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Bildungsplan-Anteil - Bakip8

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1. Pädagogische Orientierung<br />

• Sprache (auch in Form nonverbaler Kommunikation) ist Grundlage für soziale Interaktionen.<br />

• Sprache ist ein zentrales Mittel für das Aufnehmen, Verarbeiten und Weitergeben von<br />

Informationen und Wissen.<br />

• Sprache hilft, das Denken zu strukturieren und implizites Wissen bewusst zu machen.<br />

• Sprache wirkt handlungsanleitend und handlungssteuernd.<br />

• Sprache verstärkt kindliche Erfahrungen der Selbstwirksamkeit und Unabhängigkeit. Sprache<br />

vermittelt Erfolgserlebnisse.<br />

• Sprache schafft Bewusstsein und wirkt identitätsstiftend.<br />

Die Bedeutung und Notwendigkeit sprachlicher Bildungsprozesse ist auch aus folgenden Gründen unumstritten:<br />

• Die Kommunikation mit Menschen unterschiedlicher sprachlicher Herkunft wird in einer zunehmend<br />

multikulturell geprägten Gesellschaft immer wichtiger. Deshalb ist das Überwinden einer monolingualen<br />

Perspektive wichtig, Sprachenvielfalt stellt eine Bereicherung dar.<br />

• Schulischer und beruflicher Erfolg sind eng mit sprachlichen Kompetenzen verbunden.<br />

• Die Teilhabe an der Medien- und Informationsgesellschaft stellt eine große Herausforderung an die<br />

Sprachkompetenz jedes Einzelnen dar.<br />

Elementare Bildungseinrichtungen haben den Auftrag, Kinder beim Spracherwerb zu begleiten. Um die Bildungschancen<br />

der Kinder zu sichern, bedeutet Sprachförderung Anregung der sprachlichen Entwicklung aller<br />

Kinder. Bei Kindern mit anderen Erstsprachen als Deutsch sollten idealerweise die Erst- wie die Zweitsprache<br />

durch entsprechend ausgebildetes pädagogisches Personal gefördert werden. Kinder mit Sprachdefiziten (deutscher,<br />

aber auch nichtdeutscher Erstsprache) benötigen individuell abgestimmte und differenzierte Lernmöglichkeiten,<br />

eventuell kann auch eine (logopädische) Therapie durch ausgebildete Fachkräfte notwendig sein.<br />

Zusätzliche Angebote beziehen sich auf das frühe Kennenlernen einer Fremdsprache, z. B. Englisch, einer in<br />

der Region gesprochenen Minderheitensprache oder einer Sprache, die von mehreren Kindern in der Gruppe als<br />

Erstsprache verwendet wird.<br />

Neurobiologische Erkenntnisse bestätigen, dass die Plastizität des Gehirns im Kindesalter durch frühe Förderung<br />

intensiv stimulierbar ist. Da Lernen das Gehirn physisch verändert und jeder Lernprozess Grundlagen für weitere<br />

Lernprozesse schafft, kann auch Sprachenlernen das Gehirn nachhaltig positiv beeinflussen (Stadelmann, 2004).<br />

Sprachförderung durchzieht die gesamte pädagogische Arbeit in elementaren Bildungseinrichtungen und hat<br />

Auswirkungen auf alle anderen Bildungsbereiche; diese überschneiden sich und stehen miteinander in wechselseitiger<br />

Beziehung. Sprachförderung ist wesentlich umfangreicher als die Anwendung diverser Tests, Trainingsprogramme<br />

oder reine Deutschförderung. Bei (potenziell) zweisprachigen Kindern bedeutet eine ganzheitliche<br />

sprachliche Förderung die Einbeziehung aller Sprachen des Kindes.<br />

Wesentliche Säulen in der Begegnung mit kindlichen Sprachentfaltungsprozessen sind nach Rössl (2008) Wertschätzung,<br />

Anerkennung individueller Möglichkeiten der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit sowie Berücksichtigung<br />

der entwicklungsbezogenen Bedürfnisse des Kindes.<br />

<strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong> © 2009<br />

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