Jahresbericht 2011 - Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen eV
Jahresbericht 2011 - Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen eV
Jahresbericht 2011 - Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen eV
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Deutsche Verkehrswacht<br />
<strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> e.V.<br />
Schirmherr:<br />
Die Ministerpräsidentin des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>
Sicher und gesund zur Schule<br />
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1. GRUSSWORT 07<br />
2. VORWORT 09<br />
3. UNFALLZAHLEN UND ENTWICKLUNGEN IN NRW 10<br />
4. KINDER IM VERKEHR 13<br />
Kinder im Straßenverkehr 13<br />
Kind und Verkehr 14<br />
Sicher mit dem Fahrrad: Jugendverkehrsschulen in NRW 14<br />
Vorschulparlamente 14<br />
Schulanfangsaktion: ’Brems’ Dich! Schule hat begonnen.‘ 15<br />
Verkehrshelfer im Test: Der Schülerlotsenwettbewerb 16<br />
Schülerlotsen und Schulbusbegleitung 16<br />
Radfahrausbildung in den Jugendverkehrsschulen 17<br />
Seh- und Reaktionstests / Infomobil 18<br />
5. JUGENDLICHE UND JUNGE ERWACHSENE 20<br />
Mofaausbildung 20<br />
Aufklärung jugendlicher Verkehrsteilnehmer 21<br />
Aktion zur Verkehrssicherheit junger Migranten 21<br />
Aktion junge Fahrer 22<br />
NRW ist das Land der Verkehrskadetten 22<br />
’Safety Check‘ der Dekra 23<br />
’Proficheck‘ beim TÜV Rheinland 23<br />
6. ALLGEMEINS VERKEHRSSICHERHEIT 24<br />
Ohne Promille fahren / Plakataktion gegen Alkohol am Steuer 25<br />
Plakatständer an Landstraßen 25<br />
’FahrRad, aber sicher‘ 26<br />
Fahrsicherheitstraining (SHT) 27<br />
Verkehrssicherheitstage und NRW-Tag 28<br />
Lichttest <strong>2011</strong> 28<br />
Winterreifenaktion 29<br />
NRW-Verkehrswachten auf Messen für Verkehrssicherheit 29<br />
7. SENIOREN UND STRASSENVERKEHR 30<br />
Verkehrssicherheitstage für Senioren 31<br />
8. VERKEHRSWACHT INTERN 32<br />
Jahreshauptversammlung 32<br />
Gefährliche Landstraße 33<br />
Würdigung der Verkehrswacht-Arbeit 34<br />
Organisation und Verbandsarbeit 36<br />
Geld- und geldwerte Leistungen der Verkehrswachten 36<br />
9. GREMIEN UND MITGLIEDER DER LANDESVERKEHRSWACHT 38<br />
10. VERKEHRSWACHTEN IN NRW 40<br />
11. EHRUNGEN UND GEDENKEN 42<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
INHALT<br />
5
IMPRESSUM<br />
Herausgeber, Layout, Druck und Anzeigen:<br />
Köllen Druck+Verlag GmbH<br />
Ernst-Robert-Curtius-Straße 14, 53117 Bonn | Tel.: 0228 / 98 98 2 - 0 | Fax: 0228 / 98 98 2 - 22<br />
Internet: www.koellen.de | E-Mail: verkauf@koellen.de<br />
Redaktion: Burkhard Nipper, Mathias Schiffmann<br />
Deutsche Verkehrswacht – <strong>Landesverkehrswacht</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> e.V.<br />
Friedenstraße 21, 40219 Düsseldorf | Tel.: 0211 / 30 20 03 - 0 | Fax: 0211 / 30 20 03 - 23<br />
Internet: www.lvwnrw.de | E-Mail: info@lvwnrw.de<br />
6 LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
Sehr geehrte<br />
Damen und Herren,<br />
Das zurückliegende Jahr hat leider gezeigt, dass<br />
der Weg zu unserem langfristigen Ziel ’Vision<br />
Zero‘ noch lang ist und wir erhebliche Anstrengungen<br />
unternehmen müssen, damit eines Tages niemand<br />
mehr bei einem Verkehrsunfall getötet oder<br />
schwer verletzt wird. Denn die Zahl der Verkehrstoten,<br />
der Verletzten und Schwerverletzten ist im Jahre <strong>2011</strong><br />
gegenüber dem Vorjahr erstmals seit langer Zeit nicht<br />
weiter zurück gegangen, sondern hat zugenommen.<br />
