PEFC auf neuen Weg gebracht - BDF
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mer aus Siegenburg, der mit seinem fließenden<br />
Schulenglisch mit deutlich bayerischem<br />
Akzent in seiner bekannt humorvollen<br />
und witzigen Art im Rahmen<br />
seiner ergiebigen Dankesreden bei allen<br />
für Heiterkeit sorgte.<br />
Pinus radiata-Aufforstungen<br />
Von der Gesamtfläche Neuseelands<br />
(entspricht etwa der BRD), die vor dem<br />
19. Jahrhundert zu fast 80 % bewaldet<br />
war, sind heute nur noch 29 % mit Wald<br />
bestockt. Der extreme Waldverlust zugunsten<br />
von Weide- und Ackerland begann<br />
mit der Besiedelung durch die Maori.<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden<br />
rd. 1,8 Mio ha wieder <strong>auf</strong>geforstet. Die<br />
Kiefer (pinus radiata) hatte dabei einen<br />
Anteil von 89 %.<br />
Kauri-Baum mit 516 m 3<br />
Besonders interessant war der Waldbegang<br />
im Waipoua-Forst bei Puketi<br />
(Nordinsel), in dem sehr vorratsreiche<br />
Kauri–Baumbestände besichtigt wurden.<br />
Diese sind aber streng unter Schutz gestellt.<br />
Wir konnten auch gewaltige Kahikatea–Bäume<br />
bewundern sowie ausgedehnte<br />
Nadelbaumbestände mit der<br />
Holzart Rimu besichtigen. Der Kauri-<br />
Baum „Tane Mahuta“, auch „Gott des<br />
Waldes“ genannt, beeindruckte uns<br />
Forstleute mit seinem spektakulären Gesamtholzvolumen<br />
von 516 m 3 .<br />
Großkahlschläge trotz Kyoto<br />
In der Nähe von Rotorua (Nordinsel) informierte<br />
uns das große Forstunternehmen<br />
PF Olsen-Group über die Bewirtschaftung<br />
der Monterey-Kiefer. Das Unternehmen<br />
bewirtschaftet 100.000 ha<br />
Waldfläche, übernimmt den Holzeinschlag,<br />
das Rücken und die Holzsortierung<br />
in 12 bis 14 Qualitätsstufen. Es beliefert<br />
13 Sägewerke, 40 % des Holzes<br />
wird exportiert. Laut PF Olsen-Group<br />
liegt der Holzvorrat von pinus radiata im<br />
Alter von 25 bis 30 Jahren bei 480 Fm/<br />
ha. In der Regel werden die Kahlflächen<br />
wieder <strong>auf</strong>geforstet, vor allem, wenn sie<br />
nicht für Weide- und Ackerland geeignet<br />
sind.<br />
Kritik kam von der Reisegruppe, da<br />
trotz Anerkennung des Kyoto-Protokolls<br />
<strong>auf</strong>grund der Plantagenwirtschaft der<br />
schnellwüchsigen Kiefern immer noch<br />
größere Kahlschläge durchgeführt wer-<br />
den. In dem besuchtenWaldgebiet<br />
werden Parzellen<br />
von drei bis<br />
vier ha kahlgeschlagen,<br />
um an<br />
heiße Wasserquellen<br />
(Thermen) heranzukommen.<br />
Eine Vielfalt<br />
ohne<br />
Gleichen<br />
Forstlich interessant<br />
war auch ein<br />
Waldbegang mit<br />
dem deutschen<br />
Forstassessor<br />
Gernot Uhlig aus<br />
Thübingen, der 25<br />
Jahre in NSL als<br />
Forstmann arbeitete<br />
und dort seinen<br />
Lebensabend<br />
verbringt.<br />
Bei einem Rundgang<br />
am Kaniere-<br />
See sind noch Urwaldreste<br />
von<br />
Rimu- und Rata-<br />
Bestände vorhanden.<br />
In diesem<br />
Sumpfgebiet<br />
wachsen die<br />
Baumfuchsien bis<br />
zu 12 m hoch.<br />
Ein Ausflug<br />
zum schönsten<br />
Baumlehrpfad im<br />
Paparoa-Nationalpark<br />
(Südinsel)<br />
war ein Erlebnis. In<br />
diesem „Urwald“ wachsen Kamahi-Bäume<br />
mit ihren moos- und flechtenbewachsenen<br />
knorrigen Stämmen, Miro- und<br />
Matai-Hölzer sowie Rata-Bäume, die<br />
eine Höhe von 25 Metern erreichen.<br />
Auch ein seltener Nierenfarn ist hier zu<br />
finden. Dieser Pfad führt bis zum tasmanischen<br />
Meer.<br />
Landschaftliche Schönheit<br />
und Kontraste<br />
In den 17 Tagen, 4360 km kreuz und<br />
quer durch beide Inseln mit Komfort-<br />
Bussen, erhielten wir einen unvergesslichen<br />
Eindruck von der landschaftlichen<br />
Schönheit und vor allem Vielfalt dieses<br />
In Reih’ und Glied liegen die Monterey-Kiefern (Pinus radiata)<br />
<strong>auf</strong>gearbeitet und sortiert zum Verk<strong>auf</strong> <strong>auf</strong> dem Lagerplatz.<br />
Forstvereinsreiseleiter FD a. D. Hubert Berghammer (links) bedankt<br />
sich mit Gastgeschenken bei den Vertretern des Forstunternehmens<br />
PF Olsen-Group. 2.v. l. Exkursionsleiter Martin Boettel aus New Plymouth.<br />
Fotos: Penzl<br />
FORSTLEUTE IM RUHESTAND<br />
einmaligen Landes voller Kontraste mit<br />
einer netten, hilfsbereiten und gastfreundlichen<br />
Bevölkerung. Als nächste<br />
Fernreise plant der Bayer. Forstverein im<br />
November 2009 eine Exkursion nach<br />
Peru unter der Reiseleitung von Dietrich<br />
Klocke. Für 2010 ist Schottland vorgesehen.<br />
■<br />
Günter Penzl,<br />
aktives <strong>BDF</strong> Mitglied im Ruhestand<br />
Seniorenvertretung<br />
Telefon 02602-60217<br />
rhensius@bdf-online.de<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 10•2009 17