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Training im Griff - mesics GmbH

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2 WIE UNSER KÖRPER ARBEITET2.1 Physiologische GrundlagenHerz, Kreislauf, Atmung und Stoffwechselbest<strong>im</strong>men die Leistungsfähigkeitunseres Körpers. Das prinzipielle Verständnisder Funktion und Wechselwirkungdieser Systeme ist Voraussetzungfür die bewusste Herangehensweise undPlanung des <strong>Training</strong>s. Ein erster Schrittdazu ist die Analyse des „Ist“-Zustands.Gleiche Anfangsvoraussetzungen bedeutenjedoch noch kein identisches<strong>Training</strong>. Je nach Zielsetzung (Prävention,Ausdauer, Leistungssteigerung sowieSportart und verfügbare Zeit) kanndie individuelle <strong>Training</strong>sempfehlungsehr unterschiedlich sein.Abb.1: Verlauf eines <strong>Training</strong>s in Abhängigkeit vonIst-Zustand und individueller ZielvorgabeUm sein eigenes <strong>Training</strong> bzw. seineErfolge wie auch Misserfolge besserverstehen und einschätzen zu können,werden <strong>im</strong> Folgenden die wichtigstenphysiologischen und trainingswissenschaftlichenGrundlagen kurz erläutert.2.2 Herz-KreislaufsystemAlle Bereiche des Körpers werden überdas Herz-Kreislaufsystem mit Blut undsomit Sauerstoff und verschiedenenNährstoffen versorgt. Der „Motor“ desHerz-Kreislaufsystems ist das Herz, welchesdas Blut über die Blutgefäße durchden Körper zirkulieren lässt.Regelmäßiges Ausdauertraining hältdieses System in Schwung. Das Herzvergrößert sein Volumen und damitauch seine „Förderkapazität“.Durch ein gesteigertes Schlagvolumen(pro Herzschlag wird mehr Blut befördert)sinkt wiederum die Schlagfrequenz.Der Puls wird <strong>im</strong> Normalzustandwie auch unter Belastung ruhiger, wenndas Herz effektiver arbeitet.Da das Herzwachstum natürlich begrenztist, steigt bei einem sehr intensivund über Jahre betriebenen <strong>Training</strong> dieHerzfrequenz unter Belastung dann wiederauf ein individuelles Max<strong>im</strong>um an,um für den hohen Energiebedarf ausreichendBlut in die Muskelzellen zu transportieren.Der aktuelle Verlauf der Herzfrequenzund die Anpassung infolge des <strong>Training</strong>slassen sich gut mit einem Herzfrequenzmessgerät,einer sog. „Pulsuhr“ beobachten(siehe Kapitel 4.2).2.3 LungeDie Lunge ist entscheidend daran beteiligt,wieviel Sauerstoff durch die Atmungin den Körper gelangt. Über Mund undNase, die oberen und unteren Atemwege,gelangt die Luft in die Lungenbläschen,in denen der Gasaustausch mitdem Blut stattfindet.Untrainierte haben meist eine sehr ineffizienteAtmung: Sie atmen flach undschnell, das zur Verfügung stehendeAbb. 2: Schematische Darstellung von Herz- undLungenkreislauf mit Arterien, Venen und LeberLungenvolumen wird also unzureichendgenutzt. Ein ruhiges, belastungsarmes<strong>Training</strong> kann hier vorerst die „Atemökonomie“verbessern, indem die Lungegleichsam besser „belüftet“ wird.Im Laufe des <strong>Training</strong>s steigert sich dasnutzbare Lungenvolumen, das auch als„Vitalkapazität“ bezeichnet wird. Andersals das Herz vergrößert sich die Lungejedoch nicht. Ihre Entwicklung ist <strong>im</strong> Altervon 15 bis 18 Jahren vollständig abgeschlossenund nachträglich nicht zubeeinflussen.Leistungssteigerungen sind dennochmöglich über eine Vergrößerung desnutzbaren Lungenvolumens und eineverbesserte Atemmuskulatur: Lachenist tatsächlich eine gute Medizin, da esdas Zwerchfell st<strong>im</strong>uliert und die Beweglichkeitdes Brustkorbes verbessert!Feststellen lässt sich die „Vitalkapazität“durch einen Lungenfunktionstest<strong>im</strong> Rahmen einer spiroergometrischenUntersuchung. Die Spiroergometriemisst den Sauerstoffverbrauch und dasKohlendioxid, das ein Endprodukt deraeroben Energiegewinnung ist - beidesausschlaggebende Parameter bei derBeurteilung der Ausdauer-Belastungsfähigkeitvon Sportlern.2.4 TransportwegeDas von der Lunge angereicherte sauerstoffhaltigeBlut gelangt über das Herzzunächst in die Hauptschlagader undüber die zunehmend verästelten Arterienbis an jede Körperzelle. In der Muskulatursind diese, nunmehr als Kapillarenbezeichneten Blutgefäße schließlichhauchdünn. Hier findet der Austauschvon Sauerstoff und Kohlendioxid wieauch der Nährstoffaustausch und derTransport von Stoffwechselproduktenwie z. B. Laktat statt.<strong>Training</strong>sanpassungen <strong>im</strong> Bereich desGefäßsystems sind nur langfristig zu erzielen,jedoch unter gesundheitlichemAspekt enorm wichtig:Durch die Erweiterung des Kapillarsystems,also der besseren Verteilung undVernetzung der Blutgefäße können dieMuskelzellen mehr Sauerstoff aus demBlut aufnehmen.Eine durch <strong>Training</strong> zu erreichende Verbesserungder Elastizität der Gefäßwände,der Transportfunktion sowiedes Strömungsverhaltens sind dabei Effekte,die über die Leistungssteigerunghinaus zu einem deutlich reduziertenRisiko von Gefäßerkrankungen wie z.B.Arteriosklerose führen.- 2 -- 3 -

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