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Business - Kraftstoff – Business-Magazin für die Autovermietung

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<strong>Business</strong><br />

Drum prüfe, wer von<br />

A nach B will...<br />

Angebote im Carsharing-Bereich sind sehr verschieden<br />

<strong>–</strong> wer das <strong>für</strong> sich Günstigste fi nden will, muss<br />

rechnen.<br />

In den deutschen Großstädten, vor allem in Berlin, Hamburg<br />

und München, ist seit einigen Monaten ein wahrer<br />

Kampf unter den Carsharing-Anbietern entbrannt. Daimler<br />

und Europcar buhlen mit car2go um Kunden, BMW<br />

und Sixt mit DriveNow, <strong>die</strong> Deutsche Bahn AG ist mit<br />

Flinkster am Start, Hertz mit seiner neuen Marke „Hertz<br />

On Demand“ <strong>–</strong> daneben gibt es noch <strong>die</strong> lokalen und<br />

klassischen überregionalen Anbieter. Aber wer bietet<br />

was und <strong>für</strong> wen ist welches Modell zu welchen Konditionen<br />

wirklich geeignet? Hier nun ein Überblick.<br />

Die erste Frage, <strong>die</strong> sich potenzielle Carsharing-Nutzer<br />

stellen müssen, ist: In welcher Stadt will ich Carsharing<br />

in der Regel nutzen? Schon das schränkt <strong>die</strong> Auswahl<br />

zumeist deutlich ein, wenn man nicht gerade in einer der<br />

deutschen Metropolen wohnt <strong>–</strong> oder dort viel unterwegs<br />

ist. Dann gibt es neben den lokalen Anbietern in den<br />

meisten Fällen nur noch <strong>die</strong> Deutsche Bahn mit ihrem<br />

Flinkster-Angebot. Und das ist vor allem <strong>für</strong> <strong>die</strong> attraktiv,<br />

<strong>die</strong> im Besitz einer Bahncard sind und sich deshalb <strong>die</strong><br />

Anmeldegebühr sparen können. Denn <strong>die</strong>se Gebühr gibt<br />

es inzwischen bei einem Gros der Anbieter, ganz egal ob<br />

sie nun Anbieter von klassischem Carsharing sind oder<br />

von einem sogenannten Floating-System.<br />

Zum Beispiel auch bei „Quicar“, dem Carsharing-Projekt<br />

von Europas größtem Automobilkonzern Volkswagen in<br />

Hannover. Ab Herbst sollen dort 200 besonders sparsame<br />

Golf BlueMotion zu mieten sein <strong>–</strong> ab sechs Euro<br />

<strong>für</strong> 30 Minuten, jede weitere Minute soll 20 Cent kosten.<br />

Innovativ an <strong>die</strong>sem Konzept sind, ganz ähnlich wie bei<br />

DriveNow von BMW, der Parktarif <strong>für</strong> 10 Cent je Minute,<br />

falls man während der Mietzeit den Wagen mal abstellt.<br />

Besonders punkten wird Quicar aber mit Zeitgutschriften,<br />

<strong>die</strong> dem Mieter <strong>für</strong> Serviceleistungen wie Tanken<br />

gutgeschrieben werden. Das Tanken ist kostenfrei mit<br />

der Tankkarte aus dem Handschuhfach möglich.<br />

Wer hingegen in Berlin als Tourist oder Geschäftsreisender<br />

ab und zu ein Carsharing-Fahrzeug benötigt, spart<br />

sich bei „Hertz On Demand“ jedoch eine Anmeldegebühr,<br />

<strong>die</strong> es dort nicht gibt. Weil es <strong>die</strong>ses Angebot bislang<br />

aber nur in der Hauptstadt gibt, ist der Radius sehr<br />

eingeschränkt. Flinkster hat <strong>die</strong>sbezüglich mit seinen<br />

rund 800 Stationen bundesweit <strong>die</strong> größte fl ächenmäßige<br />

Abdeckung <strong>–</strong> hier lohnt sich also mitunter <strong>die</strong> Gebühr<br />

