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Bauprojekt Pankower Potenziale 09 Pilotprojekt Schulsanierung am ...

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Das Interview<br />

Die Ruine <strong>am</strong> Rande des Thälmannparks zeugt von der schwierigen Gemengelage in dem Quartier.<br />

Bezirk vom Senat ausweisen zu lassen. Wird das<br />

Vorhaben auch beim neuen Senat weiterverfolgt?<br />

Im Rahmen von ersten umfassenden<br />

Voruntersuchungen hat sich das<br />

Gebiet um die Langhansstraße in<br />

Weißensee als ein Quartier mit<br />

besonders hohem Handlungsbedarf<br />

herauskristallisiert, sowohl bezüglich<br />

privater Investitionen, als auch in<br />

Bezug auf die öffentliche Infrastruktur.<br />

Der Förderbedarf ist dort immens,<br />

und allein aus dem Haushalt des<br />

Bezirks überhaupt nicht zu erbringen.<br />

Die nun notwendige vorbereitende<br />

Untersuchung für das Gebiet ist<br />

allerdings noch nicht in Auftrag<br />

gegeben. Auch wir in Pankow setzen<br />

diesbezüglich verstärkte Hoffnungen<br />

auf den neuen Senator Michael<br />

Müller. Ohnehin wird derzeit ein<br />

Großteil der Gelder, die vom Land<br />

Berlin in Sanierungsgebiete investiert<br />

werden, in Pankow durch die Erhebung<br />

von Ausgleichbeiträgen eingenommen.<br />

Sie sind von allen Immobilieneigentümern<br />

in den fünf bereits<br />

aufgehobenen Sanierungsgebieten<br />

des Bezirks als Abgabe für die<br />

nachhaltige Aufwertung ihres Eigentums<br />

durch öffentliche Investitionen<br />

in die Infrastruktur zu bezahlen. Wir<br />

haben großes Interesse daran, dass<br />

zumindest ein Teil dieser Mittel im<br />

Bezirk verbleibt, die Ausweisung des<br />

Quartiers Langhansstraße als Sanierungsgebiet<br />

wäre auch dafür ein<br />

wichtiger Schritt.<br />

©Alexej Brykowski<br />

Die BVV hat <strong>am</strong> 28. März einen Antrag von SPD<br />

und Grünen beschlossen, in dem das Bezirks<strong>am</strong>t<br />

aufgefordert wird, ein integriertes Entwicklungskonzept<br />

für das Karree Prenzlauer Allee, Danziger<br />

Straße, Greifswalder Straße und Bahngraben<br />

erarbeiten zu lassen. Welche Intentionen<br />

verbergen sich dahinter?<br />

Dieses Karree wird von einer einzigartigen<br />

Nutzungsmischung geprägt.<br />

Hier befinden sich zwei aufwertungsbedürftige<br />

Stadtplätze, das schließungsbedrohte<br />

Krankenhaus Prenzlauer<br />

Berg, das sanierungsbedürftige<br />

Wohngebiet Thälmannpark, brachliegende<br />

ehemalige Bahnflächen mit<br />

neuem Eigentümer, das Kulturensemble<br />

<strong>am</strong> Thälmannpark und nicht<br />

zuletzt das historische Bezirks<strong>am</strong>tsgelände.<br />

Wir wollen mit diesem<br />

Entwicklungskonzept, für das es auch<br />

schon eine Finanzierungszusage der<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

gibt, die städtebaulichen Missstände<br />

erfassen und Wege zu deren<br />

Beseitigung aufzeigen sowie die<br />

Bedarfe der öffentlichen Hand ermitteln.<br />

Kurzum wir wollen auf eine<br />

etwas andere Art ein neues Sanierungsgebiet<br />

auf den Weg bringen.<br />

Das besondere an diesem Quartier ist<br />

vor allem die vielfältige Nutzung als<br />

Verwaltungs-, Wirtschafts- und Kulturstandort<br />

mit einem eher geringen<br />

Wohnanteil.<br />

Es gibt aber durchaus Beispiele, etwa<br />

in Potsd<strong>am</strong>, wo es gleichfalls möglich<br />

war, Städtebaufördermittel fast aus-<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 5<br />

schließlich für kulturelle und wirtschaftliche<br />

Nutzungen zu generieren.<br />

Welche grundlegenden Entwicklungen wollen Sie<br />

denn dort im Rahmen einer Ausweisung als<br />

Sanierungsgebiet auf den Weg bringen?<br />

Für etliche Immobilien stehen einschneidende<br />

Veränderungen an. Das<br />

Krankenhaus soll 2015 geschlossen<br />

werden. Aufgrund seiner Baustruktur<br />

lässt sich aus diesem Gebäude nur<br />

mit großem finanziellem Aufwand ein<br />

Wohnstandort entwickeln. Einzig Ein-<br />

Raum-Wohnungen für Senioren oder<br />

Studenten wären relativ unproblematisch<br />

und d<strong>am</strong>it kostengünstig realisierbar.<br />

Darüber muss man reden.<br />

Auch als Gewerbeobjekt ist eine<br />

Nutzung denkbar. Das gleiche gilt für<br />

einige der gleichfalls denkmalgeschützten<br />

Häuser der Bezirksverwaltung<br />

in der Fröbelstraße. Desweiteren<br />

hat ein Investor die Freiflächen<br />

zwischen dem Thälmannpark und der<br />

Ringbahn erworben, um dort Wohnungen<br />

zu bauen. In seiner Bauvoranfrage<br />

ist die Rede von immerhin 50<br />

Häusern, zum Teil acht Stockwerke<br />

hoch. Da muss auch geprüft werden,<br />

ob nicht auch der Bezirk an Teilen des<br />

Grundstücks Bedarf hat, etwa für eine<br />

Schulerweiterung oder eine neue<br />

Sporthalle. Noch ist das Terrain kein<br />

Bauland, alle möglichen Nutzungen<br />

sind dort weiterhin denkbar. Wir<br />

können ja nicht immer nur Wohnungsbau<br />

genehmigen, ohne auch<br />

die Infrastruktur weiter zu entwickeln.<br />

Und schließlich plant die Wohnungsbaugesellschaft<br />

GEWOBAG die energetische<br />

Sanierung ihrer Wohnungen<br />

im Thälmannpark. Die Möglichkeiten<br />

zur entsprechenden Fördergeldakquise<br />

halten wir dabei für unumgänglich,<br />

um das Wohnen dort auch<br />

anschließend bezahlbar zu halten.<br />

Und was sollte aus dem Thälmanndenkmal<br />

werden?<br />

Ich empfinde das Denkmal als<br />

erhaltenswert und denke, dass es<br />

auch an der richtigen Stelle steht.<br />

Insofern kann ich mir auch nicht<br />

vorstellen, dass es entlang der<br />

Greifswalder Straße in diesem Bereich<br />

eine wie auch immer geartete<br />

Bebauung geben könnte.<br />

Das Gespräch führte Hartmut Seefeld

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