PEP Nr. 4 2004 - Polarity-Verband Deutschland eV
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Reinigungsdiät-Tagebuch<br />
von Raffael Zimmermann<br />
Montag, 19. Juli <strong>2004</strong><br />
Aufstehen mal früher als sonst, wenn ich um 8 Uhr arbeiten<br />
muss. Andrea ist bei mir, also erst 6.50 raus und ab in die Küche:<br />
2 Grapefruit, 2 Orangen, 2 Zitronen schälen, in kleine Stückchen<br />
schneiden, das Weiße wegmachen. Danach 6 Knoblauchzehen<br />
und 6 Esslöffel Olivenöl in den Püriertopf. Rein mit dem<br />
Stab, die linke Hand schützend über den Topf und ran mit den<br />
Watts. In Sekundenschnelle wühlt sich der Pürierstab durch die<br />
Fruchtstücke und schon ist er fertig, der erste sogenannte<br />
Leberflash, der die Leber wie eine Schiffsmaschine auf hoher<br />
See auf Touren bringen soll, mit<br />
dem Knoblauch, welcher die Ver-<br />
kalkung der Arterien wieder auflösen<br />
soll. Ein Putzmittel der Natur.<br />
Als die beiden Schalen vor uns<br />
stehen, schaue ich schon ein<br />
wenig unsicher: Kein Käffchen,<br />
keine Croissant mit Butter, nein:<br />
Leberflash und das war’s.<br />
Während wir »speisen« köchelt<br />
unser Reinigungstee vor sich hin. Zehn Minuten soll das dauern,<br />
dann ist der Tee fertig.<br />
Als ich mit dem Rad zur Arbeit fahre, horche ich in mich hinein:<br />
Tut mir das gut oder muss ich jetzt kotzen, wenn sich Knoblauch-<br />
bzw. Olivenölgeschmack irgendwie im Gaumen durchsetzen<br />
werden. Nichts dergleichen. Ich komme pünktlich an,<br />
kein Kollege riecht was, also ran.<br />
Beim Vesper stellt uns die Kundin<br />
Bauernwürste mit Brot und Kaffee<br />
hin. Meine Kollegen schlagen zu,<br />
Raffael trinkt seinen Reinigungstee<br />
und isst die Banane, welche<br />
ich probehalber mitnahm. Ob ich<br />
danach noch Hunger habe? Ich<br />
habe keinen Hunger und wir arbeiten<br />
munter fort.<br />
Am Nachmittag in den Migros<br />
Freiburg. Einkaufen. Alles sind für<br />
mich ferne Welten: Schokolade,<br />
Erdbeertörtchen, Fisch, Nudeln,<br />
Käse. Ich komme zu einem Regal,<br />
bei dem ich noch nie stehenblieb:<br />
Studentenfutter, Rosinen, Feigen,<br />
Salatmischung (mit Sonnenblumen,<br />
Kürbis- und anderen Kernen)<br />
werden munter eingepackt.<br />
Danach Grapefruit, gute Orangen<br />
und annehmbare Zitronen.<br />
Zuhause Käffchen-, nein Tea-Time:<br />
Reinigungstee köcheln, Studentenfutter<br />
ausgepackt und los<br />
geht’s: Tour de France angeworfen, doch leider: es wird nichts,<br />
es ist Ruhetag. Also Zeitung lesen, 2 Liter Reinigungstee trinken.<br />
Er schmeckt und das Studentenfutter auch.<br />
Abendessen. Gleich ran mit einem selbsterfundenen Rezept:<br />
Bohnen in 3/4 Liter Wasser 17 Minuten im Wasserdampf köcheln.<br />
Dazu ein Dip aus: Avocadostückchen, 1 kleingeschnittenen Zwiebel,<br />
1 Esslöffel Olivenöl, 2 kleingeschnittene Knochblauchzehen,<br />
raffaels reinigungsdiät-tagebuch<br />
»Denn die natürliche Nahrung wirkt wie Medizin,<br />
die in einem kranken und verunreinigten Körper<br />
tiefgreifende Heilkrisen hervorruft. Sie ist wie ein<br />
frischer Luftzug, der durch einen verschlackten Ofen<br />
fährt und schlechte Gase und alten, abgelagerten<br />
Ruß durch den Schornstein peitscht...«<br />
»Die Speisen müssen nicht nur nahrhaft, sondern<br />
auch wohlschmeckend sein und abwechslungsreich<br />
hergestellt werden. Es ist nicht einzusehen, warum<br />
nicht auch wir unsere Nahrung mit Vergnügen essen<br />
sollen! Darum lege ich bei meinen Rezepten sehr<br />
viel Gewicht darauf, dass sie anregend, ja pikant<br />
