Hamburgs U-Bahn-Netz wächst weiter. 298 Mio. Euro kostet die neue, vier Kilometer lange Verbindung zwischen der Haltestelle Jungfernstieg und der HafenCity. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction hat bei diesem Projekt die Federführung übernommen. 15 000 bis 20 000 Fahrgäste können nach Fertigstellung der Strecke Ende 2011 pro Stunde transportiert werden. 12
Märkte Ökonomische Rahmenbedingungen und weltwirtschaftliche Entwicklung Wie im Jahr 2008 bestimmte die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise auch im Berichtsjahr die weltwirtschaftliche Entwicklung. Konkurse mehrerer großer Finanzinstitute erschwerten die Situation zusätzlich und erschütterten das Vertrauen in die Finanzmärkte. Dies führte dazu, dass sich Konjunktur und Wirtschaftsaktivitäten in der ersten Jahreshälfte <strong>2009</strong> negativ entwickelten – vor allem die Realwirtschaft sowie die Rohstoffmärkte. Es gelang jedoch durch massive staatliche Rettungspakete, das Finanz- und Wirtschaftssystem weitgehend zu stabilisieren. In der zweiten Hälfte des Berichtszeitraums festigten sich die Märkte wieder. Es bestehen jedoch nach wie vor Unwägbarkeiten. Konjunkturexperten gehen deshalb nur von einer langsamen Erholung aus. Die Bauwirtschaft profitierte nach wie vor besonders im Infrastrukturbereich von den gestarteten Konjunkturprogrammen. Die Rahmenbedingungen für Finanzierungen in der Projektentwicklung sind eng gesteckt. Finanzierungsinstitute unterstützen jedoch weiterhin gut vorbereitete und qualitativ hochwer- tige Entwicklungen mit auskömmlichen Renditechancen. Die Weltwirtschaft schrumpfte im Jahr <strong>2009</strong> um 0,8 Prozent. Prognosen für 2010 werden durch weiterhin vorhandene Risiken und deren mögliche Einflüsse auf die Wirtschaftslage erschwert. Der International Monetary Fund (IMF) rechnet für 2010 mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,9 Prozent. Der für <strong>HOCHTIEF</strong> Construction relevante Markt Die Experten der renommierten Euroconstruct-Gruppe, eines Zusammenschlusses von Forschungs- und Beratungsinstituten, rechnen damit, dass die europäische Bauproduktion <strong>2009</strong> um 8,4 Prozent zurückgegangen sein wird. Damit entwickelte sich Europas Bauwirtschaft nach 2008 (– 3,0 Prozent) erneut negativ. Auch in den meisten osteuropäischen Märkten bekam die Baukonjunktur – bis auf Polen – einen Dämpfer. Für das Jahr 2010 erwartet Euroconstruct jedoch mit – 2,2 Prozent einen weniger starken Rückgang. Westeuropa Die westeuropäische Bauindustrie entwickelte sich im Jahr <strong>2009</strong> mit einem Minus von 8,9 Prozent erneut rückläufig. Für 2010 rechnet Euroconstruct für die von dem Marktforschungsinstitut untersuchten westeuropäischen Länder* mit einem Rückgang von 2,7 Prozent. Eine Trendwende wird im Jahr 2011 mit einem Plus von einem Prozent erwartet. Die Entwicklung in den einzelnen Segmenten zeigt ein unterschiedliches Bild. So gab der Hochbau <strong>2009</strong> um 9,8 Prozent nach. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction hat auf diese Entwicklung noch vor der Finanzkrise reagiert und frühzeitig Kapazitäten reduziert. Im Geschäftsjahr 2010 ist laut Euroconstruct mit einem Minus von 4,7 Prozent zu rechnen. Dieser Rückgang lässt sich, genau wie im Jahr 2008, auf die geringen Investitionen im Wohnungsbau zurückführen. Die Nachfrage nach hochwertigen Wohnimmobilien, auf die sich <strong>HOCHTIEF</strong> Construction konzentriert, blieb jedoch nach wie vor hoch. Der Tiefbau erreichte im Berichtsjahr das Vorjahresniveau. Für 2010 ist jedoch von einem Rückgang um 1,0 Prozent auszugehen. Im darauf folgenden Jahr erwartet Euroconstruct ein leichtes Wachstum um 1,2 Prozent. Der Baumarkt in Österreich schwächte sich im Berichtszeitraum um 3,0 Prozent ab. Dazu trugen der Nichtwohnungsbau mit einem deutlichen Rückgang in Höhe von 10,9 Prozent sowie der Wohnungsbau mit einem Minus von 1,0 Prozent bei. Der Tiefbau konnte sich von dem negativen Trend abkoppeln und erzielte <strong>2009</strong> ein Wachstum um 1,8 Prozent. In Großbritannien setzte sich die 2008 begonnene Talfahrt der Baukonjunktur fort: Der Gesamtmarkt ging um 12,6 Prozent zurück (Vorjahr – 0,8 Prozent). Die Aussichten für 2010 sind laut Euroconstruct mit einem Minus von 0,8 Prozent besser. Die Nachfrage nach Tiefbauleistungen reduzierte sich im Jahr <strong>2009</strong> um 1,4 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die Marktforschungsexperten beim Nichtwohnungsbau eine um 4,6 Prozent rückläufige Entwicklung. Der Tiefbau, in dem unsere Tochtergesellschaft <strong>HOCHTIEF</strong> (UK) Construction aktiv ist, wird hingegen mit einem Nachfrageplus von 7,7 Prozent wieder durchstarten. *Zum „Euroconstruct-Raum“ gehören Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, die Schweiz und Spanien. 13