PEFC auf neuen Weg gebracht - BDF
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Am 22. Juli 2009 traf sich der <strong>BDF</strong> Vorstand<br />
<strong>auf</strong> Einladung des Ministeriums mit<br />
Umweltministerin Petra Wernicke sowie<br />
Landesforstchef Peter Wenzel zu einem<br />
Gespräch. Seitens des MLU nahmen<br />
auch Vertreter der Organisationsabteilung<br />
teil. Für den <strong>BDF</strong> waren der neue<br />
Vorsitzende Matthias Formella, Stefan<br />
Heinzel, Lutz Meyer, Wolfhart Paul, Fritz<br />
Buchholz und Thomas Rossbach vertreten.<br />
Das Gespräch verlief in sehr konstruktiver<br />
Atmosphäre.<br />
Forststrukturreform<br />
Zur Auflösung der Einheitsforstverwaltung<br />
im Jahre 2006 hatte der <strong>BDF</strong> starke<br />
Bedenken angemeldet, viele Befürchtungen<br />
sind auch eingetreten. Allerdings<br />
hat die Spezialisierung im Bereich der<br />
Landeswaldbewirtschaftung, der Privatwaldbetreuung,<br />
der Waldpädagogik und<br />
bei der Konzentration der hoheitlichen<br />
Aufgaben durchaus positive Effekte gezeigt.<br />
Der <strong>BDF</strong> fordert dennoch deutliche<br />
Verbesserungen für die Rahmenbedingungen<br />
des LFB.<br />
Zur geplanten Weiterentwicklung<br />
des LPF zum Kompetenzzentrum Wald<br />
fordert der <strong>BDF</strong> Vorsitzende Matthias<br />
Formella die Sicherstellung einer flächendeckenden<br />
Betreuung und ein deutlich<br />
verbessertes Ausstattungsniveau, z. B.<br />
Dienst-Pkw für die Revierleiter oder IT-<br />
Technik (Laptop mit GPS), die im Landesforstbetrieb<br />
bereits zum Standard<br />
gehören. Für den LPF bzw. zukünftiges<br />
Kompetenzzentrum Wald erwartet Formella<br />
eine klare Aufgabenbeschreibung<br />
und Zielsetzung, einschließlich eines definierten<br />
Personalkonzeptes, das dem<br />
Aufgabenbereich angemessen ist.<br />
Aufgrund stark begrenzter Ressourcen<br />
ist eine breitenwirksame Öffentlichkeitsarbeit<br />
in den Forstbetrieben nicht<br />
möglich. Der <strong>BDF</strong> fordert je eine Stelle für<br />
Öffentlichkeitsarbeit in den Betrieben im<br />
Zuge der Evaluierung. Zudem sollte die<br />
Waldpädagogik, als unverzichtbarer Bestandteil,<br />
entsprechend anderer Aufgaben,<br />
wie z. B. Beratung und Betreuung<br />
im Waldgesetz des Landes <strong>auf</strong>genommen<br />
werden.<br />
Einstellungskorridor<br />
Die Arbeitsbelastung für die Revierleiter<br />
ist bei LFB und LPF an einem kritischen<br />
Punkt angelangt. Die geplante Reduzierung<br />
der LPF-Betreuungsreviere von 92<br />
<strong>auf</strong> 70 wird zu einer drastischen Mehrbelastung<br />
<strong>auf</strong> Ortsebene führen. Der<br />
jüngste Revierförster der landeseigenen<br />
Forstbetriebe ist gerade 40 Jahre geworden.<br />
Das durchschnittliche Alter der Beschäftigten<br />
der Forstverwaltung liegt bereits<br />
jetzt deutlich über 50 Jahre. Der<br />
<strong>BDF</strong> Vorsitzende Formella fordert zur<br />
Aufrechterhaltung der Dienst<strong>auf</strong>gaben<br />
einen Einstellungskorridor.<br />
Ministerin Wernicke machte deutlich,<br />
dass eine endgültige Kabinettsbefassung<br />
zur Evaluierung der Forststruktur<br />
erst nach Abschluss der Evaluierung der<br />
Landesbetriebe durch das Finanzministerium<br />
zu erwarten ist. Sie zeigte sich zu<br />
Forderungen nach Aufnahme der Waldpädagogik<br />
ins Waldgesetz durchaus offen.<br />
Sie verwies dar<strong>auf</strong>, dass die Forstbetriebe<br />
von der zusätzlichen im Personalentwicklungskonzept<br />
des Landes vorgesehen<br />
