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Komme ich aus einer Krebsfamilie? - Mamma Mia!

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1<br />

Zwölf spezialisierte<br />

Zentren für Betroffene<br />

DAS VERBUNDPROJEKT DER DEUTSCHEN KREBSHILFE<br />

HAT VIEL ERREICHT<br />

Um Risikofamilien mit erbl<strong>ich</strong> bedingtem<br />

Brust- und Eierstockkrebs<br />

zu helfen, hat die Deutsche Krebshilfe<br />

1996 nach der Entdeckung der<br />

Brustkrebs-Gene BRCA1 und BRCA2<br />

das Verbundprojekt „Familiärer<br />

Brust- und Eierstockkrebs“ initiiert: In<br />

bundesweit zwölf universitären Zentren<br />

werden seitdem Rat suchende<br />

Frauen und ihre Familien beraten,<br />

betreut und begleitet. Ziel war es,<br />

den erbl<strong>ich</strong> bedingten Brustkrebs<br />

zu erforschen und den betroffenen<br />

Familien umfangre<strong>ich</strong>e Hilfe anbieten<br />

zu können. Bis zu dieser Neugründung<br />

gab es keine auf diesem<br />

Feld spezialisierten Einr<strong>ich</strong>tungen.<br />

Frauen, in deren Familien Brustkrebs<br />

bereits aufgetreten ist oder<br />

die befürchten, erbl<strong>ich</strong> betroffen zu<br />

sein, können s<strong>ich</strong> seitdem in einem<br />

der zwölf Verbund-Zentren in Berlin,<br />

Düsseldorf, Dresden, Hannover,<br />

Heidelberg, Kiel, Köln/Bonn, Leipzig,<br />

München, Münster, Ulm und<br />

Würzburg beraten und behandeln<br />

lassen. Bis zum Jahr 2004 förderte<br />

die Deutsche Krebshilfe dieses Verbundprojekt<br />

mit insgesamt 14,5 Millionen<br />

Euro. Im Jahr darauf wurde<br />

es in die Regelfinanzierung durch<br />

die Krankenkassen übernommen.<br />

Spezial Ausgabe 1/2009 www.mammamia-online.de<br />

VERNETZTE<br />

ZUSAMMENARBEIT<br />

Im Rahmen des Verbundes wurde<br />

ein Beratungs- und Betreuungskonzept<br />

etabliert. Frauenärzte,<br />

Humangenetiker, Molekulargenetiker<br />

und Psychologen arbeiten<br />

eng zusammen und betreuen die<br />

besorgten Familien nach einem<br />

bundesweit einheitl<strong>ich</strong>en Konzept.<br />

Zudem kooperieren alle an dem<br />

Verbund teilnehmenden Zentren mit<br />

den involvierten Referenzzentren<br />

– beispielsweise für Datenmanagement<br />

und Pathologie. Jährl<strong>ich</strong><br />

finden Treffen statt, an denen<br />

Vertreter aller Zentren teilnehmen<br />

und Zwischen<strong>aus</strong>wertungen vornehmen,<br />

Erfahrungen diskutieren,<br />

Leitlinienpapiere erstellen sowie<br />

Qualitätskontrollen durchführen.<br />

MEDIZINISCHE<br />

UND PSyCHOSOZIALE<br />

BETREUUNG<br />

Eine definitive Aussage darüber, ob<br />

eine erbl<strong>ich</strong> bedingte Brustkrebserkrankung<br />

vorliegt, ist nur mit einem<br />

Gentest mögl<strong>ich</strong>. Die Entscheidung<br />

für oder gegen einen solchen Test<br />

ist für viele Frauen n<strong>ich</strong>t einfach zu<br />

treffen. Daher wird vor jeder molekulargenetischen<br />

Untersuchung ein<br />

<strong>aus</strong>führl<strong>ich</strong>es Beratungsgespräch<br />

geführt, an dem auch ein Psychologe<br />

beteiligt ist. Erst dann kann eine<br />

Frau selbst entscheiden, ob ein Gentest<br />

für sie in Frage kommt. über 90<br />

Prozent der beratenen Frauen <strong>aus</strong><br />

Hochrisiko-Familien entscheiden<br />

s<strong>ich</strong> für einen Gentest. Entgegen<br />

den landläufigen Erwartungen stellt<br />

das Testergebnis eine deutl<strong>ich</strong>e psychische<br />

Entlastung für die Familien<br />

dar. Erfahrungen zeigen, dass eher<br />

diejenigen Frauen psychologische<br />

Hilfe benötigen, die den Gentest<br />

ablehnen.<br />

UNTERSCHIEDLICHE<br />

BEHANDLUNGSOPTIONEN<br />

Den Frauen, die eine genetische<br />

Veranlagung für die Entstehung<br />

von Brustkrebs tragen, werden verschiedene<br />

Handlungsmögl<strong>ich</strong>keiten<br />

angeboten: Prophylaktisch, also<br />

vorbeugend, können Brustdrüse<br />

und/oder Eierstöcke entfernt werden.<br />

Während die prophylaktische<br />

Eierstock- und Eileiterentfernung<br />

um das 40. Lebensjahr von vielen

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