IPA aktuell - International Police Association
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Ein Fachhochschul-Praktikum bei den „Mounties“<br />
Im September 2008 besuchte ich im Rahmen des durchzuführenden<br />
Praktikums während des Studiums an der Hochschule<br />
für Polizei in Villingen-Schwenningen die Ausbildungsakademie<br />
der Royal Canadian Mounted <strong>Police</strong> in Regina, zu der<br />
seit einigen Jahren eine Partnerschaft mit der Hochschule in<br />
Villingen-Schwenningen besteht, und die Stadtpolizei in Regina<br />
(Regina <strong>Police</strong> Service).<br />
In der Akademie der RCMP durfte ich die 24-wöchige Ausbildung<br />
der Rekruten näher kennenlernen und an allen stattfindenden<br />
Veranstaltungen teilnehmen. Unter anderem auch an<br />
der Mayors Parade, welche einmal pro Woche zu Ehren der<br />
Graduating Troop durchgeführt wird. Die Graduating Troop ist<br />
die Ausbildungsklasse, die mit Erfolg die Ausbildung bei der<br />
RCMP abgeschlossen hat und durch die Vereidigung zu einem<br />
Mitglied der RCMP ernannt wird.<br />
Während des gesamten Aufenthalts durfte ich als willkommener<br />
und gern gesehener Gast der RCMP kostenneutral in der<br />
Akademie übernachten, die reichhaltige Verpflegung in der<br />
Kantine stand mir jederzeit zur Verfügung.<br />
Mit dem Commanding Officer der Akademie, Herrn Roger J.<br />
Brown, konnte ein Treffen vereinbart werden, bei dem ihm ein<br />
kleines Geschenk der <strong>IPA</strong> Tübingen/Reutlingen und der Hochschule<br />
für Polizei als Dank für die Gastfreundschaft überreicht<br />
werden konnte. Diese<br />
Geschenke nahm<br />
er erfreut entgegen<br />
und bedankte sich für<br />
den Besuch an seiner<br />
Akademie. Es sei<br />
eine Ehre, Polizisten<br />
aus anderen Ländern<br />
begrüßen zu dürfen,<br />
Tanja Bung im Kreis ihrer kanadischen Kollegen<br />
um diesen die Arbeit<br />
der RCMP näherzubringen.<br />
Desweiteren durfte ich die Arbeit der Regina <strong>Police</strong> kennenlernen,<br />
deren Zuständigkeit sich auf die Innenstadt der 200.000<br />
Einwohner zählenden Stadt erstreckt. Keine leichte Aufgabenbewältigung,<br />
da es sich bei Regina um eine sehr kriminelle und<br />
gefährliche Stadt handelt. Wohl die kriminellste Stadt im Vergleich<br />
zu gleich großen Städten in Kanada. Messerstechereien,<br />
Schießereien und Raubüberfälle sind hier an der Tagesordnung.<br />
Ein Highlight bei der Regina <strong>Police</strong> war eine ganztägige Übung<br />
einer Geiselnahme, die etwa einmal im Monat trainiert wird.<br />
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von Tanja Bung - Verbindungsstelle Tübingen/Reutlingen<br />
Hier kamen das SWAT-Team, das Bomb-Team und die Negotators<br />
(Verhandler) zum Einsatz. Es war sehr interessant, das<br />
gute und routinierte Zusammenwirken der Einsatzkräfte zu<br />
beobachten, welches vermutlich das Resultat der regelmäßigen<br />
Übung ist.<br />
Die Kanadier sind sehr weltoffen und knüpfen gern internationale<br />
Kontakte. So konnte ich in Regina mehrere Mitglieder<br />
der <strong>IPA</strong> kennenlernen.<br />
Polizisten aus anderen Ländern werden mit Respekt behandelt,<br />
es ist eine Ehre für einen kanadischen Polizisten, den Lebensstil<br />
und die Traditionen des eigenen Landes den Menschen anderer<br />
Länder näherzubringen.<br />
Das Praktikum bei der kanadischen Polizei hat mir sehr gefallen.<br />
Es war eine interessante Erfahrung den respektvollen,<br />
netten aber dennoch bestimmten Umgang der Polizisten mit<br />
dem Bürger zu erleben. Die für unsere Verhältnisse kurze,<br />
aber gute Ausbildung kennenlernen zu dürfen, die sehr große<br />
Ähnlichkeiten zu der baden-württembergischen Ausbildung<br />
erkennen lässt. Es sind klare Strukturen in den Gesetzen zu<br />
erkennen, die keine weite Auslegung zulassen und strikt durchgesetzt<br />
werden. Es herrscht in der Bevölkerung hohe Akzeptanz<br />
und Respekt gegenüber Polizisten, die ihrerseits aufgrund der<br />
geografischen Struktur zur Aufgabenbewältigung auf die Bevölkerung<br />
angewiesen sind. Zur Stärkung und Verbesserung<br />
dieser guten Verbindung von Bürger und Polizei wird durch eine<br />
starke und weit ausgedehnte Öffentlichkeitsarbeit beigetragen.<br />
Hospitations- und Stipendienprogramm boomt<br />
Einmal Polizeidienst im Ausland machen - ein Traum, den<br />
viele Kolleginnen und Kollegen haben. Diesen Traum erfüllten<br />
sich im letzten Jahr 19 <strong>IPA</strong>-Mitglieder, zehn Frauen<br />
und neun Männer.<br />
Sie machten Dienst in New York, Texas, Arizona, Großbritannien,<br />
Irland, Kanada, Österreich und Schweden.<br />
Neben der organisatorischen Hilfe unterstützt die <strong>IPA</strong><br />
Deutsche Sektion mit Stipendien, die in 2008 insgesamt<br />
5.500 € betrugen.<br />
Genau so viele Anträge sind inzwischen bereits für das erste<br />
Halbjahr 2009 gestellt worden.<br />
Und da es sich um Mittel handelt, die unseren Mitgliedern<br />
zu Gute kommen, sind es Haushaltsposten, die der Bundesvorstand<br />
gerne freigibt.<br />
19<br />
<strong>IPA</strong> <strong>aktuell</strong> 1/2009