Immobilien wirtschaft Immobilien wirtschaft - Haufe.de
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Foto: Fassver Anna/Shutterstock<br />
Titelthema<br />
<strong>Immobilien</strong> gefragt –<br />
aber in welcher Anlageform?<br />
Perspektivensuche. 2010 könnte für <strong>Immobilien</strong>anlagen ein prächtiges Jahr<br />
wer<strong>de</strong>n: Sicherheitsorientierte Sachwerte bestimmen die Nachfrage. Doch<br />
gera<strong>de</strong> im Fondsbereich rumort es. Das verunsichert Anleger und Initiatoren<br />
gleichermaßen. Ein Vergleich <strong>de</strong>r Asset-Klassen.<br />
Norbert Jumpertz, Staig<br />
Griechenlandkrise, Euroschwäche, Infl ationsängste. Vor allem<br />
auf Sicherheit fi xierte Investoren sind tief verunsichert. „Eigentlich<br />
müssten <strong>Immobilien</strong>anlagen die großen Profi teure<br />
eines <strong>de</strong>rartigen Umfelds sein“, sagt Wolfgang Kubatzki, Mitglied<br />
<strong>de</strong>r Geschäft sleitung von Feri EuroRating. Doch je nach<br />
Investmentvehikel zeigt sich ein recht diff erenziertes Bild.<br />
Gefragt sind Objekte in Spitzenlagen. „Die Nachfrage nach<br />
Wohn- und Geschäft shäusern sowie Eigentumswohnungen zog<br />
<strong>de</strong>utlich an“, so <strong>de</strong>r <strong>Immobilien</strong>verband Deutschland (IVD). Im<br />
ersten Halbjahr 2010 stiegen die <strong>Immobilien</strong>transaktionen gegenüber<br />
<strong>de</strong>m gleichen Vorjahreszeitraum um fast das 2,5-Fache<br />
auf 9,4 Milliar<strong>de</strong>n Euro, bevorzugt wur<strong>de</strong> in Berlin, Düsseldorf,<br />
Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart investiert.<br />
Entwickler, Bauträger und Fonds<br />
sorgen für Bewegung im Markt<br />
Beispiel Hamburg: Dort konnten <strong>Immobilien</strong>makler in <strong>de</strong>n ersten<br />
sechs Monaten 2010 im Vergleich zum Vorjahr <strong>de</strong>n Umsatz<br />
bei Gewerbeimmobilien von 230 auf 505 Millionen Euro erhöhen.<br />
Das Ergebnis hätte noch besser ausfallen können. Doch<br />
Eigentümer von Liegenschaft en in Toplagen zeigten sich wenig<br />
verkaufswillig. Für Bewegung im Markt sorgten Entwickler,<br />
Bauträger und die Off enen <strong>Immobilien</strong>fonds. Sie waren auf <strong>de</strong>r<br />
Käufer- und Verkäuferseite die aktivsten Akteure.<br />
Dass Off ene <strong>Immobilien</strong>fonds fl eißig Bestän<strong>de</strong> umschichten,<br />
geschah nicht immer freiwillig: Elf Produkte (Fondsvolumen:<br />
über 25 Milliar<strong>de</strong>n Euro) sind wegen Liquiditätsproblemen<br />
geschlossen. Bei drei – Degi Europa, KanAM US-Grundinvest<br />
und Morgan Stanley P 2 Value – von ihnen dauert die Schließung<br />
im Oktober bereits zwei Jahre. Wie es weitergeht, weiß<br />
Auf einen Blick<br />
› Im ersten Halbjahr 2010 stiegen die <strong>Immobilien</strong>transaktionen gegenüber<br />
<strong>de</strong>m gleichen Vorjahreszeitraum um fast das 2,5fache auf<br />
9,4 Milliar<strong>de</strong>n Euro.<br />
› Offene <strong>Immobilien</strong>fonds: Elf Produkte (Fondsvolumen: Über 25<br />
Milliar<strong>de</strong>n Euro) sind wegen Liquiditätsproblemen geschlossen.<br />
› Geschlossene <strong>Immobilien</strong>fonds: Im ersten Quartal 2010 konnte das<br />
platzierte Eigenkapital gegenüber <strong>de</strong>m gleichen Vorjahreszeitraum<br />
auf 326,7 Milliar<strong>de</strong>n Euro fast vervierfacht wer<strong>de</strong>n.<br />
› <strong>Immobilien</strong>aktien dürften nur eine vergleichsweise kleine Min<strong>de</strong>rheit<br />
von Anlegern anziehen, so die Einschätzung von Experten.<br />
niemand so genau. „Das Investmentgesetz sieht vor, dass die<br />
Fonds dann unbegrenzt Fremdfi nanzierungsmittel einsetzen<br />
dürfen“, sagt Sonja Knorr, Analystin für Off ene <strong>Immobilien</strong>fonds<br />
bei Scope Analysis. Aber welche Bank wird ihnen die unter<br />
diesen Bedingungen geben?<br />
„Die Finanzaufsicht BaFin wird sich wohl einschalten, und<br />
es sieht danach aus, dass für min<strong>de</strong>stens zwei Fonds – Degi<br />
Europa und Morgan Stanley P 2 – wegen <strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>n Zukunft<br />
sperspektive ein Abwicklungsszenario nicht ausgeschlossen<br />
ist“, urteilt sie. Unklar ist laut Knorr jedoch, wie die „geordnete<br />
Abwicklung“ <strong>de</strong>r Fonds konkret abläuft : „Das Ziel sollte es<br />
sein, eine Gleichbehandlung aller Anleger sicherzustellen.“ Die<br />
<strong>Immobilien</strong>expertin plädiert dafür, dass die Fonds im Fall <strong>de</strong>s<br />
Falles ihre Objekte sukzessive verkaufen sollten. Ein Teil <strong>de</strong>r<br />
Veräußerungserlöse könnte schon vor <strong>de</strong>r endgültigen Aufl ösung<br />
als Abschlagszahlung an die Investoren ausgeschüttet wer<strong>de</strong>n.<br />
„Es könnte durchaus mehrere Jahre dauern, bis alles über<br />
die Bühne ist“, schätzt Knorr.<br />
www.immobilien<strong>wirtschaft</strong>.<strong>de</strong> 09 | 2010<br />
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