(Versicherungsrechtfür Immobilienverwalter Endfassung)

Ist der Versicherungsnehmer mit dem Gutachten des vom Versicherer bestellten
Sachverständigen nicht einverstanden, so steht es dem Versicherungsnehmer auch frei, einen
Sachverständigen des jeweiligen Sachgebietes namhaft zu machen. Dieses Gutachten tritt an
Stelle des Schiedsgutachterverfahrens.
AK – 010 - Sachverständigen- und Schadensregulierungskosten
Abweichend von §66 Abs. 2 VersVG. sind die Kosten, welche dem Versicherungsnehmer
durch die Zuziehung eines Sachverständigen oder eines Beistandes entstehen, und zwar auch
im Rahmen des Schiedsgutachterverfahrens zu ersetzen. Die Zuziehung des Sachverständigen
oder eines Beistandes kann im Auftrage des Versicherungsnehmers oder des
Versicherungsmaklers erfolgen.
Weiters ist vereinbart, dass für die Schadenserledigung Kosten des Versicherungsmaklers in
der Höhe von 1% der jeweiligen Schadenssumme auf Erstes Risiko jedoch mindestens € ____
mitversichert sind. Schadensfälle unter einer Höhe von € _______ sind von dieser Regelung
ausgenommen.
AK – 011 - Gutachten/ Aushändigung an Versicherungsnehmer
Ergänzend zum VersVG § 11 a. gilt vereinbart, dass der Versicherer verpflichtet ist, auf
Verlangen des Versicherungsnehmers eine Abschrift, eines auf Grund eines Schadensfalles
erstellten Gutachtens, auszuhändigen. Diese Vereinbarung bezieht sich auch auf Gutachten,
welche nicht im Zusammenhang mit einer ärztlichen Untersuchung erstellt werden, sondern
auch auf Gutachten für beschädigte oder zerstörte Sachwerte.
AK – 012 - Zahlung der Entschädigung
In Abänderung des § 11 Abs. 2 VersVG bzw. allenfalls bestehender, dem Versicherungsvertrag
zugrunde liegenden einschlägigen Bestimmungen in Versicherungsbedingungen o. ä., kann der
Versicherungsnehmer in Anrechnung auf die Gesamtforderung 2 Wochen nach Anzeige des
Schadens Abschlagszahlungen in der Höhe des Betrages verlangen, den der Versicherer nach
Lage der Sache mindestens zu zahlen hat. Liegt zu diesem Zeitpunkt noch kein
Sachverständigengutachten vor, so wird der Versicherer das telefonische Einvernehmen mit
dem Sachverständigen über eine angemessene Akontozahlung herstellen.
Auch bei noch nicht vollständiger Klarheit über die Leistungsverpflichtung des Versicherers
dem Grunde nach wird eine Akontierung ohne Präjudiz mit voller Rückzahlungsverpflichtung
des Versicherungsnehmers bei Leistungsfreiheit vorgenommen.
Vorstehende Vereinbarungen gelten vorbehaltlich der Zustimmung etwaiger
Vinkulargläubiger zur Auszahlung der Entschädigung an den Versicherungsnehmer.
AK – 013 - Verlängerung der Verjährung
In Abänderung des § 12 Abs. 1 und 3 VersVG bzw. allenfalls bestehender dem
Versicherungsvertrag zugrunde liegenden einschlägigen Bestimmungen in
Versicherungsbedin-gungen o. ä., wird die Frist des § 12 Abs. 1 VersVG von 3 auf 5 Jahre
und die Frist des § 12 Abs. 3 VersVG von 1 auf 3 Jahre verlängert.
AK – 014 - Paritätisches Kündigungsrecht nach einem Schadensfall
In Erweiterung des § 158 VersVG ist dieser auch auf alle nicht durch die §§ 96, 113 und 158
VersVG erfaßten Sparten anwendbar.
AK – 015 - Kündigungsklausel ohne Dauerrabattrückforderung
Der Vertrag ist mit Einhaltung einer 1-monatigen Kündigungsfrist, jeweils zur Hauptskadenz
(Hauptfälligkeit), schriftlich, ohne Rückverrechnung von etwaigen Prämiennachlässen oder
Vorteilen, die in Abhängigkeit der Laufzeit des Vertrages gewährt wurden (z.B. Treuebonus,
usw.) kündbar.
Versicherungsrecht für Immobilienverwalter Seite 27
Dr. Thomas Hackspiel, 6900 Bregenz, 05574 83600, thomas.hackspiel@hackspiel.at