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Ungekürzte Fassung - CJD Eutin

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D I V E R S EC I T Yzum Teil viel ausgeprägter als in der deutschen Gesellschaft sind. Für ältereSpätaussiedler oder ihre Kinder war das deutsche Rentensystem der wichtigste Grund,nach Deutschland zu ziehen.• In der Regel ist es für Zuwanderer wichtig, dass sie ein Teil ihrer eigenen Kulturbeibehalten und sich integrieren können, ohne ihre kulturelle Identität zu verlieren(assimilieren). Kleinigkeiten, wie z.B. der russische Laden in Pirna, können dafür sorgen,dass ihnen das Herkunftsland weniger fehlt (Wiedererkennung von Produkten aus demHerkunftsland) und zeigen ihnen, dass sie mit ihrer Kultur in Pirna willkommen sind.Läden wie diese können eine Begegnungsstätte für die eigentliche Zielgruppe (in diesemFall Spätaussiedler) bilden, aber durchaus auch die Möglichkeit zum interkulturellenDialog darstellen, indem auch Einheimische den Laden besuchen.Andere Migranten, wie die Türken, haben schon den Wunsch geäußert, einen ähnlichenLaden zu haben. Ein solcher Dialog entsteht allerdings nicht von alleine, sondern sollteseitens der Einheimischen und seitens der Migranten gefördert werden.Der Wunsch, seine eigene Kultur zu zeigen, ist auch im Engagement für den Markt derKulturen und andere kulturelle Veranstaltungen wiederzuerkennen. Wenn es Interessentengibt, stellen viele Migranten alles Mögliche zur Verfügung, damit man ihre Heimatkulturkennenlernen kann. Ein kleines konkretes Beispiel im Projekt DIVERSE CITY war dieVeranstaltung „Ernte mal anders“, wofür ein vietnamesischer Migrant und einekasachische Familie ohne Zögern Gemüse und Gewürzen aus ihren Kleingärten, sowieübersetzte Rezepte, einen Reiskocher und Fotos der Pflanzen zur Verfügung stellten.Es gibt auch Menschen, die von ihrer eigenen Kultur gar nichts aufgeben wollen und keinInteresse daran haben, sich in Deutschland zu integrieren. Es handelt sich hier um eineabsolute Minderheit und es befand sich unter den Befragten keiner von ihnen. Diejenigen,die sich nicht anpassen wollen oder können, sind schwer zu erreichen. Die Annahmevieler Einheimischen, dass es sich bei diesen Personen um eine Mehrheit handeln würde,ist ein großes Missverständnis, das viele der wohlwollenden Migranten trifft. Weitaus diemeisten fühlen sich wohl in Deutschland (einige fühlen sich sogar „deutsch“) und wollenin Deutschland und Pirna was beitragen. Wenn Menschen auf der Straße und Mitarbeiter inBehörden von dieser positiven Einstellung ausgehen würden, hätten die Zuwanderer auchmehr das Gefühl, dass sie als gleichwertige Menschen und nicht als eine Art Parasitbetrachtet werden.• Deutsche Sprachkenntnisse sind unstrittig eine besonders wichtige Voraussetzung füreinen erfolgreichen Aufenthalt in Deutschland. Allerdings sollten Sprachkenntnisse nichtüberschätzt werden. Manche Migranten haben das Gefühl, dass sie erst dann ernstgenommen werden, wenn sie die deutsche Sprache fehlerfrei sprechen können. EineAkademikerin glaubt, dass sich ihre Kollegen zuerst über ihre (kleinen) Sprachfehlerhinwegsetzen mussten, bevor die von ihr vermittelten Inhalte anerkannt wurden. EineLehrerin des freiwilligen Deutschsprachkurses des <strong>CJD</strong> sagte dazu, dass vor allem auchdie deutschen Arbeitgeber mit ihren Anforderungen aufpassen sollten. Wenn man einenKurs gemacht hat, spricht man die Sprache noch nicht, man hat nur die Grundsätze48Ergebnisse der Gespräche mit Drittstaatsangehörigen im Rahmen des Projektes DIVERSE CITYErsteller: <strong>CJD</strong> Jugendmigrationsdienst PirnaDas Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds kofinanziert.

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