Besonders bei den Fußgängern ist die Zahl der tödlich<br />
Verunglückten stark angestiegen, und zwar um mehr<br />
als 40 Prozent. All jenen, die unter den Folgen eines<br />
Verkehrsunfalls zu leiden oder gar einen geliebten<br />
Menschen verloren haben, gilt unser Mitgefühl.<br />
Diese Entwicklung ist umso bedenklicher, als wir in<br />
der Vergangenheit über viele Jahre einen Trend zum<br />
Besseren verzeichnen konnten. Dank der Arbeit von<br />
Polizei und Rettungsdiensten, der fortschrittlichen Sicherheitstechnik<br />
in den Fahrzeugen, der Anstrengungen,<br />
die bei der Verkehrsinfrastruktur unternommen<br />
wurden und zahlreicher vorbeugender Maßnahmen<br />
wie die der Verkehrswachten hatte sich die Zahl der<br />
Getöteten und Verletzten zusehends verringert. Das<br />
vergangene Jahr hat deutlich gemacht, dass unsere Anstrengungen<br />
für mehr Verkehrssicherheit nicht automatisch<br />
zu weniger Unfällen führen.<br />
Die Ursachen für den Anstieg der Verunglücktenzahlen<br />
sind nicht leicht auszumachen. Der milde bzw. erst<br />
spät einsetzende Winter – wodurch die Zweiradfahrer<br />
über einen längeren Zeitraum unterwegs waren –, sowie<br />
die gute konjunkturelle Entwicklung, die für zusätzlichen<br />
Straßenverkehr sorgte, könnten als Gründe<br />
zählen. Doch letztlich sind Wetterlagen und ein höheres<br />
Verkehrsaufkommen nur Begleitumstände. Die<br />
Hauptursache der meisten Unfälle ist und bleibt<br />
menschliches Fehlverhalten, allem voran die Raserei.<br />
Den mit der Verkehrssicherheit befassten Akteuren stehen<br />
eine Reihe bewährter Mittel zur Verfügung, um an<br />
die Vernunft der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer<br />
zu appellieren und ihnen die möglichen verheerenden<br />
Folgen von Regelverstößen sehr deutlich zu<br />
machen. Hinzu kommen neue Initiativen, beispielsweise<br />
der ’Crashkurs NRW‘ für junge Fahrerinnen<br />
und Fahrer, der mit erfreulich großer Resonanz angelaufen<br />
ist.<br />
Wegen der sich immer schneller verändernden Qualität<br />
des Straßenverkehrs wird es immer wichtiger zu überprüfen,<br />
ob unsere Verkehrsicherheitsmaßnahmen die<br />
Zielgruppen erreichen. Galt das Auto stets als das<br />
wichtigste Verkehrsmittel, nimmt mittlerweile die Zahl<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
Hannelore Kraft,<br />
Ministerpräsidentin des<br />
Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
und Schirmherrin der<br />
<strong>Landesverkehrswacht</strong> NRW<br />
derer, die aus unterschiedlichen Gründen auf das Auto<br />
verzichten, weiter zu: Steigende Unterhaltskosten oder<br />
wachsendes Umweltbewusstsein tragen ihren Teil dazu<br />
bei, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger auf<br />
das Fahrrad umsteigen oder zu Fuß und mit dem öffentlichen<br />
Personennahverkehr unterwegs sind.<br />
Besonders in unseren Städten wird das Nebeneinander<br />
verschiedener Verkehrsmittel jedoch zunehmend als<br />
problematisch empfunden, weil immer mehr Fußgänger,<br />
Radfahrer und Autofahrer auf gleich bleibend engem<br />
Raum miteinander auskommen müssen. Das<br />
kann nur dann gelingen, wenn sie alle aufeinander<br />
Rücksicht nehmen und strikt die Verkehrsregeln beachten.<br />
Wir alle wissen aus eigenem Erleben, dass das<br />
noch viel zu selten der Fall ist. Ist die Verkehrsüberwachung<br />
Aufgabe der Polizei, so können die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Verkehrswachten in NRW<br />
bei den Bürgerinnen und Bürgern auf Grund ihrer<br />
