Blaues Heft 2006 - KGS Stuhr-Brinkum
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Auf den Spuren der Vorfahren<br />
Abschied der amerikanischen Austauschschüler aus Coopersville<br />
von den deutschen Partnern an der <strong>KGS</strong> <strong>Stuhr</strong>-<strong>Brinkum</strong><br />
Nach vierzehn Tagen in den deutschen Gastfamilien<br />
und in der <strong>KGS</strong> <strong>Stuhr</strong>-<strong>Brinkum</strong> hieß es am 21.Juni<br />
für die zwanzig amerikanischen Schüler, die Familie<br />
ihrer Deutschlehrerin Miriam Papageorgio sowie die<br />
Familie Miller Abschied nehmen von ihren deutschen<br />
Austauschpartnern, um den restlichen Teil ihrer Rei-<br />
Die deutsch-amerikanische Austauschgruppe<br />
se anzutreten, der sie u. a. über Köln, Heidelberg,<br />
Berchtesgaden und Salzburg nach München führte,<br />
von wo aus schließlich die Heimreise nach Michigan<br />
angetreten wurde. Der Abschied fiel nicht leicht und<br />
daher flossen die Tränen reichlich.<br />
Zu Hause werden die Amerikaner dann Gelegenheit<br />
haben, das bunte Kaleidoskop der Eindrücke, die sie<br />
in Familie und Schule über Deutschland gewonnen<br />
haben, Revue passieren zu lassen und zu verarbeiten.<br />
Einer der Höhepunkte der Reise war die Wanderung<br />
durch das den Austauschschülern unbekannte<br />
Watt in Duhnen, in das sie sich mit lautem Johlen<br />
und Gekreische stürzten, um dann die Muscheln,<br />
Krebse und Wattwürmer zu begutachten. Anschließend<br />
ging es nach Bremerhaven ins Auswandererhaus,<br />
wo sich die Amerikaner nach dem Besuch der<br />
Ausstellung mit Begeisterung auf die Suche nach<br />
den eigenen deutschen Vorfahren machten, wobei<br />
Ellen Timmerman der große Coup gelang: Sie konnte<br />
die Reihe ihrer Vorfahren zum Teil bis 1640 zurückverfolgen<br />
und feststellen, dass sie aus Hessen kamen.<br />
Außerdem entdeckte sie, dass ihre Vorfahren<br />
ursprünglich Zimmermann hießen und den Namen<br />
später änderten.<br />
Auch das Universum in Bremen fand großes Interesse.<br />
Es sei sogar besser und interessanter als das<br />
Museum of Science and Industrie in Chicago,<br />
schwärmte Brett Nickerson.<br />
Da diese Reise während der Sommerferien der amerikanischen<br />
Schüler durchgeführt wurde und die<br />
Amerikaner, da sie noch nicht sehr lange Deutsch<br />
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lernen, dem regulären Unterricht ihres Partners nur<br />
mit Schwierigkeiten folgen können, bat ihre Deutschlehrerin,<br />
Frau Papageorgio, um ein speziell auf die<br />
amerikanischen Gastschüler zugeschnittenes abwechslungsreiches<br />
Programm mit verschiedenen<br />
Aktivitäten. So nahmen sie am Unterricht ihres Partners<br />
teil, besuchten Englischklassen, in denen sie<br />
interviewt wurden oder ihre Präsentationen über Amerika<br />
hielten, erhielten Unterricht in englischer<br />
Sprache über historische Themen wie den Kalten<br />
Krieg und die Wiedervereinigung, über das Ökosystem<br />
des Wattenmeers als Vorbereitung für die Exkursion<br />
und über die Bremer Stadtmusikanten.<br />
Darüber hinaus wurden T-Shirts mit einer besonderen<br />
Batiktechnik eingefärbt sowie in der Schulküche,<br />
die in Amerika an den Schulen nicht vorhanden ist,<br />
gekocht und gebacken; eine völlig neue Erfahrung,<br />
die den Amerikanern großen Spaß gemacht hat, wie<br />
Cynthia und Chuck Miller erklärten.<br />
Zur Abschiedsparty, die wegen des schönen Wetters<br />
unter freiem Himmel auf Gut Varrel stattfinden konnte,<br />
hatten die Eltern diverse leckere Köstlichkeiten zu<br />
einem umfangreichen Buffet zusammengestellt, welches<br />
mit großem Appetit verspeist wurde. Die Amerikaner<br />
bedankten sich mit einer Choreographie zu<br />
einem Country-Popsong, die mit riesigem Applaus<br />
bedacht wurde.<br />
Auch Petrus hatte ein Einsehen mit der Austauschmaßnahme<br />
und schickte nur das beste Wetter nach<br />
Norddeutschland!<br />
„It was the most perfect exchange“, so lautete das<br />
Abschiedslied der Deutschen im Oktober 2005 in<br />
Amerika, und Ken Sloboda erklärte zum Abschluss<br />
des Gegenbesuchs in Deutschland: „I am happy to<br />
have had the chance to participate in the GAPP exchange“.<br />
(GAPP = German American Partnership<br />
Program )<br />
Barbara Weber-Nölkenhöner