Geschäftsbericht 2009 - HOCHTIEF Solutions AG
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grund der Verringerung der Ölfördermenge der OPEC und<br />
der deutlich geringeren Energiepreise gedämpft. Bis 2013<br />
scheint eine jährliche Wachstumsrate von drei Prozent im<br />
Bausektor realistisch. 2008 waren die Ausgaben für den<br />
Wohnungsbau und den Nichtwohnungsbau in etwa ausgewogen.<br />
Mit dem Fokus auf Infrastrukturprojekten wird in<br />
den kommenden drei Jahren vor allem der Nichtwohnungsbau<br />
der entscheidende Wachstumstreiber sein. <strong>HOCHTIEF</strong><br />
konnte sich bisher sehr gut mit Projekten wie der „Barwa<br />
Commercial Avenue“ am Markt positionieren.<br />
Mit dem Blick auf Südamerika scheint Chile in den kommenden<br />
Jahren großes Potenzial zu besitzen. Chiles Bauwirtschaft<br />
basiert auf einem äußerst starken Infrastrukturbereich<br />
(60 Prozent der gesamten Bauindustrie). Nach<br />
einem starken Wachstum im Jahre 2008 (+ 7 Prozent)<br />
musste Chile im Jahr <strong>2009</strong> aufgrund der weltweiten wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen einen Rückgang von<br />
sechs Prozent verkraften. Doch bereits 2010 wird erneut<br />
mit einem Wachstum von 3,2 Prozent gerechnet, das sich<br />
in den Folgejahren in ähnlicher Größenordnung fortsetzt.<br />
Die Prognosen gehen davon aus, dass Chile in den kommenden<br />
Jahren vor allem in Infrastruktur (Verkehr und<br />
Energie) investieren wird, um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit<br />
weiter zu verbessern.<br />
Marktsegmente<br />
Der Energiesektor setzte <strong>2009</strong> den starken Aufwärtstrend<br />
des Vorjahres fort. Vor allen Dingen der Bereich erneuerbare<br />
Energien entwickelte sich überdurchschnittlich<br />
positiv. Dieser Aufwärtstrend wird anhalten. So erwarten<br />
Branchenexperten zum Beispiel ein besonders starkes<br />
Wachstum bei Offshore-Windenergieparks. Lagen die Investitionen<br />
für diese Kraftwerke im Berichtsjahr noch bei<br />
zirka einer Mrd. Euro, sind für 2011 bereits 3,3 Mrd. Euro<br />
zu erwarten. Mit einem ähnlichen Nachfrageschub ist im<br />
Bereich Geothermie zu rechnen. Laut einer Studie des<br />
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
(BMU) decken regenerative Energien derzeit<br />
nur zirka 15 Prozent des Stromverbrauchs. Die Bundesregierung<br />
will den Anteil dieser Energien am gesamten Stromverbrauch<br />
bis zum Jahr 2020 auf wenigstens 20 Prozent<br />
erhöhen. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction ist in den hochexpansi-<br />
ven Bereichen Offshore-Windenergieparks und Geothermie<br />
bereits aktiv.<br />
Die Investitionen in den Straßenbau haben sich europaweit<br />
sehr positiv entwickelt. Vor allem in Osteuropa ist mit<br />
besonders hohen Wachstumsraten zu rechnen. Hier werden<br />
derzeit große Straßenprojekte mit Volumina von mehreren<br />
Mrd. Euro vorbereitet. Starkes Verkehrswachstum,<br />
große Infrastrukturlücken, verbesserte gesetzliche und regulatorische<br />
Rahmenbedingungen für PPP-Projekte sowie<br />
EU-Förderprogramme für Infrastrukturinvestitionen sind<br />
die Gründe für diesen Trend. <strong>HOCHTIEF</strong> Construction ist<br />
gemeinsam mit anderen <strong>HOCHTIEF</strong>-Gesellschaften schon<br />
seit Jahren im Straßenbau erfolgreich. Auch in Deutschland<br />
entwickelt sich der Fernstraßenbau positiv. Zwischen<br />
<strong>2009</strong> und 2011 wird mit einem gesamten Bauvolumen von<br />
zirka 2,8 Mrd. Euro gerechnet.<br />
Der Seeverkehr ging <strong>2009</strong> aufgrund der Wirtschafts- und<br />
Finanzkrise deutlich zurück. Trotzdem ist der Bedarf an<br />
Hafenbauten noch längst nicht gestillt. Die Globalisierung<br />
und der damit verbundene konstante Anstieg des Güterverkehrs<br />
erfordern weltweit immer größere Kapazitäten.<br />
Verlagerte Logistikströme und immer gewaltigere Containerschiffe<br />
sind weitere Gründe für das große Interesse an<br />
solchen Neu- und Ausbauten. Zwei Beispiele von <strong>HOCHTIEF</strong><br />
Construction: Im Hamburger Hafen beteiligen wir uns derzeit<br />
an mehreren Ausbauprojekten. In Bremerhaven realisiert<br />
unser Unternehmen die Kaiserschleuse.<br />
Auch das Marktsegment Bauen im Bestand geriet im<br />
Geschäftsjahr <strong>2009</strong> in den Einfluss der Finanz- und Wirtschaftskrise.<br />
Mit zirka 649 Mrd. Euro wurden europaweit<br />
3,4 Prozent weniger in die Revitalisierung und Sanierung<br />
von Bestandsimmobilien investiert als im Vorjahr. Für 2010<br />
erwartet Euroconstruct erneut einen Rückgang (–1 Prozent).<br />
2011 sollen die Umsätze wieder steigen – um 0,8 Prozent.<br />
Der Markt für nachhaltiges Bauen wird sich nach einer<br />
Studie der Deutschen Bank besonders dynamisch entwickeln.<br />
Die Experten gehen davon aus, dass sich die Ausgaben<br />
in diesem Segment bis zum Jahr 2030 deutschlandweit<br />
auf bis zu 340 Mrd. erhöhen.<br />
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