langjährigen Erfahrung besonders überzeugend für<br />
rücksichtsvolles Verhalten werben und an ihre Vernunft<br />
appellieren.<br />
Ich bin sicher, dass wir auf den Straßen <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong>s eine Kultur des Miteinanders schaffen können,<br />
bei der sich starke und schwache Verkehrsteilnehmer<br />
respektieren. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten,<br />
dass das Jahr <strong>2011</strong> rückblickend in der<br />
Unfallstatistik nur als Ausreißer und nicht als Wendepunkt<br />
wahrgenommen wird.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen den verdienten Erfolg,<br />
der unser aller Leben auf den Straßen ein gutes<br />
Stück sicherer macht.<br />
Ihre<br />
Hannelore Kraft,<br />
Ministerpräsidentin des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s<br />
1 GRUßWORT<br />
7
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Heinz Hardt,<br />
Präsident der<br />
<strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
Liebe Freunde der<br />
Verkehrswachten,<br />
Die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik <strong>2011</strong>, die<br />
NRW-Innenminister Ralf Jäger Ende Februar<br />
bekannt gab, haben viele von uns überrascht.<br />
Zwar zeichnete sich bereits im Herbst vergangenen<br />
Jahres ab, dass es in <strong>2011</strong> nach Jahren des Rückgangs<br />
erstmals wieder zu einer Erhöhung der Verunglücktenzahlen<br />
in NRW kommen würde. Dass dieser<br />
Anstieg aber so stark ausfallen würde, hatten doch<br />
nur wenige erwartet. 634 Getötete, 13.874 Schwerverletzte<br />
und 64.145 Leichtverletzte – so lautet die<br />
traurige Bilanz des letzten Jahres. Bei den Getöteten<br />
und Schwerverletzten bedeutet dies einen Zuwachs<br />
im zweistelligen Bereich um 15,27% beziehungsweise<br />
13,16% gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der<br />
Leichtverletzten nahm gegenüber 2010 um 5,6% zu.<br />
Auf breiter Front haben sich die Kennzahlen zur Verkehrssicherheit<br />
in <strong>2011</strong> verschlechtert. Neben dem<br />
Anstieg der Getötetenzahlen gab es einen zweistelligen<br />
Zuwachs bei den Schwerverletzten: 16% mehr<br />
schwerverletzte Kinder, knapp 15% mehr Schwerverletzte<br />
bei den 18- bis 24-Jährigen und 16,5% mehr<br />
schwerverletzte Senioren.<br />
Dramatisch sind auch die Entwicklungen bei den<br />
Fußgängern und Radfahrern. 133 Fußgänger wurden<br />
<strong>2011</strong> im Verkehr getötet, 39 mehr als im Vorjahr. Und<br />
bei den Radfahrern kletterte die Zahl der Verunglückten<br />
gegenüber <strong>2011</strong> deutlich um 14% auf 16.133.<br />
Einzelne Altersgruppen wie die jungen Fahrer stellen<br />
sich nach wie vor problematisch dar; andere, wie<br />
die Senioren, rücken durch eine ausgeprägt negative<br />
Entwicklung in den Fokus der Aufmerksamkeit.<br />
Ob das Jahr <strong>2011</strong> eine Trendwende zum Schlechteren<br />
war, muss abgewartet werden. Einige Indikatoren<br />
sprechen auch dafür, das 2010 ein besonders gutes<br />
Jahr für die Verkehrssicherheit war. Erst wenn<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
wir die Ergebnisse von 2012 kennen, können wir sagen,<br />
was einen Trend darstellt, und was nur eine Momentaufnahme<br />
gewesen ist.<br />
Eines steht dagegen schon heute fest: Wir dürfen uns<br />
auf keinen Fall von den negativen Zahlen entmutigen<br />
lassen! Vielmehr sollten wir das Jahr 2012 nutzen,<br />
um gemeinsam zu überprüfen, ob wir mit unseren<br />
Präventionsprogrammen und Verkehrssicherheitsmaßnahmen<br />
