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aktiv vs passiv - EXtra-Magazin

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Aktiv <strong>vs</strong>. Passivwww.extra-funds.de8 Prozent fallen in einem solchen Umfeldnatürlich stark ins Gewicht. Die Kostenproblematikwird unter Punkt 4 nochmals diskutiert.2. Argument: Indizes enthaltenauch „schlechte“ Wertpapiere„Beim <strong>passiv</strong>en Indexieren ist man gezwungen,auch die „schlechten“ Wert-zu übertreffen. In der Praxis ist es extremschwierig, die „guten“ Aktien von den sogenannten„schlechten“ zu unterscheiden.Der Markt ist sicherlich nicht absolut effizient,aber doch sehr schnell in der Verarbeitungvon Unternehmensnachrichten:Ungünstige oder vorteilhafte Unternehmensnachrichtenwerden heute blitzschnellin den Kursen berücksichtigt. Häufig stelltman im Nachhinein fest, dass gerade diesogenannten „erstklassigen“ Werte nureine unterdurchschnittliche Performanceaufweisen, während die „schlechten“ Titelviel besser abschneiden. Außerdem ist dasStockpicking mit erheblichen InformationsundTransaktionskosten verbunden, die immerzuerst aufgeholt werden müssen.3. Argument: Aktive Strategiensind erfolgversprechender in „unterentwickelten“Märkten„Indexstrategien mögen wohl vielversprechendin großen, effizienten Märktensein. Auf weniger entwickelten bzw.weniger effizienten Märkten wie beispielsweiseSchwellenländer oder SmallCaps können <strong>aktiv</strong>e Manager einenMehrwert generieren.“Dieses Argument hört man immer wieder,denn es tönt recht plausibel. Allerdingspapiere im Index zu kaufen. Ein <strong>aktiv</strong>erManager kann diese meiden und nur die„besten“ Wertpapiere auswählen.“Falls dieses Argument zutreffen würde,dann wäre Stockpicking eigentlich ein Kinderspiel.Wie jedoch Grafik 1 gezeigt hat,haben selbst professionelle Anleger Mühe,über längere Zeit systematisch den Indexwird auch hier davon ausgegangen, dassder Portfoliomanager die Aktien besser bewertenkann als dies der Markt vermag unddie höheren Transaktionskosten aufholenkann. Ob die Fondsmanager besser sindals ihr Vergleichsindex, ist auch hier letztlicheine empirische Frage. Grafik 2 zeigtden Outperformance-Index für Schwellenländer-Fondsseit EndeGrafik 2: Outperformance-Index Schwellenländer2004. Das empirische90%Bild fällt leider noch enttäuschenderaus als bei80%europäischen Aktien (vgl.70%Grafik 1): die 50-Prozent-60%Hürde scheint unüberwindbar50%50%hoch zuliegen.40%30%20%10%2005 2006 2007 2008 2009 2010Schwellenländer: outperformance-index50%-MarkeQuelle: Bloomberg, ifundservices, Hinder Asset Management AG4. Argument: PassiveStrategien haben immereine Underperformance„Passive Strategien sindnicht gratis und weisen ebenfalls Kostenauf und «garantieren» damit faktischeine Unterperformance gegenüber demVergleichsindex.“Es ist sicherlich richtig, dass auch Indexfondsnicht gratis sind und besonders ETFsfür exotischere Märkte Verwaltungskostenvon über 0,5 Prozent aufweisen. Diesebetragen aber trotzdem nur einen Bruchteilder Kosten von <strong>aktiv</strong>en Fonds. Es istdeshalb für den Investor sehr wichtig,möglichst kostengünstige Indexfonds zukaufen, damit der Performanceverlust kleinbleibt. Bei kostengünstigen Indexfonds istdie Abweichung auch langfristig minimal.Ein sehr eindrückliches Beispiel ist die Performancedes größten Indexfonds der Welt,des ETFs auf den S&P 500-Index von StateStreet. Die Minderperformance gegenüberdem Index seit der Auflegung im Januar1993 bis Ende November 2010 beträgtpro Jahr 0,12 Prozent. Über den gesamtenZeitraum stieg der Index um 7,77 Prozentp. a., der Indexfonds um 7,65 Prozent p. a.Bereits diese marginale Kostenabweichungführt jedoch dazu, dass der Fonds von 100Prozent auf 272,6 Prozent gestiegen ist,der Index jedoch auf 280,45 Prozent – alsoein Unterschied von knapp 8 Prozent. Beieiner Investition von 100.000 US-Dollarführte also der Kostenunterschied von 0,12Prozent p. a. nach knapp 18 Jahren zu einemVermögensunterschied von 7.850 US-Dollar. Hätte jedoch der Kostenunterschiedzwischen dem Index und dem Fonds 1,5Prozent betragen, so hätte die Differenzmehr als 50.000 US-Dollar betragen.5. Argument: Gewichtung nachMarktkapitalisierung bei Aktienmärkten„Da die Indizes auf marktkapitalisierterBasis berechnet werden, kann bei einerjahrelang sehr guten Performance eineinzelner Sektor eine ausserordentlichhohe Gewichtung erreichen. Beispieledafür sind der Anteil der Technologieaktienwährend des Technologiebooms inden Jahren 1997 – 2000 oder der AnteilJapans am Weltaktienindex Ende derachtziger Jahre. Dies führt zu einer prozyklischenAnlagestrategie.“Februar 2011 7

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