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george segal galerie thomas modern

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York lehrt und dessen vom Zen Buddhismus beeinflusste<br />

Musiktheorie die künstlerische Praxis nachhaltig<br />

trägt. John Cage war geprägt von Begegnungen mit<br />

Robert Rauschenberg, den Aktivitäten von Merce<br />

Cunnigham, des Pianisten David Tudor und den<br />

Lehren von Daisetz T. Suzuki am Black Mountain<br />

College, North Carolina, das bis 1949 unter der<br />

Leitung des Bauhaus-Lehrers Josef Albers stand.<br />

Cage initiierte und ermutigte Grenzüberschreitungen<br />

zwischen den verschiedenen Kunstformen, ebenso<br />

wie zwischen Kunst und Leben: diese Beweglichkeit,<br />

zusammen mit der philosophisch kritischen Befragung<br />

aller akzeptierter Werte waren für Segal entscheidend.<br />

„Die Sensibilität der Sechzigerjahre ist durch<br />

eine offene Haltung charakterisiert, die Bereitschaft,<br />

ungewohnte Materialien und Formen zu verwenden<br />

sowie unorthodoxe Standpunkte im geschaffenen<br />

Werk einzunehmen, die Abgeneigtheit, gängige<br />

Werturteile zu akzeptieren … die Wertschätzung des<br />

Geheimnisses, der Unergründbarkeit und Mehrdeutigkeit<br />

der einfachsten Dinge.“ 4<br />

In einem Selbstversuch erprobt George Segal eine<br />

neue Skulpturtechnik. Gipsbinden, die für orthopädische<br />

Zwecke entwickelt worden sind, dienen dazu,<br />

den eigenen Körper zu überformen und Stück für<br />

Stück als Form abzubilden. Zu einer Figur zusammengesetzt<br />

und mit Stuhl, Tisch und seitlich angebrachtem<br />

Fensterrahmen entsteht im Juni 1961 Man Sitting at a<br />

Table (S. 42). Segal öffnet damit ein Universum der<br />

Erkundung des Menschen im Verhältnis zur Lebenswelt.<br />

Konzeptuell vorbereitet ist die Technik des Über- bzw.<br />

Abformens, die zu einer neuen Präsenz der mensch -<br />

lichen Gestalt in der Kunst führt, in Werken und<br />

Setzungen in Europa und Amerika in diesen Jahren<br />

um 1960, etwa von Jasper Johns, der in Reliefinstal -<br />

lationen, Gemälden, Zeichnungen und graphischen<br />

Arbeiten mit Körperabgüssen und -abdrücken argumentierte<br />

und dessen Target with Plaster Casts (1955)<br />

soeben vom Museum of Modern Art angekauft<br />

43<br />

mainly inspired by John Cage, who lectured at<br />

the New School of Social Research in New York<br />

at the time and whose music theory, which was<br />

influenced by Zen Buddhism, had a lasting impact<br />

on the artistic practice. John Cage was also<br />

influenced by his meetings with Robert Rauschenberg,<br />

the activities of Merce Cunnigham, the<br />

pianist David Tudor, and the teaching of Daisetsu<br />

T. Suzuki at Black Mountain College, North Carolina,<br />

which was directed by the Bauhaus teacher<br />

Josef Albers until 1949. Cage initiated and encouraged<br />

the crossing of borders between the<br />

various forms of art as well as those between art<br />

and life: this flexibility, along with the critical philosophical<br />

questioning of all accepted values, was<br />

decisive for Segal. “The sensibility of the sixties is<br />

characterised by an openness of attitude, a<br />

willingness to use unfamiliar materials, forms and<br />

unorthodox stances in the work produced, an unwillingness<br />

to accept standard value judgements,<br />

a tendency to probe, act, live, and work with<br />

final judgements suspended, an appreciation<br />

of the mystery, unknowability, ambiguity of the<br />

simplest thing.” 4<br />

In a self-experiment, George Segal tested a new<br />

sculpturing technique. He covered his own body<br />

with orthopaedic plaster bandages to make the<br />

individual parts of a body cast. He then assembled<br />

them to a complete figure, added a chair<br />

and a table, and positioned a window frame<br />

next to it. With Man Sitting at a Table, June 1961<br />

(p. 42), Segal opened up a whole universe of<br />

exploring man in relation to his world.<br />

The concept of this overlay and moulding technique<br />

that led to a new presence of the human<br />

figure in art had been anticipated by various<br />

works and propositions in Europe and the United<br />

States around 1960, for instance by Jasper Johns,<br />

who employed body casts and imprints for relief<br />

installations, paintings, drawings, and lithographs

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