die richtigen Schwerpunkte setzen.<br />
Gibt es neue Erkenntnisse, die wir in Zukunft berücksichtigen<br />
müssen? Und wie ließen sich diese in<br />
Angebote oder Aktionen umsetzen?<br />
Darüber hinaus sollten wir auch über die eigene Arbeitsmöglichkeiten<br />
der Verkehrswachten nachdenken.<br />
Hier ist es mir ein besonderes Anliegen, ihre<br />
Stärken zu fördern. Wir verfügen in NRW über eine<br />
Reihe äußerst aktiver örtlicher Verkehrswachten, die<br />
hervorragende Arbeit leisten. Daneben bietet die<br />
<strong>Landesverkehrswacht</strong> im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />
allen Verkehrswachten ihre Unterstützung zum<br />
Ausbau ihrer Stellung vor Ort an.<br />
Verkehrssicherheitsarbeit ist immer die Arbeit vieler;<br />
nur durch den Ausstausch untereinander und durch<br />
gemeinsame Anstrengungen können die umfassenden<br />
Aufgaben bewältigt werden.<br />
Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle<br />
das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Verkehrswachten. Es ist heute<br />
alles andere als selbstverständlich, sich für seine<br />
Mitmenschen einzusetzen. Ihr Beispiel ist uns ein<br />
Vorbild. Zu Dank verpflichtet ist die <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
insbesondere dem NRW-Verkehrsministerium,<br />
das unsere Arbeit finanziell und organisatorisch<br />
fördert, und dessen Minister Harry K. Voigtsberger.<br />
Eine gute Kooperation besteht seit Jahren mit<br />
der Polizei NRW und dem Innenministerium unter<br />
der Leitung von Minister Ralf Jäger.<br />
Ein Dank gilt auch dem Verkehrsausschuss des<br />
Landtags unter der Leitung von Dieter Hilser, mit<br />
dem wir in einem konstruktiven Austausch stehen.<br />
Schließlich möchte ich der Ministerpräsidentin Hannelore<br />
Kraft danken, die mit ihrer Schirmherrschaft<br />
die Bedeutung der Verkehrssicherheitsarbeit unterstreicht.<br />
Heinz Hardt<br />
Präsident der <strong>Landesverkehrswacht</strong> NRW<br />
2 VORWORT<br />
9
3 UNFALLZAHLEN <strong>2011</strong><br />
Foto: LVW NRW<br />
UNFALLZAHLEN UND ENTWICKLUNGEN IN NRW<br />
Rückschlag für die Verkehrssicherheit<br />
Mit dem Jahr <strong>2011</strong> wurde eine langjährige positve<br />
Entwicklung bei den Verkehrsunfällen<br />
unterbrochen: Zum ersten Mal seit 2007 gab<br />
es wieder einen deutlichen Anstieg bei den Getöteten-<br />
und Verletztenzahlen. 634 Menschen kamen in<br />
<strong>2011</strong> auf den Straßen <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s bei ei-<br />
nem Unfall zu Tode, 84 mehr als noch im Jahr zuvor.<br />
Auch der Anstieg bei den Verletzten fiel deutlich aus:<br />
Die Anzahl steigerte sich von 73.009 in 2010 auf<br />
78.019 in <strong>2011</strong>. Augenfällig ist der drastische Anstieg<br />
bei den Schwerverletzten, deren Zahl sich in<br />
<strong>2011</strong> gegenüber dem Vorjahr um 13,16% auf 13.874<br />
erhöhte.<br />
Bei der Suche nach den Gruppen von Verkehrsteilnehmern,<br />
die von der Negativentwicklung besonders<br />
betroffen waren, fallen die schwachen Verkehrsteilnehmer<br />
auf. So erhöhte sich die Anzahl der im Verkehr<br />
getöteten Fußgänger von 94 im Jahr 2010 auf<br />
124 in <strong>2011</strong>, was einem Anstieg um 41% entspricht.<br />
Bei den Radfahrern stieg die Zahl der Verunglückten<br />
deutlich an: Wurden in 2010 nur 14.070 Radfahrer<br />
Unfallopfer, waren es im Jahr darauf 16.125, ein<br />
Plus von 15%. Der Blick auf die Unfallorte zeigt,<br />
dass in NRW besonders auf Landstraßen großes Gefahrenpotenzial<br />
