Wachstum für Ford Deutschland
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fordreport<br />
SAARLOUIS<br />
Adel verpflichtet –<br />
Basis verbindet<br />
Zurück gekehrt aus Halewood ins Werk Saarlouis ist Thomas Klein.<br />
Bei dem neuen Fertigungsleiter bestätigt sich die alte Weisheit, dass,<br />
wer eine Reise tut, viel erleben kann.<br />
Dabei war die vierjährige Mission als Leiter<br />
des Jaguar Land Rover Werks im Liverpooler<br />
Vorort natürlich etwas mehr als eine „Reise“<br />
<strong>für</strong> den jetzt 47-Jährigen.<br />
Der Diplom-Ingenieur Maschinenbau wurde<br />
als Launch-Spezialist <strong>für</strong> den Anlauf des<br />
Land Rover Freelander auf seine Position im<br />
Vereinigten Königreich berufen. Dieser Produktionsstart<br />
lief so reibungslos, dass es <strong>für</strong><br />
das gesamte Launch-Team Lob von „höchster<br />
Stelle“ gab: Das <strong>Ford</strong>-Senior-Management<br />
lobte den Anlauf als „einen der besten,<br />
die es je in Europa gab.“ Die Modelle waren<br />
in geforderter Qualität pünktlich beim Händler<br />
verfügbar. Die große Herausforderung lag<br />
darin, auf einer Linie in der Endmontage<br />
zwei völlig unterschiedliche Produkte ohne<br />
auch nur ein Gleichteil zu fertigen – mir dem<br />
Offroader Freelander den Jaguar X-Type.<br />
Kulturwandel im Unternehmen<br />
Das geschah nach einem grundlegenden<br />
Umbau des ehemaligen Escort-Werkes, was<br />
sich sowohl auf die Anlagen, aber auch auf<br />
die Voraussetzung der Mitarbeiter bezieht.<br />
„Es gab einen Kulturwandel, der von intensiven<br />
Trainingsmaßnahmen flankiert wurde,<br />
vom Volumen- zum Qualitätsgedanken“, berichtet<br />
Thomas Klein. Parameter wie Effizienz,<br />
Arbeitssicherheit und Arbeitsmoral entwik-<br />
Juli/August 2009<br />
Thomas Klein<br />
in Halewood<br />
mit Ratan Tata<br />
(o. l.) und Prinz<br />
Andrew ( u.M.).<br />
Der Royal ist<br />
sichtlich beeindruckt<br />
kelten sich sehr positiv. „Wobei Mitarbeiter,<br />
Betriebsrat und Management zusammen an<br />
einem Strang zogen.“<br />
Hoher Besuch bekam diese Fortschritte<br />
zu sehen: So war der „Duke of York“, Prince<br />
Andrew, als Vertreter der königlichen Familie<br />
zu Gast. „Vor der Werkbesichtigung musste<br />
ich einen Benimmkurs absolvieren“, erzählt<br />
der gebürtige Saarländer. Trainingsinhalt:<br />
Wie gibt man einem Royal die Hand, wie<br />
spricht man ihn an? „Das erste Mal sagt man<br />
„His royal Highness“, danach „Sir“. Diese<br />
Kenntnisse werde ich sicher auch hier in<br />
Saarlouis anwenden“, meint der Saarlouiser<br />
Fertigungsleiter Augen zwinkernd.<br />
Offenbar umschiffte er die Klippen des<br />
Umgangs mit den Royals erfolgreich, denn<br />
einmal erhielt er in seiner Funktion als Leiter<br />
des Werks in Halewood sogar eine Einladung<br />
<strong>für</strong> die königliche Gartenparty im Buckingham<br />
Palace. Die Veranstaltung selber war von<br />
großer Förmlichkeit geprägt, aber hoch interessant.<br />
Nach einigen Tees, Häppchen und<br />
Eis im Diplomatenzelt defilierten schließlich<br />
Charles und Camilla vorbei. „Für den Prince<br />
of Wales haben wir übrigens einen Jaguar <strong>für</strong><br />
den Betrieb mit Biodiesel umgerüstet.“<br />
Eine weitere Persönlichkeit lernte Thomas<br />
Klein in Halewood kennen: den indischen Unternehmer<br />
Ratan Tata, der Jaguar und Land<br />
Rover von <strong>Ford</strong> kaufte. „Ein absolut bescheidener,<br />
zuvor kommender Mensch, der mir die<br />
Tür aufhielt und sogar sein T-Shirt aus dem<br />
Werkshop selbst bezahlte.“<br />
Solche Erfahrungen werden ihm sicher<br />
bei den nächsten Herausforderungen helfen:<br />
seinen Wunschstandort mit der komplexen<br />
Produktpalette weiter nach vorn zu bringen.<br />
Bei den Kollegen und Mitarbeitern, gilt Thomas<br />
Klein als „Mann der Basis“ und ihm ist<br />
wichtig, dass das auch in Zukunft so bleibt.