schmecken.«<br />
»Ebenso wichtig wie die richtige Zubereitung der<br />
Speisen ist der Wechsel in der Nahrung. Der<br />
Wechsel der Jahreszeiten bietet immer etwas Neues.<br />
Im Frühling die Salate, die Kräuter, Radieschen,<br />
Rhabarber und die frischen Eier. Zu Sommers<br />
Anfang Beeren und Kirschen, junge Gemüse, frische<br />
Grasbutter etc. Der Herbst schüttet das gehäufte<br />
Füllhorn seiner Gaben aus, und der Winter hat<br />
Hülsenfrüchte, Kraut- und Wurzelgemüse, Äpfel<br />
und Nüsse. Immer sollte vor allem das gegessen<br />
werden, was die Jahreszeit bietet und unser eigener<br />
Boden hervorbringt. Das ist für unser Wohlbefinden<br />
das wichtigste, weil naturgewollt.«<br />
viel grob gemahlenem Pfeffer und kleingeschnittenes Peperonistück.<br />
Mit dem Pürierstab bearbeiten.<br />
Pünktlich zu den Abendnachrichten ist das Essen fertig. Und:<br />
Es schmeckt wunderbar. Die Bohnen werden in den Dip getaucht<br />
und ich vermisse nichts.<br />
Dienstag, 20. Juli<br />
Das Zubereiten des Leberflashes jetzt schon fast Routine. Nachmittags<br />
läuft endlich Tour de France und das Studentenfutter<br />
schmeckt noch besser. Die Banane reichte wieder gut aus und<br />
die Kartons brechen nicht über mir zusammen. Der Umzug<br />
läuft gut.<br />
Abends mal Abwechslung: Zucchini und Aubergine werden in<br />
1/4 Liter Wasser gedämpft (10 Minuten). Dazu ein Dip aus Tomaten,<br />
Zwiebel, Knoblauch, Peperoni und Olivenöl. Vorher ein grüner<br />
Salat mit Radieschen und kleinen Tomaten.<br />
Mittwoch, 21. Juli<br />
Ich freue mich morgens schon<br />
richtig auf die Früchte mit dem<br />
Knoblauch und dem Olivenöl. Ich<br />
weiß jetzt, dass es mir schmeckt,<br />
dass ich satt werde und mich gut<br />
fühle. Vielleicht werde ich ja auch<br />
noch abnehmen, wer weiß? Wäre<br />
nicht schlecht.<br />
Dann furchtbarer Umzug mit Schubladen, in denen tausende<br />
Teilchen nicht verrutschen dürfen. Speise das Vesper draußen<br />
in einem Park mit Banane und Reinigungstee. Sehe die<br />
Kollegen ein überbackenes Käseteilchen essen und es kommt<br />
mir vor wie eine ferne Welt. Mir schmeckt meins und ich bin<br />
vollkommen zufrieden. Danach gehe ich auf den nahegelegenen<br />
Markt und kaufe mit Lust<br />
Heidelbeeren, Paprika aus dem<br />
Kaiserstuhl und Cherry-Tomaten.<br />
Was es doch Gutes gibt vom<br />
Markt!<br />
Doch die nachmittäglichen Studentenfutteressen<br />
und die abendlichen<br />
Dip- und zusätzlichen Salatessen<br />
drehen meinen Magen<br />
durch die Mangel. Ich habe das<br />
Gefühl, viel zu viel zu essen und<br />
beschließe, am Abend es bei einem<br />
gemischten Salat zu belassen.<br />
Gesagt, getan, ich halte<br />
mich dran und bin, ich kann es<br />
kaum glauben, einfach satt.<br />
Donnerstag, 22. Juli<br />
Der gemischte Salat vom Abend<br />
hat mir sehr gut getan. Nach dem<br />
morgentlichen Lebertrunk starten<br />
wir in einen netten Umzug: Es<br />
geht nach Schönau, zu einem kleinen<br />
Bauernhof mitten in hügliger<br />
Landschaft. Alles steht schon im<br />
»Schopf«, so dass die Arbeit leicht von der Hand geht. Um<br />
11 Uhr sitzen wir draußen im Gärtchen auf der Bank. Ich mit<br />
Reinigungs-Tee und Banänchen. Die Welt ist schön und mein<br />
Magen zufrieden. So bisschen spüre ich jetzt beim Arbeiten<br />
ein bestimmtes Rieseln in meinen Armen und Beinen.<br />
»Schlacken alle raus!« denke ich und stoße virtuell an auf ein<br />
Glas »Sekt Nature« auf meine körperliche Reinigung.<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 21