besteht: Der Anteil der auf Landstra-<br />
Grafik: Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes NRW<br />
10 LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
ßen getöteten Verkehrsteilnehmer erreicht <strong>2011</strong> mit<br />
335 Menschen den höchsten Wert der letzten fünf<br />
Jahre. Damit kamen über 53% aller Verkehrstoten<br />
außerhalb von geschlossenen Ortschaften und jenseits<br />
der Autobahnen ums Leben.<br />
Geringe Geschwindigkeit ist Schutz für<br />
Schwache<br />
Ob das Jahr <strong>2011</strong> für die Verkehrssicherheit in NRW<br />
ein Ausreisser darstellt oder ob sich damit eine Wende<br />
zum Schlechteren vollzogen hat, kann noch nicht<br />
beurteilt werden. Durch die Entwicklung können<br />
aber in jedem Fall die Handlungsfelder künftiger<br />
Verkehrssicherheitsarbeit definiert werden. Neben<br />
den klassischen ’Sorgenkindern‘, den 18- bis 24-Jährigen<br />
Fahranfängern, rücken Fußgänger und Radfahrer<br />
sowie die Nutzer von Landstraßen, hier besonders<br />
die Motorradfahrer und die jungen Fahrer, in<br />
den Fokus.<br />
Um den Schutz der schwachen und besonders gefährdeten<br />
Verkehrsteilnehmer zu verbessern, hat<br />
NRW-Innenminister Ralf Jäger bei der Vorstellung<br />
der Unfallstatistik angekündigt, den Druck auf Raser<br />
zu erhöhen. Entsprechend der neuen Verkehrsstrategie<br />
mit dem Motto ’Brems Dich! – rette Leben!‘<br />
kündigte Jäger verstärkte Kontrollen überall da an,<br />
„wo nach örtlicher Analyse Radfahrer und Fußgänger<br />
besonders gefährdet sind und überall dort, wo<br />
gerast wird“. Neben dem zu schnellen Fahren werde<br />
man aber auch Fehlverhalten von Radfahrern und<br />
Fußgängern konsequent verfolgen.<br />
Weitere Gruppen, die in der Unfallstatistik negativ<br />
herausstechen, sind die Motorradfahrer und die Senioren.<br />
Bei den Bikern kletterte die Zahl der Getöteten<br />
gegenüber dem Vorjahr um 28 auf 96. Auch die<br />
Verletztenzahl erhöhte sich in <strong>2011</strong> um 12% auf<br />
4.306. Nicht selten sind es die älteren Fahrer, die<br />
sich nach einer längeren Pause wieder aufs Motorrad<br />
setzen, die in den Unfallstatistiken auftauchen.<br />
Bei den Senioren, deren Bevölkerungsanteil in den<br />
kommenden Jahren noch deutlich zunehmen dürfte,<br />
kam es in <strong>2011</strong> zu drastischen Anstiegen bei den<br />
Verunglückten: 170 Getötete (+17,24%), 2.294<br />
Schwerverletzte (+16,51%) und 98.890 Verletzte<br />
(+12,43%) lautet die ernüchternde Bilanz. Besonders<br />
die Zahl der Schwerverletzten fällt ins Auge, da<br />
durch den Anstieg in <strong>2011</strong> wieder das schlechte Niveau<br />
von 2007 erreicht wird.<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
12<br />
3 UNFALLZAHLEN <strong>2011</strong><br />
CRASH KURS NRW:<br />
REALITÄT ERFAHREN. ECHT HART<br />
Bild: Ministerium für<br />
Inneres und Kommunales<br />
des Landes NRW<br />
Es sind nach wie<br />
vor die jungen<br />
Fahrerinnen und<br />
Fahrer, die besonders<br />
häufig<br />
auf den Straßen<br />
in NRW verunfallen.<br />
In <strong>2011</strong> wurden<br />
117 Personen<br />
zwischen<br />
18 und 24 Jahren bei Verkehrsunfällen getötet, 14.062 verletzt. Dies ist<br />
eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr.<br />
Um die Zielgruppe der Jugendlichen stärker für die Gefahren zu schnellen<br />
und riskanten Fahrens sowie des Fahrens unter Alkohol- oder<br />
Drogeneinfluss zu sensibilisieren, hat NRW-Innenminister Ralf Jäger im<br />
