61. Folge Sommer 1999 - Kreisgemeinschaft Wehlau

Für die Interessen von Deutschen würde man ganz bestimmt niemals gegen
Gesetze, in einem solchen Fall das Grundgesetz verstoßen. Es ist schon peinlich
zu wissen, daß in unserem Grundgesetz festgelegt ist, daß das Völkerrecht
über dem Grundgesetz und über innerstaatlichen Gesetzen steht. Nur
nicht davon reden, daß sind wir von allen bisherigen Regierungen so gewohnt.
Für deutsche Vertriebene wird das Völkerrecht ausgeklammert.
Bei der Betrachtung der Situation um den Kosovo und den Krieg der NATO
mit Serbien tauchen bei uns Älteren hier und da Erinnerungen auf, die zum
Nachdenken anregen. Warum erkannte die demokratische Weimarer Republik
die polnischen Grenzen nicht an und warum wäre es zwischen ihr und
Polen beinahe zum Krieg gekommen? Warum waren vor dem Kriegsausbruch
bereits mehrere 10.000 Menschen aus Polen über die Grenzen nach Deutschland
geflohen? Kann man sich noch an die mehrere Tausend von Polen ermordeten
Deutschen erinnern (Blutsonntag in Bromberg)? Erinnert sei auch
an die polnische Teilmobilmachung im Frühjahr 1939. (Dieses u.a. aus dem
Buch: Der Tod sprach polnisch, erschienen 1999 im Arndt-Verlag)
Wie der Bundesverteidigungsminister immer wieder zur Rechtfertigung des
NATO-Einsatzes im Kosovo und in Serbien betonte, begann die Vertreibung
der Kosovaren bereits längere Zeit vor den ersten Luftschlägen. Hier gibt es
eine Menge Parallelen. Wenn Hitler damals nur seine Luftwaffe, seine Stukas
eingesetzt hätte, also keine Bodentruppen, hätte es dann keinen 2. Weltkrieg
gegeben? Sonderbarerweise erklärten die Westmächte nur Deutschland den
Krieg, während die Sowjetunion, die 16 Tage nach Deutschland die andere
Hälfte von Polen besetzte, keine Kriegserklärung erhielt, sondern weiter als
möglicher Bündnispartner umworben wurde.
Gespannt dürfen wir weiterhin auf den Kosovo blicken. Wird sich die Vertreibung
für die Serben lohnen, so wie bisher für die Polen und Tschechen? Was
wird sein, wenn Serbien im Verein mit Rußland die friedliche Rücksiedlung
der Kosovo-Albaner in ihre Siedlungsgebiete verhindert? Werden diese Menschen
dann auch zu Friedensstörern und Revanchisten gestempelt, zumal es
dort noch die UCK, die bewaffneten Selbstschutzkräfte der vertriebenen
Kosovaren gibt?
Eines steht ganz sicher fest, wir vertriebenen Deutschen müssen auch für den
Balkankrieg teuer mit bezahlen. Das Gleiche gilt auch für die Aufnahme Polens
und Tschechins in die EU.
Bezahlen dürfen wir auch kräftig für die neuen Forderungen von ehemaligen
Zwangsarbeitern an deutsche Firmen und Banken. Wer bezahlt unseren Lands-
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