bei der Anmeldung. Wer allerdings vor allem an seinem<br />

Wohnort ein Carsharing-Fahrzeug benötigt (und dort<br />

auch regelmäßig), der ist oft bei lokalen Anbietern oder<br />

überregionalen Zusammenschlüssen gut aufgehoben.<br />

Letzten Endes muss sich aber jeder selbst durchrechnen,<br />

was <strong>für</strong> ihn am preiswertesten und komfortabelsten<br />

ist. Wer schnell ein Fahrzeug anmieten und von A nach<br />

B will, ohne das Fahrzeug später wieder zurückbringen<br />

zu müssen und ohne <strong>die</strong> Standzeit mitzubezahlen, ist mit<br />

einem Floating-Angebot sicher günstiger unterwegs <strong>–</strong> jedenfalls,<br />

wenn <strong>die</strong> Fahrt nicht zu lange dauert. Denn bei<br />

<strong>die</strong>sen Angeboten ad<strong>die</strong>ren sich <strong>die</strong> an sich günstigen<br />

Kilometer- und Minutentarife schnell zu einer Summe, <strong>die</strong><br />

man <strong>für</strong> ein normal auf Stundenbasis angemietetes Carsharing-Fahrzeug<br />

niemals bezahlen würde und müsste.<br />

Es gilt also <strong>die</strong> alte Regel: Preise vergleichen!<br />

Übrigens: Egal ob Floating oder klassisch <strong>–</strong> anders als<br />

bei normalen Mietwagen sind <strong>die</strong> Spritkosten beim Carsharing<br />

meistens inklusive. Im Handschuhfach liegt eine<br />

Tankkarte, mit der man das Fahrzeug betanken muss,<br />

sobald der Tank weniger als ein Viertel gefüllt ist. Tankt<br />

man dann nicht, drohen einem saftige Strafgebühren. (ful)<br />

Was bedeutet Floating-System?<br />

Unter einem Floating-System versteht man Carsharing ohne<br />

feste Anmiet- und Rückgabe-Stationen. Der Name leitet sich<br />

vom englischen Verb „to fl oat“ ab, zu Deutsch in etwa „im<br />

Umlauf sein“. Das beschreibt das Prinzip schon ziemlich gut:<br />

Zwar gibt es auch feste Stützpunkte bei <strong>die</strong>sem Carsharing-<br />

Konzept, an denen <strong>die</strong> Fahrzeuge gewartet und gereinigt werden<br />

<strong>–</strong> und an denen es Infoschalter mit Personal gibt, das den<br />

Nutzern mit Rat und Tat zur Seite steht. Die eigentliche Anmietung<br />

und Abwicklung erfolgt aber komplett automatisiert via<br />

Call-Center, Internet oder Smartphone-App: Der Kunde sucht<br />

ein freies Auto, das irgendwo in seiner Umgebung steht, mietet<br />

es an, öffnet es per Zugangskarte oder -chip, fährt an das gewünschte<br />

Ziel und stellt das Fahrzeug dort einfach ab, bis es<br />

der nächste Kunde dort anmietet.<br />

Was bedeutet Klassisches Carsharing?<br />

Herkömmlicherweise funktioniert Carsharing vom Organisationsablauf<br />

wie auch <strong>die</strong> klassische <strong>Autovermietung</strong>: Man bucht<br />

per Telefon, im Internet oder an einer Station. Dort holt man<br />

sich auch das Fahrzeug ab und gibt es anschließend auch dort<br />

wieder zurück. Natürlich gibt es je nach Anbieter Unterschiede,<br />

so dass etwa auch eine andere Anmiet- und Rückgabestation<br />

möglich ist. Das sind allerdings Einzelfälle, <strong>die</strong> einer<br />

besonderen Buchung bzw. Anfrage beim Anbieter bedürfen.<br />

Während <strong>die</strong> bislang in Deutschland aktiven Floating-Systeme<br />

auf Initiativen von Automobilherstellern zurückgehen, sind <strong>die</strong><br />

klassischen Carsharing-Anbieter eher Teile anderer Mobilitäts-<br />

Unternehmen (Flinkster/Deutsche Bahn) oder sind aus Zusammenschlüssen<br />

lokaler Carsharing-Vereine oder -Unternehmen<br />

entstanden.

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