23.11.2012 Aufrufe

george segal galerie thomas modern

george segal galerie thomas modern

george segal galerie thomas modern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

gewinnt Segal einen Modus der objektivierenden<br />

Distanz zum künstlerischen Formprozess, eine unauflösliche<br />

Symbiose von Plan, Zufall und Akzeptanz<br />

des Schöpferisch Unkalkulierbaren. 7<br />

Und diese Technik erweist sich als tragfähige Geste<br />

und konzeptuelle Setzung für das gesamte Werk. „Ich<br />

konnte anhand der Gegenstände die Luft um die<br />

Figur herum, je nach Ort, Situation oder Schauplatz,<br />

gestalten. Sie waren keine Requisiten, sondern hatten<br />

vielmehr ihre eigene Präsenz.“ 8 Segal sucht so alltägliche<br />

Erfahrungen zu vergegenwärtigen. Die Kombination<br />

von unterschiedlichen Fragmenten zu einer<br />

Figur ist nicht möglich. Handwerkliche Perfektion ist<br />

nicht gesucht, Segal hat sich gelegentlich als einen<br />

„lausigen Abgießer“ bezeichnet. Riefen, Schrunden,<br />

Modellierspuren, Kratzer und Unregelmäßigkeiten in<br />

der Oberfläche, gelegentliche Disproportionen verweisen<br />

auf den Werkprozess, in dem Modell und<br />

Werk zusammengeführt werden. „Vor Jahren hatte ich<br />

die ausgeprägte Intuition, dass ich meinen Geist nicht<br />

von der äußeren Welt trennen konnte, und ich<br />

brauchte in jungen Jahren starke Nerven, um mit der<br />

Art und Weise fertig zu werden, wie die Wirklichkeit<br />

im Vergleich zu der Kunst aussah, die ich bewunderte,<br />

nämlich abstrakte Kunst. Ich war immer auf der<br />

Jagd nach einer Totalität, der Vermählung von Geist<br />

und Fleisch … Ich weiß nicht, was jetzt passiert, ...<br />

aber ich habe immer noch das Gefühl, dass der<br />

Geist in der Materie eingeschlossen ist, dass ich<br />

durch das Physische auf das Unsichtbare verweisen<br />

kann.“ 9<br />

Segal skizziert zusammen mit den gebauten Kulissen,<br />

den aus Fundstücken und gewählten Gegenständen<br />

konstruierten räumlichen Situationen, in denen sich<br />

die Figuren ’bewegen’, wie im Vorübergehen verharren,<br />

versunken in allgemeinen Haltungen, typischen<br />

wie unbewussten Gesten, die sich der Erinnerung entziehen.<br />

Zumeist ohne distanzierenden Sockel präsentiert,<br />

gehen Betrachter- und Kunstraum eine<br />

unauflösliche Symbiose in einer zeit-räumlichen<br />

48<br />

person, for several reasons. The person’s inner<br />

set of attitudes comes out in the plaster somehow.<br />

Why I don’t know, but it simply happens to be<br />

true.” 6 With the new sculpturing technique of<br />

overlaying and moulding, Segal achieved a<br />

mode of generating an objectifying distance to<br />

the artistic forming process, an indissoluble<br />

symbiosis of intention, coincidence, and acceptance<br />

of the incalculable result of creation. 7<br />

And this technique proved to be a viable gesture<br />

and conceptual proposition for his entire oeuvre.<br />

“I could compose the air around the figure in<br />

relation to a place or situation or scene with the<br />

objects. Not props, but rather presences in their<br />

own right.” 8 Thus, Segal strove to visualize every -<br />

day experiences. It is not possible to combine<br />

various fragments to a figure. Craftsmanship is not<br />

an issue. Segal sometimes called himself a “lousy<br />

caster”. Ridges, fissures, modelling marks, scratches,<br />

irregularities of the surface, and occasional disproportions<br />

hint at the manufacturing process that<br />

brings together the model and the work of art.<br />

“My strong intuition years ago was, that I could<br />

not divorce my spirit from the outside world, and<br />

it took a lot of nerve, when I was younger to deal<br />

with the way the real world looked in reference<br />

to the art I admired, which was abstract art. I’ve<br />

always been hunting for a totality, a marriage<br />

between spirit and flesh … Now, I don’t know<br />

what’s happening, … but I still feel that spirit is<br />

locked up in matter, that I can refer to the invisible<br />

through the vehicle of the physical.” 9<br />

With the composed sets made of found and<br />

selected objects, Segal outlined three-dimensional<br />

situations in which the figures ‘move’, pause as if<br />

in passing, absorbed in general postures or<br />

typical, somewhat involuntary gestures that evade<br />

memory. Since the works are rarely presented on<br />

a distancing pedestal, the viewers enter into an<br />

indissoluble symbiosis with them in a unity of time

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!