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george segal galerie thomas modern

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The Dancers Wendy with Chin on Hand Fragment – Venus Gesture<br />

Die Utopie der Einheit von Körper und Bewusstsein,<br />

die Aufhebung der Spaltung in Leib und Seele bzw.<br />

Geist liegt allen Figuren Segals zugrunde, auch<br />

dann, wenn er durch Farbe in seinen Nachtstücken<br />

etwa Lichtverhältnisse simuliert und damit die äußere<br />

Welt als Erscheinung sichtbar macht. Auch wenn er<br />

La Danse von Henri Matisse als kunsthistorische Referenz<br />

in der Gruppe der Tänzerinnen behauptet, oder<br />

in der Geste der Venus erotisches Empfinden beschwört,<br />

selbst wenn er in einem Torso, in einem<br />

schwebenden Fragment (Siehe Abb. oben und S. 21,<br />

33, 35) den Menschen nur anzudeuten scheint, erreicht<br />

er diese Nähe, die zugleich fremd bleibt. In<br />

einem sublimen Spiel der Realitätsebenen erschließen<br />

sich Einsichten in das Wesen des erfahrenden Denkens,<br />

der wahrnehmenden Orientierung, das durch alltäg -<br />

liche, historische und literarische Dimensionen Gewissheit<br />

werden kann. Der thematische Reichtum von<br />

Segals figurativ situativem Minimalismus öffnet diesen<br />

Gestalten anthropomorphe wie anthropologische<br />

Dimen sionen, die in der Konvergenz zwischen<br />

Spezifik und Allgemeinheit um die menschliche Existenz<br />

ebensoviel zu wissen scheinen, wie HCE (Here<br />

Comes Everybody), der die Welt in James Joyces<br />

‘Finnegans Wake’ durchwandert und belebt. 11<br />

50<br />

and distance. The utopia of a unity of body and<br />

mind, of closing the gap between body and soul<br />

or spirit, lies at the root of all of Segal’s figures,<br />

even when he simulates lighting conditions<br />

through colour in his night scenes and thereby<br />

makes the outer world visible as an appearance.<br />

He achieves this closeness that remains unfamiliar<br />

even when he makes an art historical reference to<br />

La Danse by Henri Matisse in the group of<br />

dancers, invokes erotic feelings in the gesture of<br />

Venus, or merely hints at the human figure in a<br />

torso or a hovering fragment (see fig. above and<br />

p. 21, 33, 35). A sublime play of reality levels<br />

reveals insights into the essence of thought based<br />

on experience, of orientation through perception,<br />

and this thought can become certainty through<br />

everyday, historical, and literary dimensions. The<br />

thematic wealth of Segal’s figurative situational<br />

Minimalism discloses anthropomorphic and<br />

anthropological dimensions for these figures that,<br />

in the convergence between the general and the<br />

particular, seem to know as much about human<br />

existence as HCE (Here Comes Everybody), who<br />

roams and animates the world in James Joyce’s<br />

‘Finnegans Wake’. 11

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