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Ungekürzte Fassung - CJD Eutin

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D I V E R S EC I T YEs ist den meisten bekannt, dass es in Pirna ein Kino gibt, aber dies wird von relativ wenigender befragten Personen besucht. Die Begründungen sind unterschiedlich. Manche wolle ausdem Kinobesuch einen richtigen Ausflug machen und fahren deshalb nach Dresden, fürmanche ist es zu schwierig, einen Film auf Deutsch zu sehen.Die Gastronomie und Geschäfte werden in der Regel nur von den jüngeren Zuwanderernbemängelt. Der russische Laden an der Gartenstraße wurde erwähnt, da man hier Produkteaus dem Herkunftsland kaufen kann und Landsleute trifft, denen man ansonsten auf derStraße nicht unbedingt begegnen würde. Auch bietet ein solcher Laden den Einheimischendie Möglichkeit, selbst was aus einer anderen Kultur kennenzulernen. Ansonsten gefallenden meisten der Markt und die Läden im Allgemeinen, aber Pirna bleibt eine vergleichsweisekleine Stadt. Man kann zwar tagsüber ein Eis essen oder einen Kaffee trinken, aber richtigeMöglichkeiten zum Ausgehen gibt es eher nicht. Auch trauen sich manche nicht, in einenClub wie Piroyal zu gehen, da sie befürchten, dort Neonazis zu treffen. Viele fahrendeswegen nach Dresden, wo das Angebot größer ist und sie das Gefühl haben, wenigeraufzufallen.Problematisch hierbei ist die Anbindung von Pirna im öffentlichen Personennahverkehr.Obwohl die S-Bahn nach Dresden sehr regelmäßig fährt, ist es innerhalb von Pirna manchmalschwierig, mit dem ÖPNV nach Hause zu gelangen. Abends sind die Dörfer um Pirna, aberauch der Sonnenstein, nur schwer oder gar nicht erreichbar. Dies stellt übrigens nicht nureine Beschränkung der Freizeitgestaltung von Jugendlichen da, sondern beeinträchtigt auchdiejenigen, die einen längeren Weg zur Arbeit haben oder in Schichten arbeiten.Die Jugendlichen wünschen sich manchmal eine Begegnungsstätte oder einen Jugendclub miteinem gemischten Angebot für Einheimische und Migranten. Diese Stätten sind teilweiseschon vorhanden, aber den Jugendlichen vollkommen unbekannt. Dies gilt übrigens auch fürerwachsene Zuwanderer, die Einrichtungen wie das Soziokulturelle Zentrum Sonnensteinoder den Stadtteiltreff Copitz nicht kennen, aber sich genau jene Dienstleistungenwünschen. Dies deutet darauf hin, dass die Öffentlichkeitsarbeit dieser Angebote entwederzu gering oder nicht auf die Zielgruppe zugeschnitten ist. Andere Vorschläge waren sehrpersonenspezifisch, wie z.B. ein Stadtorchester oder ein türkischer Supermarkt.Der Großteil der Zuwanderer fühlt sich vom kulturellen Angebot der Stadt angesprochen undbesucht auch gern die jährlichen Veranstaltungen wie z.B. das Stadtfest, den Markt derKulturen und die Stadtteilfeste. Der Markt der Kulturen gilt für manche als ein Zeichen derStadt gegen Rechtsextremismus und erreicht, dass sie sich gewollt und sicher fühlen.Mitgliedschaft in VereinenInsgesamt wurde mit 35 Zuwanderern über Vereine in Pirna gesprochen. Von den befragtenPersonen, die sich klar zur Mitgliedschaft in einem Verein äußerten, ist etwa die Hälfte ineinem Verein oder hat ein Interesse daran, Mitglied in einem Verein zu werden. Eine knappeMehrheit ist nicht in einem Verein und hat auch kein Bedürfnis, dies zukünftig zu werden.Die Gründe dafür sind unterschiedlich; manche behaupten, dass es in Pirna für sie nichtsInteressantes gäbe, andere haben schlichtweg keine Zeit. Bei Sportvereinen sind die festenTrainingszeiten ein Problem für diejenigen, die unregelmäßig oder in Schichten arbeiten.Ergebnisse der Gespräche mit Drittstaatsangehörigen im Rahmen des Projektes DIVERSE CITYErsteller: <strong>CJD</strong> Jugendmigrationsdienst Pirna42Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds kofinanziert.

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