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Vietnam: Die Kirche lebt - Jesuitenmission

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OSTTIMORkönnte. Aber 1991 wurde er Zeuge desMassakers von Santa Cruz, bei dem dasindonesische Militär Hunderte friedlicherDemonstranten tötete. Seitdemwar er ein glühender Verteidiger derRechte des timoresischen Volkes.Terror nach dem ReferendumPater Karl und Pater Dewanto warennur zwei von tausenden Opferndes Terrors, der Osttimor nach demVotum der Bevölkerung für die UnabhängigkeitOsttimors am 30. August1999 erfasste. Eine Unzahl vonMenschen starb durch die Hände desindonesischen Militärs und der mitihm verbündeten örtlichen Milizen,die gegen die Unabhängigkeit waren.Weitere Hunderttausende flohen oderwurden vertrieben. Zwei Tage nach derVolksabstimmung schrieb Pater Karl ineinem Fax: „Ich fuhr durch ein Dorf,das ganz in Flammen stand. <strong>Die</strong> Hüttender Dorfbewohner brannten wielodernde Fackeln. Kaum eine Meileweiter traf ich auf eine Milizbande. Sietrieben die mit Bündeln und Bettzeugschwer beladenen Dorfbewohner vorsich her. Es war mir wie ein Schlag inden Magen, als ich diese unglücklichenMenschen sah, heimatlos, auf derFlucht ins Nirgendwo.“Heute liegen Pater Karl und Pater Dewantonebeneinander in dem kleinenGarten des Jesuitenhauses in Dili begraben.Ihr fortwährendes schweigendesZeugnis ist eine ständige Ermutigungfür die Gemeinschaft der Jesuiten, den<strong>Die</strong>nst fortzusetzen, für den ihre beidenBrüder ihr Leben gegeben haben.Mark Raper SJOsttimor<strong>Die</strong> ehemalige portugiesische Kolonie wurde 1975 vonIndonesien annektiert. Nach einem Referendum im Jahre1999, das zu Gunsten der Unabhängigkeit ausging, kames zu Gewaltexzessen. <strong>Die</strong> Vereinten Nationen schicktenunter australischer Führung eine Friedenstruppe nachOsttimor, das 2002 endgültig unabhängig wurde. ImMai 2006 trieben Misswirtschaft und ethnisch motivierteSpannungen das Land in bürgerkriegsähnliche Zustände,erneut flohen etwa 150.000 Menschen. Mittlerweile sind95% von ihnen heimgekehrt, die Lage in Osttimor ist jedochunter einer friedlich erscheinenden Oberfläche nachwie vor sehr fragil.weltweit 25

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