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Ausgabe 02/2012 finden Sie hier. - Bethlehem Gesundheitszentrum

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16<br />

BETHLEHEM <strong>Gesundheitszentrum</strong><br />

Hausleiterin Ries. Dass der Besuch<br />

der Hunde für die Patienten<br />

eine Freude ist, spiegelt die<br />

gelöste Stimmung wider. Die Patienten<br />

freuen sich, dass die<br />

Hunde zu Besuch sind. „Tiere<br />

sind treu und kennen keine<br />

Falschheit. <strong>Sie</strong> sind die besseren<br />

Menschen“, findet Katharina<br />

Jones, die in „Haus Lucia“ betreut<br />

wird. „Es ist leichter, zu<br />

einem Hund eine Verbindung<br />

herzustellen“, sagt die 80-Jährige<br />

nachdenklich und tätschelt<br />

den Kopf von Max. Auch Heinz<br />

Hartmann (80) hat gerne mit<br />

den Hunden zu tun: „Wir hatten<br />

zu Hause früher auch immer<br />

Tiere. <strong>Sie</strong> sind so anhänglich, da<br />

hat man nicht das Gefühl, so allein<br />

zu sein.“<br />

Dass auch Ängste kein Hindernisgrund<br />

sind, beweist Patientin<br />

Maria Schreiber. Eigentlich hat<br />

sie Angst vor Hunden; ihr Mann<br />

war mal gebissen worden. Dennoch<br />

findet sie die Idee, Therapiehunde<br />

in die Altenarbeit des<br />

Hauses zu integrieren, toll:<br />

„Alten Menschen, die allein<br />

sind, kann ein Hund neuen<br />

Lebensmut geben.“<br />

Das sieht auch Heinz Niessen<br />

(86) so: „Man muss auf die Sauberkeit<br />

achten, aber das wird<br />

<strong>hier</strong> auch gemacht.“ Die demenzkranke<br />

Frau, die zuvor mit<br />

Paula schmuste, hat sich abgesondert,<br />

sie sitzt abseits an<br />

einem Tisch. Zu ihren Füßen<br />

liegt Elo Max, ganz entspannt.<br />

Nur ab und zu blinzelt der Vierbeiner.<br />

Es ist ein schönes Bild, es<br />

drückt Zufriedenheit und Ruhe<br />

aus.<br />

Natürlich kann der Hund nicht<br />

die Demenz heilen. Aber er<br />

kann dazu beitragen, vorhandene<br />

Fähigkeiten, so lange wie<br />

möglich zu erhalten. ●<br />

Sr. Stephanie Heck ist die erste „Pflegeexpertin für Menschen mit Demenz“<br />

Bienen und Bücher<br />

helfen bei der Orientierung<br />

Demenz geht uns alle an: Fast jede zweite Frau<br />

und jeder dritte Mann müssen damit rechnen,<br />

später einmal betroffen zu sein.<br />

Demenzprojekt: (von links) Demenz-Pflegeexpertin Stephanie Heck,<br />

Projektleiterin Christa Marx und Carmen Imedio, Assistentin der Pflegeleitung.<br />

Experten prognostizieren eine gravierende<br />

Zunahme an Erkrankten,<br />

denn die Bevölkerung wird immer<br />

älter. Sind es aktuell 1,2 Millionen,<br />

sollen es 2030 bereits 1,8 Millionen<br />

Demenzkranke sein. „Das<br />

stellt eine Herausforderung an die<br />

Gesellschaft dar“, betont Christa<br />

Marx, stellvertretende Pflegedienstleiterin<br />

des BETHLEHEM <strong>Gesundheitszentrum</strong>s.<br />

Schon jetzt<br />

sind über 8000 Menschen in der<br />

Region betroffen. Man geht von<br />

einer deutlich höheren Dunkelziffer<br />

aus. Die Folgen sind heute<br />

schon spürbar, Krankenhäuser<br />

kommen an ihre personellen<br />

Grenzen. Um rechtzeitig entgegenzusteuern,<br />

hat das BETHLE-<br />

HEM <strong>Gesundheitszentrum</strong> vor<br />

zwei Jahren das Projekt „Demenz<br />

– den Weg gemeinsam gehen“ aus<br />

der Taufe gehoben, das jetzt<br />

sukzessive umgesetzt wird.<br />

Das Projekt konzentriert sich auf<br />

den Aufbau und die Umsetzung<br />

von Versorgungsstrukturen im<br />

Krankenhaus und der Überleitung<br />

ins häusliche Umfeld. Ziel ist, die<br />

Versorgungsstrukturen für demenzkranke<br />

Menschen unter Einbeziehung<br />

deren Angehöriger im<br />

Krankenhaus zu verbessern. Somit<br />

werden Patienten vor Überforderung<br />

geschützt und gleichzeitig<br />

Mitarbeiter entlastet. Unabhängig<br />

vom Wohlergehen des Patienten<br />

sind auch wirtschaftliche Aspekte<br />

zu betrachten. „Langfristig reduzieren<br />

wir so die Verweildauer<br />

dieser Patienten, da bestimmte<br />

Probleme erst gar nicht entstehen“,<br />

erklärt Projektleiterin Marx. Das<br />

bedeutet auch, dass weniger Medikamente<br />

verabreicht werden.<br />

Bei den Mitarbeitern wiederum<br />

sinkt der Krankenstand, weil sie<br />

nicht ständig am Limit arbeiten.<br />

Was es bedeutet, einen unruhigen,<br />

demenzkranken Patienten auf der<br />

Station zu haben, beschreibt Marx<br />

anschaulich: „Der Demenzkranke<br />

reißt sich von Infusionen los,<br />

wickelt Verbände auf oder irrt auf<br />

dem Gang umher. Therapieergebnisse<br />

sind gefährdet, da der<br />

>>

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