Februar <strong>2011</strong> das Projekt ’Crashkurs NRW – Realität erfahren. Echt hart‘<br />
vorgestellt, das sich an Schülerinnen und Schüler der weiterführenden<br />
Schulen und Berufskollegs wendet. Polizisten, Rettungssanitäter, Notärzte,<br />
Seelsorger und Angehörige von Unfallopfern berichten den Jugendlichen<br />
von realen Unfällen und den dramatischen Folgen für Beteiligte und deren<br />
Angehörige. Die LVW NRW unterstützt Crashkurs im Rahmen der<br />
Landespartnerschaft und vor Ort gibt es Kooperationen der<br />
Polizeipräsidien mit den Verkehrswachten.<br />
Ursachenforschung<br />
Auf der Suche nach den Ursachen für die teils massiven<br />
Anstiege wird häufig auf die Witterung verwiesen.<br />
Aufgrund der milden Winter und eines sehr trokkenen<br />
Herbstes waren viele Menschen, besonders<br />
viele mit Zweirädern, auf den Straßen NRWs unterwegs.<br />
Doch letztlich ist das Wetter nur ein Begleitumstand;<br />
entscheidend ist das Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer.<br />
Die wesentlichen Ursachen für Unfälle mit Todesfolge<br />
sind nach wie vor Geschwindigkeit, Alkohol und<br />
Drogen sowie Nichtanschnallen. 235 Menschen, also<br />
37% der Getöteten, kamen aufgrund überhöhter Geschwindigkeit<br />
ums Leben. 66 Menschen oder 10%<br />
verunglückten wegen ’Fahren unter Alkohol- und<br />
Drogeneinfluss‘ tödlich. Und 51 PKW-Insassen starben,<br />
weil sie sich nicht angeschnallt hatten. Dies entspricht<br />
8%. Insgesamt sind allein wegen dieser drei<br />
Ursachen 352 Verkehrsteilnehmern getötet worden.<br />
Angesichts der Unfallentwicklung des Jahres <strong>2011</strong><br />
werden größere Anstrengungen erforderlich sein, um<br />
die Halbierung der Zahl der Verkehrstoten des Jahres<br />
2004 bis zum Jahr 2015 zu erreichen. Auch die<br />
NRW-Verkehrswachten werden sich mit der neuen<br />
Entwicklung auseinandersetzen, ihre Programme und<br />
Aktivitäten den Erfordernissen anpassen und so ihren<br />
Beitrag zur Reduzierung der Unfallopferzahlen leisten.<br />
Grafik: Ministerium für<br />
Inneres und Kommunales<br />
des Landes NRW<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
VERKEHRSSICHERHEIT IN KINDERGARTEN UND SCHULE<br />
Sicherheit von Anfang an<br />
Bild: LVW NRW<br />
In <strong>2011</strong> unterstützte Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung, die <strong>Landesverkehrswacht</strong> bei der<br />
Auftaktveranstaltung zur landesweiten ’Brems Dich!‘-Aktion in Düsseldorf<br />
Der Schulbeginn ist für Erstklässler in vielerlei<br />
Hinsicht eine Herausforderung: Sie müssen<br />
sich an eine neue Umgebung und an<br />
neue Gesichter gewöhnen, der Tag bekommt eine<br />
neue Struktur und sie müssen neue Wege gehen.<br />
Werden die Kleinen zum Kindergarten in der Regel<br />
noch von Mama, Papa, der Oma oder der<br />
Nachbarin gebracht, so ist der Schulweg meist der<br />
erste Weg, den Kinder selbstständig zurücklegen.<br />
Diese Erfahrung ist besonders wichtig, weil sie<br />
dem Kind Selbstbewusstsein verleiht.<br />
Eltern sollten ihre Kinder daher diese Schritte in<br />
die Selbstständigkeit gehen lassen – anfangs noch<br />
in Begleitung, um an gefährlichen Stellen das richtige<br />
Verhalten zu erläutern, mit der Zeit aber auch<br />
allein. Denn nur so lernt ein Kind, auf die eigenen<br />
Fähigkeiten zu vertrauen.<br />
Leider bringen immer mehr Erziehungsberechtigte<br />
ihre Kinder mit dem Auto zur Schule – sei es aus<br />
Zeitmangel, aus Bequemlichkeit oder aus Angst.<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
