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Bauprojekt Pankower Potenziale 09 Pilotprojekt Schulsanierung am ...

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<strong>Pankower</strong> <strong>Potenziale</strong><br />

Pankow<br />

Tegelschließung lockt Investoren an den einstigen Dorfanger Von H. Seefeld<br />

Der Weg vom S-Bahnhof Pankow zum<br />

Schloss Schönhausen gleicht derzeit<br />

einem Hindernisparcours. Schon der<br />

Bahnhofsvorplatz, erst vor wenigen<br />

Jahren nach dem <strong>Pankower</strong> Mäzen<br />

und Zigarettenfabrikanten Josef Garbáty<br />

benannt, ist eine gewaltige<br />

Baustelle. Hier baut ein schwäbisches<br />

Unternehmen einen Gewerbekomplex<br />

mit Supermarkt, Arztpraxen und<br />

Büros. Wenige Schritte weiter taucht<br />

©Hartmut Seefeld<br />

Am <strong>Pankower</strong> Anger in der Breite Straße wurde dieser Tage die ehemalige Kaufhalle dem Erdboden gleichgemacht.<br />

man in die Berliner Straße ein, noch<br />

bis kommendes Jahr geprägt von<br />

Absperrgittern, Umleitungsschildern<br />

und Wegeprovisorien. An der Breite<br />

Straße räumen Bagger die letzten<br />

Reste einer seit einigen Jahren leer<br />

stehenden Kaufhalle ab, einst ein<br />

DDR-Konsumtempel mit Prestigecharakter,<br />

denn hier kauften auch viele<br />

Diplomaten aus den umliegenden<br />

Botschaften ein. Was nun folgen soll,<br />

darüber halten sich die Grundstückseigentümer<br />

aus dem sauerländischen<br />

Arnsberg noch bedeckt. Es heißt, sie<br />

fänden keinen Hauptmieter für ihr<br />

Projekt, solange nicht klar sei, was<br />

genau auf dem ehemaligen Rangierbahnhof<br />

passieren wird. Doch allein<br />

der Abriss sorgt schon für Vorfreude<br />

bei den <strong>Pankower</strong>n, die gern vom<br />

Schandfleck <strong>am</strong> Anger sprachen,<br />

wenn ihr Blick auf das verwilderte<br />

Anwesen fiel, das in erster Linie gute<br />

Verstecke für vietn<strong>am</strong>esische Zigarettenhändler<br />

bot. Taucht man dann<br />

nach Überquerung des Angers in die<br />

zum Schloss führende Ossietzkystraße<br />

ein, gähnt zwischen Wolfshagener<br />

Straße und Pestalozzistraße eine<br />

überraschend tiefe Baugrube. Die<br />

Firma »IFF Besser Wohnen« baut hier<br />

26 edle Wohnungen, von denen, so<br />

Geschäftsführer Frank Fels, »bereits<br />

90 Prozent verkauft sind«.<br />

Fels und andere in Pankow<br />

aktive Projektentwickler gaben sich<br />

<strong>am</strong> 8. März auf Einladung des Vereins<br />

für Pankow im Festsaal des Schönhausener<br />

Schlosses ein kleines Stelldichein,<br />

um über ihre Aktivitäten zu<br />

berichten. Vereinsvorstand Thomas<br />

Brandt, in der letzten Wahlperiode<br />

noch FDP-Bezirksverordneter, moderierte<br />

vor 40 Interessenten eine<br />

Soiree freudestrahlender Immobilienkaufleute.<br />

»Alles verkauft, alles weg«<br />

feierte zum Beispiel Detlef Hoffmann<br />

Vor Ort 04. 2 0 1 2 9<br />

vom Wüstenrot-Vertrieb seine großen<br />

Erfolge beim <strong>Bauprojekt</strong> Galenusstraße,<br />

um gleich darauf auf das Vorhaben<br />

»Wohnen <strong>am</strong> Bürgerpark« überzuleiten,<br />

wo in der Pichelswerder Straße<br />

11 die britische Carville-Group mit<br />

Deutschlandresidenz im brandenburgischen<br />

Schildow 29 luxuriöse Apartments<br />

errichtet. Unbeeindruckt von<br />

der Aufhebung des Sanierungsgebiets<br />

Wollankstraße oder vielleicht<br />

sogar in dessen Gefolge, fließt binnen<br />

kürzester Zeit eine hohe zweistellige<br />

Millioneninvestition in diverse Wohnprojekte<br />

im <strong>Pankower</strong> City-Kiez.<br />

Mit dabei ist auch einer, der<br />

bereits Pionierarbeit für die Aufwertung<br />

von Pankow geleistet hat. Erik<br />

Rossnagel, Geschäftsführer der Nürnberger<br />

Unternehmung terraplan, der<br />

bereits die Alte Mälzerei in der Neuen<br />

Schönholzer Straße und jetzt auch<br />

das einstige Regierungsgästehaus<br />

der DDR <strong>am</strong> Schlosspark zu neuer,<br />

fast schon unglaublicher Blüte geführt<br />

hat, ist seit August 2010<br />

Eigentümer der Dusekestraße 43. Die<br />

vor 120 Jahren als Kurhaus gebaute<br />

Villa, die später als Finanz<strong>am</strong>t, dann<br />

als Firmensitz eines Baubetriebs und<br />

schließlich nach der Wende als<br />

Sozial<strong>am</strong>t genutzt wurde, steht seit<br />

2004 leer. Mehrere Versuche des<br />

Liegenschaftsfonds zur Privatisierung<br />

scheiterten, bis eben Rossnagel, der<br />

Mann mit dem besonderen Faible für<br />

schwierige <strong>Pankower</strong> Fälle, den Zuschlag<br />

bek<strong>am</strong>. Denn das denkmalgeschützte<br />

Haus ist völlig heruntergewirtschaftet.<br />

Voraussichtlich 2013 soll<br />

die Sanierung beginnen, 25 Wohnungen<br />

und Maisonettes werden entstehen.<br />

Der Quadratmeterpreis der<br />

Eigentumswohnungen wird hier, wie<br />

bei anderen Projekten, die 3.000<br />

Euro-Marke nicht unterschreiten.<br />

Das mit Abstand größte aktuelle<br />

Vorhaben wird an diesem Abend im<br />

Rokoko-Ambiente des Schloss-Saals<br />

von Willo Göpel, dem Sprecher des<br />

<strong>Bauprojekt</strong>s »Floragärten«, vertreten.<br />

Unter diesem N<strong>am</strong>en entstehen<br />

derzeit auf einer 23.000 m² großen<br />

Industriebrache an der Florastraße<br />

und Gaillardstraße 320 Wohnungen.<br />

Göpels Schlusswort, adressiert an das<br />

<strong>Pankower</strong> Rathaus, klang dann fast<br />

schon wie eine Warnung: »Der Boom<br />

wird den Bezirk noch vor gewaltige<br />

Herausforderungen stellen«.

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