Personaleinsparungsquote von<br />
30% bis 2020 ausgenommen seien. Sie<br />
sicherte Bemühungen um einen Einstellungskorridor<br />
zu, machte aber auch<br />
deutlich, dass Ausnahmen von einem<br />
Einstellungsstopp im Kabinett schwer<br />
durchzusetzen seien.<br />
Kommunalisierung<br />
Der <strong>BDF</strong> erneuerte seine Kritik an der<br />
Kommunalisierung der Forsthoheit zum<br />
1. Januar 2010. Hoheit und Beratung<br />
sind dann als Aufgabe den Landkreisen<br />
zugeordnet. Damit werden Förderung<br />
und Beratung behördlich und sachlich<br />
getrennt. Der <strong>BDF</strong> bezweifelt, dass die<br />
Landkreise mittelfristig und langfristig<br />
ausreichend qualifizierte Forstleute für<br />
diese Spezial<strong>auf</strong>gaben vorhalten werden.<br />
Der <strong>BDF</strong> sieht hier die Forstleute als Bauernopfer<br />
in den schwierigen Kommunalisierungsverhandlungen<br />
zwischen der<br />
Landwirtschaftsverwaltung und den<br />
Landkreisen. Die Landesregierung hat<br />
beschlossen, den in forstlichen Kreisen<br />
für GIS-, IT- und Forstservice<strong>auf</strong>gaben<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
Vorstandsgespräch mit Ministerin Wernicke<br />
etablierten Standort Gernrode-Haferfeld<br />
zum 31. Dezember 2009 zu schließen.<br />
Ministerin Wernicke bestätigte, dass es<br />
nach <strong>Weg</strong>fall des zuletzt präferierten Ersatzstandortes<br />
in Halberstadt derzeit<br />
keine Alternativen gäbe. Vorsitzender<br />
Formella betonte, dass hier im Interesse<br />
der Motivation der Mitarbeiter schnellstmöglich<br />
für Klarheit in der Standortfrage<br />
gesorgt werden muss.<br />
Beförderungen<br />
Der LFB hat derzeit die größten durchschnittlichen<br />
Forstbetriebs- und Reviergrößen<br />
im öffentlichen Wald der Bundesrepublik.<br />
Das Lohnniveau der beiden<br />
staatlichen Forstbetriebe gehört dagegen<br />
mit zu den niedrigsten. Sehr viele<br />
Mitarbeiter haben kein gültige Stellenbeschreibung<br />
und -bewertung. Der <strong>BDF</strong><br />
fordert eine sachgerechte Stellenbewertung<br />
mit tarifgerechter Bezahlung der<br />
Angestellten bzw. entsprechende Beförderungsmöglichkeiten<br />
für die Beamten.<br />
Der sich den Forstleuten subjektiv <strong>auf</strong>drängende<br />
Verdacht, dass Beförderungsrunden<br />
seit einigen Jahren einen großen<br />
Bogen um die Forstverwaltung schlagen<br />
würden, wurde von der Organisationsabteilung<br />
des Ministeriums dementiert.<br />
Natura 2000-Gebiete<br />
Der <strong>BDF</strong> moniert erhebliche Schwierigkeiten<br />
bei der Waldbewirtschaftung in<br />
FHH-Gebieten des LFB. Das Verschlechterungsverbot<br />
in den FFH Gebieten wird<br />
nach Ansicht des <strong>BDF</strong> vom Landesamt<br />
für Umweltschutz äußerst restriktiv ausgelegt<br />
und in der Regel von nicht forstfachlich<br />
ausgebildeten Personal überwacht,<br />
was zu einem außerordentlich<br />
hohen Abstimmungsbedarf führt.<br />
Der Antrittsbesuch des <strong>BDF</strong>-Vorstandes<br />
mit dem <strong>neuen</strong> Vorsitzenden<br />
Matthias Formella bei der Landwirtschaftsministerin<br />
verlief nach Ansicht des<br />
<strong>BDF</strong> sehr konstruktiv, der Wille zur Zusammenarbeit<br />
war <strong>auf</strong> beiden Seiten<br />
deutlich erkennbar. ■ Landesvorstand<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Telefon 039485-971 11 (d)<br />
bdf-lsa@gmx.de<br />
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<strong>BDF</strong>aktuell 10•2009 31