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Business-Magazin für die Autovermietung
Flinkster unter Strom
Die DB-Carsharing-Tochter will mittelfristig zehn
Prozent ihrer Pkw-Flotte elektrifi zieren.
Bei vielen Autovermietern nehmen Elektrofahrzeuge eine
immer wichtigere Rolle ein. Neben der Mercedes-Tochter
car2go, die mit Elektro-Smarts bei den Kunden punkten
will, vermarktet vor allem der DB-Carsharing-Ableger
Flinkster seine Elektrofl otte offensiv. An einigen Standorten
bietet e-Flinkster neben dem elektrifi zierten Smart
ed auch strombetriebene Citroen C1 und den Toyota-
Hybrid Prius als Fahrzeuge an. Mittelfristig soll der Anteil
an Elektroautos bei Flinkster sogar auf rund zehn Prozent
ansteigen.
Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Flinkster
betreibt derzeit 800 Vermietstationen, vornehmlich
in unmittelbarer Nähe zu Bahnhöfen der Deutschen
Bahn AG. Elektrofahrzeuge sind jedoch bislang nur an
sechs Stationen in Stuttgart, Berlin, Darmstadt, Hamburg,
Saarbrücken und Frankfurt am Main verfügbar,
sagt Gaby Reiser, Bereichsleiterin für Kurzzeitmiete bei
der DB FuhrparkService GmbH. Sämtliche Elektroautos
sind in die üblichen acht Buchungsklassen integriert und
können gezielt per Telefon, Internet oder App gebucht
werden.
Die DB-Tochter setzt bei der Vermarktung ganz aufs
Umweltargument: Die Fahrzeuge verursachen keinen
Ausstoß, keinen Motorlärm und keine Abgase, wirbt die
Deutsche Bahn AG und ergänzt: „Die Bedienung eines
Elektroautos ist einfach.“ So einfach, dass man sie als
Flinkster-Kunde genau so einfach nutzen könne, wie man
es von Flinkster gewohnt sei. Die Autos der e-Flinkster-
Flotte können an jeder öffentlichen Elektrostation oder
jeder Steckdose wieder aufgeladen werden – die Reichweite
pro Akkuladung beträgt in etwa 100 Kilometer.
„Wollen den Nahverkehr nicht kannibalisieren“
Diese begrenzte Reichweite, die bei manch großem Autovermieter
in der Vergangenheit bereits für lautstarke
Verstimmung gesorgt hat, kommt der Bahn sogar sehr
gelegen. „Unsere Firmenpolitik ist darauf ausgelegt, innerhalb
der Städte den öffentlichen Personennahverkehr
zu stärken und nicht durch automobile Einweg-Fahrten
zu kannibalisieren“, sagt Reiser. Darauf zielen auch nach
Meinung von Verkehrsexperten etwa die Angebote von
car2go und DriveNow ab, indem die Autofahrten günstiger
und komfortabler als in Bus und Bahn sein sollen.
Auch ansonsten sieht sich Flinkster – unabhängig ob
nun Elektrofahrzeug oder konventioneller Pkw – eher als
klassische Autovermietung, denn als typisches Carsharing-Angebot.
Man biete, wie die großen Autovermieter
rund um die Uhr Fahrzeuge an – „jedoch mit dem großen
Vorteil, dass unsere Fahrzeuge auch stundenweise
genutzt werden können“, erläutert Gaby Reiser. Allen
Selbsteinschätzungen zum Trotz spricht jedoch auch die
im Auto hinterlegte Tankkarte, mit der man kostenlos
auftanken kann, eher für Carsharing denn Vermietung.
Auch die vollkommene Automatisierung des Anmietvorganges
ist eher Carsharing-typisch. Flinkster-Kunden
registrieren sich ein Mal, anschließend wird online oder
telefonisch gebucht, die Fahrzeuge per Kundenkarte und
Lesegerät hinter der Windschutzscheibe geöffnet. Der
Fahrzeugschlüssel ist im Handschuhfach hinterlegt. Das
Mietende funktioniert genauso, das Auto wird einfach
per Kundenkarte verschlossen. Mit mehr als 150.000 registrierten
Kunden ist Flinkster nach eigenen Angaben
Deutschlands größter Carsharing-Anbieter. [ukw]
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