Doch damit bringen sie ihre Kinder nicht nur um<br />
wertvolle Erfahrungen, die sie langfristig zu sicheren<br />
und umsichtigen Verkehrsteilnehmern machen.<br />
Die Verkehrswachten bereiten mit speziell für<br />
Schulanfänger und deren Erziehungsberechtigten<br />
entwickelten Programmen und Schriften auf den<br />
Start in die Selbstständigkeit vor.<br />
Kinder im Straßenverkehr<br />
Die Deutsche Verkehrswacht (DVW) hat für die<br />
Verkehrserziehung von Vorschulkindern<br />
das Programm ’Kinder<br />
im Straßenverkehr‘ entwickelt.<br />
Speziell ausgebildete Moderatoren<br />
erläutern Erzieherinnen und<br />
Erziehern von Vorschuleinrichtungen,<br />
wie Verkehrserziehung<br />
für Vorschüler gestaltet und in den<br />
Kita-Alltag eingebunden werden kann. In <strong>2011</strong><br />
4 KINDER IM VERKEHR<br />
13
14<br />
4 KINDER IM VERKEHR<br />
SICHER MIT DEM FAHRRAD:<br />
JUNGENDVERKEHRSSCHULEN IN NRW<br />
Acht Fahrräder und 40 Helme übergab der Parlamentarische<br />
Staatssekretär Horst Becker am 4. Oktober an die neu eröffnete<br />
Jugendverkehrsschule in Köln-Nippes. Die Übergabe erfolgte exemplarisch<br />
für die Ausstattung aller Jugendverkehrsschulen in <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong>, die Materialien im Wert von insgesamt 25.000 Euro erhalten.<br />
Bild: LVW NRW<br />
Übergaben Fahrräder an die Jugendverkehrsschule (v. re.) : LVW-Präsident H. Hardt, der<br />
Kölner Bürgermeister H.-W. Bartsch, Staatssekretär H. Becker, PHK a.D. V. Adolf, Ausbilder<br />
an der JVS, Dr. G. Bäumerich, Vorstand der VW Köln, und J. Weiß von der VMS sowie<br />
Schüler der Kölner Maternus-Schule<br />
„Leider verschlechtert sich aufgrund von Bewegungsmangel seit einigen<br />
Jahren die Mobilität von Grundschülern. Daher fällt es vielen Kinder<br />
schwer, sich auf das Radfahren und den Verkehr zu konzentrieren“, so<br />
der Parlamentarische Staatssekretär des Ministerium für Wirtschaft,<br />
Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr. „Die Jugendverkehrsschulen können<br />
hier effektiv gegensteuern: In diesen etablierten Einrichtungen verfügen<br />
die Mitarbeiter über das nötige Know-how, um Kindern verkehrssicheres<br />
Verhalten auf dem Rad beizubringen“, so Staatssekretär Becker.<br />
Mit den Mitteln des Verkehrsministeriums, mit Sponsorengeldern der<br />
Stadtsparkasse Düsseldorf, der Firma ABUS, der Verkehrswacht Medien<br />
und Service Center GmbH, der Derby Cycle GmbH und den Mitteln der<br />
NRW-Verkehrswachten konnte die Ausrüstung der Jugendverkehrsschulen<br />
in <strong>2011</strong> verbessert werden.<br />
Insgesamt gibt es in NRW 105 mobile und stationäre Jugendverkehrsschulen.<br />
In Gemeinden und Kreisen mit geringer Bevölkerungsdichte sind<br />
die mobilen Verkehrsschulen im Einsatz. Einige werden von der<br />
Kommune, einige von den örtlichen Verkehrswachten betrieben. Die<br />
Jugendverkehrsschulen unterstützen die örtlichen Grund- und<br />
Förderschulen, bei denen die Radfahrausbildung im dritten und vierten<br />
Schuljahr auf dem Stundenplan steht.<br />
statteten 49 Moderatoren der NRW-Verkehrswachten<br />
Kindertagesstätten und Horte Besuche ab und<br />
erklärten den Erzieherinnen und Erziehern, wie<br />
man einen Verkehrssicherheitstag organisiert und<br />
umsetzt.<br />
Insgesamt fanden 231 Beratungsgespräche statt.<br />
1.409 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Vorschuleinrichtungen<br />
nahmen daran teil. Umgesetzt<br />
wurden schließlich 85 Sicherheitstage, an denen<br />
8.966 Personen teilnahmen.<br />
