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nachhaltiges immobilienmanagement - Bundesamt für Bauten und ...

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NACHHALTIGES IMMOBILIENMANAGEMENT > HAUPTBROSCHÜRE > Wirtschaftlichkeit von Investitionen in die Nachhaltigkeit 65<br />

7.1 uNGENÜGENDE GruNDLaGEN fÜr<br />

INVEStItIoNSENtScHEIDE<br />

Entscheidungsträger beschaffen sich auf den Zeitpunkt des Investitionsentscheids<br />

hin häufig nur ungenügende Gr<strong>und</strong>lagen, das Risiko <strong>für</strong> Fehlentscheide<br />

ist entsprechend hoch. Folgende Sachverhalte führen zu solchen<br />

Fehlentscheiden:<br />

ErzIELBArE rENDITE ALS „kILLErkrITErIuM“, FEHLENDE<br />

rISIkOMINIMIEruNG<br />

Dienen Liegenschaften als Anlage, wie bei Versicherungen <strong>und</strong> Pensionskassen,<br />

so müssen sie im Interesse der Versicherten oder Kapitalgeber<br />

eine gute Rendite erzielen. Vor einem Investitionsentscheid wird die zu<br />

erreichende Rendite in einer Bandbreite festgelegt. Zur Berechnung der<br />

Rendite werden die zukünftigen Kosten (Kapitalzins, Betriebskosten) <strong>und</strong><br />

Erträge (Mieteinnahmen), die mit der Liegenschaft erzielt werden können,<br />

durch einen neutralen Schätzer ermittelt <strong>und</strong> auf den heutigen Zeitpunkt<br />

abdiskontiert (Discounted Cashflow-Methode, DCF). Der Betrachtungszeitraum<br />

beträgt in der Regel fünf bis zehn Jahre. Für die restliche Lebensdauer<br />

der Immobilie wird ein sogenanntes Restwertverfahren angewendet.<br />

Die Höhe der Investition, die <strong>für</strong> die Realisierung eines Neubaus<br />

oder einer Renovation zur Verfügung steht, hängt also stark von der Einschätzung<br />

der zukünftigen Erträge <strong>und</strong> Kosten ab. Wird gemäss Schätzung<br />

die gewünschte Rendite nicht erreicht, so sinkt der Betrag, der <strong>für</strong><br />

die Investition zur Verfügung steht, es muss gespart werden. Das geht in<br />

der Regel zulasten der Qualität <strong>und</strong> der langfristigen Risikominimierung<br />

bzw. Nachhaltigkeit: Fossile Heizung an Stelle von Wärmepumpe, günstigere<br />

Fenster ohne Dreifachverglasung, günstiger Kunststoffputz, geringe<br />

Raumhöhe, kleine Kinderzimmer, Vernachlässigung der Behindertengängigkeit<br />

etc. Da diese Aspekte nicht oder nur teilweise in die Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

eingehen, fehlen den Bauverantwortlichen die Argumente<br />

<strong>für</strong> höhere Investitionen. Für die langfristige Nutzbarkeit der Liegenschaft<br />

bedeutet dieses Vorgehen ein Risiko. Nachträgliche Optimierungen sind<br />

schwierig zu bewerkstelligen <strong>und</strong> kosten unverhältnismässig viel. Solche<br />

Objekte entsprechen schneller nicht mehr den Marktbedürfnissen <strong>und</strong> haben<br />

einen verkürzten Lebenszyklus.<br />

uNVOLLSTäNDIGEr EINBEzuG DEr BEwIrTSCHAFTuNGS-<br />

kOSTEN<br />

Wenn es um Investitionen in die Energieeffizienz geht, werden die erwarteten<br />

Bewirtschaftungskosten häufig nur soweit einbezogen, als sie nicht<br />

auf die Mieter überwälzt werden können. Dieses Vorgehen ist kurzsichtig.<br />

Bei steigenden Energiepreisen werden Mieter vermehrt die Bruttomiete<br />

betrachten, wenn es um einen Mietentscheid geht.

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