PEFC auf neuen Weg gebracht - BDF

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FORSTPOLITIK 6 BDFaktuell 10•2009 DER GASTKOMMENTAR PEFC – eine feste Größe im Wald Seit zehn Jahren vergibt PEFC Nachhaltigkeitszertifikate an deutsche Waldbesitzer. Trotz anfänglicher Skepsis etablierte sich PEFC schnell als das Siegel für eine nachhaltige Waldwirtschaft, so dass mittlerweile zwei Drittel des deutschen Waldes nach den PEFC-Standards bewirtschaftet werden. Heute kommt kein Waldbesitzer, der auf einen breiten Marktzugang angewiesen ist, mehr an PEFC vorbei. Und auch die Umweltschutzgruppen haben erkannt, dass PEFC eine Bedeutung für Deutschlands Wälder hat. Doch nicht nur in Deutschland ist PEFC nicht mehr aus dem Wald wegzudenken. Seit Jahren wächst die PEFC-Fläche auch im Ausland kontinuierlich. Erfreulich ist dabei auch die Weiterentwicklung zu einem weltweiten System, so dass mittlerweile drei Viertel der PEFC-zertifizierten Waldfläche außerhalb Europas liegen. Ganz besonders habe ich mich über die Anerkennung des Malaysischen Systems MTCS im Mai dieses Jahres gefreut. Damit weitet PEFC seine Kompetenzen auch auf die tropischen Wälder und Tropenholz aus. Niemand hat vor zehn Jahren, als PEFC gegründet wurde, solch eine Erfolgsgeschichte prognostiziert. Jedoch haben die Väter von PEFC schon damals erkannt, dass eine Bewertung der Nachhaltigkeit durch unabhängige Dritte in Zeiten steigender gesellschaftlicher Ansprüche an den Wald notwendig ist. Nicht nur im Tropenwald, sondern auch bei uns. Die Entwicklung hat ihnen Recht gegeben. Denn heute verlangen Holz verarbeitende Unternehmen einen verlässlichen Herkunftsnachweis, der sich dann wieder in Form eines Siegels auf ihren Produkten wiederfindet – auf Papier, Parkett und Bleistiften und neuerdings auch auf Möbeln und Einbauküchen. Zum Jubiläum wieder nach Würzburg Im August sind wir nun zum zweiten Mal nach Würzburg, wo PEFC 1999 aus der Taufe gehoben wurde, zurückgekehrt. Zum einen um das zehnjährige Jubiläum zu feiern und zum anderen um an diesem historischen Orte den Höhepunkt des zweiten Revisionsprozesses – den „Würzburg+10“-Kongress – durchzuführen. Auch wenn die Revision bei der Jubiläumsveranstaltung das bestimmende Thema war, war es uns wichtig, ein anderes Thema mit gesellschaftspolitisch hoher Bedeutung nicht unter den Tisch fallen zu lassen: Die Entwicklung eines PEFC-Standards für Kurzumtriebsplantagen (KUP). Der Deutsche Forst-Zertifizierungsrat (DFZR), fachliches Entscheidungsgremium von PEFC, bekräftigte im Vorfeld der Mitgliederversammlung seinen Entschluss, einen derartigen Standard zu entwickeln. Es wurde aber beschlossen, diesen Prozess nicht unter Zeitdruck durchzuführen, sondern erst nach Abschluss der aktuellen Revision des PEFC-Waldstandards im Frühjahr 2010 aufzunehmen. Auf eine Beteiligung aller relevanten Interessengruppen soll dabei besonderer Wert gelegt werden. Dieser PEFC-KUP-Standard beschäftigte uns auch während der Mitgliederversammlung. Er war Gegenstand einer abschließenden, hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion: Vertreter aus der Land- und Forstwirtschaft, der Industrie, des Naturschutzes und der Wissenschaft. Alle Teilnehmer sagten eine steigende Bedeutung der Kurzumtriebsplantagen (KUP) für die nationale Holzversorgung voraus. Den Abschluss der Jubiläumsveranstaltung bildete eine Rede meines Vorgängers und heutigen Ehrenvorsitzenden Baron Gravenreuth, in welcher er die wichtigsten Stationen in den vergangenen zehn Jahren Revue passieren ließ. Würzburg+10-Kongress – Umfassende Beteiligung aller Interessengruppen Obwohl in der Nacht zuvor noch lange gefeiert wurde, kamen am Morgen des 26. August mehr als achtzig Interessierte aus Wald und Wirtschaft, von Naturschutz und Gewerkschaften zum „Würzburg+10“-Kongress zusammen. Eine beachtliche Zahl, über die ich mich sehr gefreut habe. Sie alle waren gekommen, um über die Weiterentwicklung der PEFC-Waldstandards zu diskutieren. Frank von Römer Dieses große Engagement unterstreicht noch einmal die eingangs schon erwähnte Bedeutung von PEFC im deutschen Wald. In vier Workshops wurden konkrete Verbesserungsvorschläge für die Waldstandards und das PEFC-System erarbeitet. Das Ergebnis Eine lange Liste von Vorschlägen und damit eine Menge Arbeit für die PEFC- Arbeitsgruppen – die sich bereits zusammengesetzt haben, um diese zu prüfen und eventuell in einen neuen Standardentwurf einzuarbeiten. Hier ist zügiges Arbeiten geboten, denn ab dem 24. September stellen wir den dann erarbeiteten Standardentwurf für 60 Tage auf www. pefc.de zur öffentlichen Konsultation bereit. Erst danach wird eine endgültige Version entwickelt, über die wir dann im DFZR Ende November entscheiden werden. Aufgrund der im laufenden Revisionsprozess gemachten Erfahrungen habe ich keine Zweifel daran, dass wir einen allgemein anerkannten neuen PEFC- Standard bis Ende des Jahres entwickeln werden und damit dem Großteil der deutschen Waldbesitzer für die nächsten fünf Jahre einen klaren Leitfaden in die Hand geben, der vor allem eins ist: gut für den Wald und gut für alle, die von ihm leben! ■ Frank von Römer
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