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Russlandwww.extra-funds.de„Der RTS könnte um 20 Prozent steigen“Andreas Männicke verfasste 1992 das Buch „Go East – Die Ostbörsen kommen“.Seither schrieb er zahlreiche Fachbeiträge über die Entwicklung an den Kapitalmärktenin Mittel- und Osteuropa. Ferner gibt er den Ostbörsenbrief EAST STOCKTRENDS heraus. Auf der Website www.eaststock.de können sich Anleger über dieDienstleistungen von Herrn Männicke informieren.Wird sich die Abhängigkeit Russlandsvon der Öl- und Gaspreisentwicklungkünftig abschwächen?An dieser Abhängigkeit wird sichkurzfristig nichts ändern. Aber immerhingibt es bereits erste Projekte, diezeigen, dass Russlands Regierungdie Abhängigkeit von der Entwicklungder Rohstoffpreise verringern will. EinParadebeispiel hierfür ist der Bau einesriesigen Hightech-Zentrums inSkolkowo – einem Vorort von Moskau.Ab 2015 sollen dort 30.000 bis40.000 Wissenschaftler und Ingenieurearbeiten. Aus meiner Sicht kannRussland langfristig in den BereichenRaumfahrt, Luftfahrt und Nanotechnologietechnologische Spitzenleistungenerbringen. Deshalb gehe ichdavon aus, dass in circa zehn Jahrenein großer Teil des BruttoinlandsproduktsRusslands im Technologiesektorerwirtschaftet werden wird.Wie beurteilen Sie das Versprechenvon Präsident Dimitri Medwedew,Russlands Wirtschaft zumodernisieren?Sein Versprechen ist meiner Meinungnach kein bloßes Lippenbekenntnisund deshalb werte ich es positiv.Allerdings müssen sich Anlegerdarüber im Klaren sein, dass die Umsetzungdes von Medwedew in Aussichtgestellten Vorhabens etwa zehnJahre dauern wird. Die geplante Modernisierungder Wirtschaft umfasstunter anderem den Ausbau der Straßen-und Schienen-Infrastruktur. Außerdemsollen einige Windkraft- undSolarenergieparks errichtet werden.Welche Branchen außer dem ÖlundGassektor verfügen in Russlandüber gute Perspektiven?Aufgrund des geplanten Infrastrukturausbaussehe ich vor allem im Metallsektorgroßes Wachstumspotenzial.Aber auch im Bereich der Goldproduktionerwarte ich eine positive Entwicklung,denn der Goldpreis dürftekünftig weiter steigen. Interessantist diesbezüglich, dass Russland derfünftgrößte Goldproduzent der Weltist. Darüber hinaus sollten einige russischeTelekommunikationskonzerneauf dem Wachstumspfad bleiben. Vorallem diejenigen, die 4G-Mobilfunklizenzenerworben haben, die bishernur das Militär erhalten hat. Ein hohesWachstum erwarte ich auch inder Konsumbranche, da einige russischeDiscounter-Ketten – wie zumBeispiel Magnit – in den Regionenaußerhalb der Ballungszentren starkexpandieren. Des Weiteren werdendie Geschäfte russischer Bankenund Versorger weiterhin gut laufen– letztere werden von der geplantenLiberalisierung des Energiemarktesin Russland profitieren.Aufgrund politischer Risiken werdenrussische Aktien an der Börsemit einem Risikoabschlag gehandelt.Könnte sich dies künftig ändern?Aus meiner Sicht wird sich an diesemSachverhalt kurzfristig nichts ändern.Langfristig könnte der Risikoabschlagfür russische Aktien jedoch sinken.Allerdings nur dann, wenn RusslandsRegierung ein verlässlichesAndreas MännickeGeschäftsführerESI East StockInformationsdienste GmbHRechtssystem einführen wird undes ihr gelingt, die Zahl der Oligopolezu senken und parallel dazu mehrmarktwirtschaftliche Strukturen zuetablieren. Unabhängig davon ist esunter fundamentalen Aspekten abernicht nachvollziehbar, dass viele russischeRohstofftitel deutlich niedrigerbewertet sind als die Aktien der PeerGroup des Westens.Wo wird der russische LeitindexRTS Ende 2011 notieren?Die Entwicklung des auf US-Dollar-Basis berechneten RTS lässt sichnatürlich nicht exakt prognostizieren,denn der russische Aktienmarkt wirdsich auch in Zukunft nicht von denanderen Weltbörsen abkoppeln können.Ein wichtiger Risikofaktor ist diehohe Staatsverschuldung in Amerikaund Südeuropa, die in diesem Jahrnoch für negative Schlagzeilen sorgendürfte. Dennoch könnte der RTSbis zum Ende dieses Jahres um 20Prozent steigen, wobei die Anleger– ähnlich wie im letzten Jahr – zwischenzeitlichaber auch immer wiedermit scharfen Korrekturen rechnenmüssen.Februar 2011 17

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