesics GmbH

Training im Griff - mesics GmbH

Training im Griff - mesics GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5.4 Bruno hat seine Ziele<strong>im</strong>mer klar vor Augen und begann schonals Fünfzehnjähriger mit intensivem Ausdauersport.In den leichtathletischenMittel- und Langstreckendisziplinenkonnte er als Nachwuchssportler schondas eine oder andere Mal für Aufsehensorgen. Viele Urkunden und Pokale zierennoch heute sein Büro. Er hätte wohldas Zeug zum Profi gehabt!Allerdings wollte er sich nicht auf eine best<strong>im</strong>mteDisziplin festlegen und machtebewusst vielseitigen und abwechslungsreichenSport. Radfahren und Laufen,aber auch Fußball und Tennis standenauf dem Programm. Blättern wir alsoerst einmal in der Geschichte zurückund schauen wir uns an, wie man (fast)zum Profi sportler wird:Bruno entwickelte sich damals zum perfektenAllrounder mit ausgezeichnetenAusdauerfähigkeiten. Mit 26 Jahren trater erstmals bei einem Triathlon an (1000m Schw<strong>im</strong>men, 60 km Radfahren und15 km Laufen) und benötigte dafür runddrei Stunden. Das Schw<strong>im</strong>men machteihm dabei noch die meisten Probleme.Trotzdem war Bruno vom Triathlonsportso fasziniert, dass er sich die Teilnahmean der „Königsdisziplin“, dem Ironman(3,8 km Schw<strong>im</strong>men, 180 km Radfahren,42 km Laufen) vornahm. Das warsein Ziel! Um dies auch zu erreichen,trainierte Bruno von nun an sehr diszipliniertund nach einem strengen Plan.Vorher wurde selbstverständlich eineDiagnostik zur Best<strong>im</strong>mung des Ist-Zustandesdurchgeführt. Er machte eineSpiroergometrie auf dem Radergometer,um eine Aussage über den Energieverbrauchzu erhalten.Gleichzeitig wurden auch noch Laktatwertemit erfasst. So erhielt er einenkompletten Zusammenhang zwischenseiner max<strong>im</strong>alen Leistungsfähigkeitund seiner aeroben sowie anaerobenEnergiebereitstellung.Abgeschlossen wurde die Diagnostiktags darauf mit einem Lauftest auf der400 m Bahn. Die Testergebnisse:Spiroergometrie / Radergometer:VO2 abs.:VO2 rel.:Max. Leistung:4700 ml/min62,7 ml/min kg400 Watt4 mmol Laktat bei: 290 WattLaktatstufentest / 400 m Bahn:Max. Geschw.:5,5 m/s2 mmol Laktat bei: 3,8 m/s3 mmol Laktat bei: 4,2 m/s4 mmol Laktat bei: 4,5 m/s5 mmol Laktat bei: 4,7 m/s6 mmol Laktat bei: 4,9 m/sKeine Frage: Bruno war schon ziemlichfi t - mit seinen 1,83 Metern Größe und75 kg Gewicht würde es aber für die hohenAnforderungen be<strong>im</strong> Ironman nochnicht reichen!Bruno war ehrgeizig, doch er übertriebnicht. Nach und nach steigerte er vor allemden <strong>Training</strong>sumfang bei gleich bleibenderIntensität. Die Läufe und Radeinheitenwurden länger. Wenn er sichzwischendurch auf einen Wettkampfvorbereitete, stellte er das <strong>Training</strong> um.Es kamen intensive Einheiten <strong>im</strong> Bereichdes aerob/anaeroben Übergangs hinzu.Auch Tempotraining und Intervall-Läufefl ossen ins <strong>Training</strong> ein.Bruno absolvierte einige 10 km Läufe,nahm an Halbmarathons und 100 kmRundfahrten mit dem Rad teil. Meistensbetrachtete er dies als abwechslungsreiche<strong>Training</strong>seinheit unter Wettkampfbedingungen- doch manchmal packtees ihn richtig!Die gute Zeit und die vordere Platzierungforderten anschließend aber auch eineentsprechend lange Pause von zwei bisdrei Wochen, in denen ausschließlichlockeres Regenerationstraining möglichwar. Bis zu 23 Stunden pro Woche widmetesich Bruno nun dem <strong>Training</strong> undmeisterte auch große Distanzen, ohnenoch Tage danach erschöpft zu sein.Jetzt ging es darum, die Leistungen undDisziplinen zu kombinieren und auch dieWechsel zu trainieren, denn die Zeit warvorgerückt. Noch zwei Monate bis zu seinergrößten Herausforderung!Regelmäßige Leistungsdiagnostik hatteihm geholfen, sein aktuelles Potentialgenau einschätzen und daraus WochenundMonatstrainingspläne ableiten zukönnen. Die Zeit verging wie <strong>im</strong> Flug.Noch einmal intensivierte Bruno für zweiWochen das <strong>Training</strong>, um danach in denletzten Tagen vor dem Wettkampf vollständigzu regenerieren.Neben dem sportlichen <strong>Training</strong> wareines besonders wichtig: Bei aller Anspannungeine gewisse Lockerheit undregelmäßige Energiezufuhr währenddes Wettkampfs. Bruno würde, vorausgesetzter kommt ins Ziel, während desIronman 10-12.000 kcal verbrauchen!Sicher, einen beachtlichen Teil davon liefertendie körpereigenen Glykogen- (Zucker-)und Fettspeicher. Wenn er abernicht den berühmt-berüchtigten Hungerasterleiden wollte, dann mussten auchin erheblichem Maße Kohlenhydrateüber Gels und Energie-Riegel zugeführtwerden. Bruno hatte sich gleich eineganze Packung auf Vorrat besorgt.Abb. 26: „Powerriegel“ sind gerade bei hohen Belastungeneine gute ErgänzungSamstag, 31. August 1996, 8:30 Uhr:Startschuß zu 3,8 km Schw<strong>im</strong>men <strong>im</strong>See. Bruno stürzt sich in die Fluten. Nacheiner Stunde und 24 Minuten steigt eraus dem Wasser. Wechselzone, Hektik,er fi ndet sein Handtuch und seineWechselmarke nicht. Orientierungslosschaut er umher, verdammt… das kostetZeit! Da, das muss es sein: Jetzt reinin die Radklamotten und ab. Schließlichkommt jetzt mit dem Radfahren eineDisziplin, die ihm besser liegen sollte.Aber irgendwie ist alles anders als <strong>im</strong><strong>Training</strong>. Er kommt nicht in Tritt undnicht ins Rollen. Der Puls ist auch jenseitsvon gut und böse. Eigentlich hatte- 32 -- 33 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!