Kind und Verkehr<br />
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR), dem<br />
auch die <strong>Landesverkehrswacht</strong> NRW angehört, hat<br />
das Programm ’Kind und Verkehr‘ entwickelt, dass<br />
sich an die Erziehungsberechtigten von Vorschulkindern<br />
richtet. Speziell geschulte Moderatoren erläutern,<br />
wie Kinder den Straßenverkehr wahrnehmen,<br />
wo die Grenzen ihrer Wahrnehmung liegen<br />
und wie man den angehenden Schülerinnen und<br />
Schülern sicheres Verhalten im Straßenverkehr beibringen<br />
kann.<br />
7.699 Teilnehmer wurden im Jahr <strong>2011</strong> mit diesem<br />
Programm geschult. Die Schulung wurde von 63<br />
Moderatoren übernommen, die im Auftrag der Verkehrswachten<br />
481 Maßnahmen durchführten. Für<br />
Eltern und erziehende Angehörige wurden im Rahmen<br />
des Programms 43 Seminare durchgeführt, an<br />
denen 722 Personen teilnahmen.<br />
Außerdem nahmen 595 Erzieherinnen und Erzieher<br />
an 24 Seminaren für Pädagogen teil. Ihnen steht seit<br />
drei Jahren auch ein Projekthandbuch ’Kind und<br />
Verkehr‘ zur Verfügung, das die Grundlagen der<br />
Verkehrserziehung erläutert, zahlreiche Bildungsangebote<br />
aufführt und eine Materialsammlung für<br />
die tägliche Verkehrserziehung beinhaltet.<br />
Vorschulparlamente<br />
Unter dem Motto ’Einfälle gegen Unfälle‘ arbeiten<br />
die Vorschulparlamente seit über 25 Jahren als eigenständige<br />
Arbeitskreise der örtlichen Verkehrswachten<br />
und setzen sich für mehr Sicherheit für<br />
Kinder im Straßenverkehr ein. In <strong>Nordrhein</strong>- Westfahlen<br />
sind sie in den Städten Aachen, Essen, Kleve,<br />
Soest und Minden –Lübbecke aktiv.<br />
Kinder sind den hohen Anforderungen des Straßenverkehrs,<br />
die an die Aufmerksamkeit, Wahrnehmungs-<br />
und Konzentrationsfähigkeit, Koordi-<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
Bei der Arbeit der NRW-Vorschulparlamente stehen die ganz jungen<br />
Verkehrsteilnehmer im Mittelpunkt<br />
nation, Motorik und auch ihre sozialen Kompetenzen<br />
gestellt werden, in der heutigen Zeit häufig<br />
nicht mehr gewachsen.<br />
Für die Entstehung von Unfällen ist das Zusammenspiel<br />
verschiedener Faktoren von Bedeutung.<br />
Die Zunahme der Verkehrsdichte, veränderte Lebensbedingungen<br />
sowie der wachsende Verlust natürlicher<br />
Spiel- und Bewegungsräume und die daraus<br />
resultierende Verinselung sind nur einige Beispiele<br />
für Ursachen von Unfällen von Kindern im<br />
Straßenverkehr.<br />
Nachgewiesen ist jedoch, dass eine psychomotorische<br />
Förderung ab dem frühen Kindesalter ein bewährtes<br />
Mittel zur Unfallprävention ist. So sind<br />
nach wie vor die Informations- und Aktionsangebote<br />
zu den Themen ’Sicherheit durch Förderung<br />
der Sinne‘, ’Move-it‘-Spiele zur Förderung der<br />
Bewegungssicherheit oder ’Roller vor Fahrrad‘<br />
wichtige Themen in dem vielfältigen Angebot der<br />
Vorschulparlamente. Ihre Mitglieder engagieren<br />
sich auf Verkehrssicherheitstagen, Stadtteilfesten,<br />
Kindergarten- und Gemeindefesten und informieren<br />
und sensibilisieren eine breite Öffentlichkeit<br />
mit Hilfe von Informations- und Aktionsständen<br />
über die Gefahren für Kinder im Straßenverkehr.<br />
Regelmäßig bieten die Vorschulparlamente Fortbildungen<br />
’Sicheres Bewegen im Straßenverkehr‘ für<br />
ErzieherInnen an. Die Förderung sensorischer und<br />
motorischer Grundlagen für die Teilnahme am<br />
Straßenverkehr sowie ein Vortrag zur ’Edu- Kinestetik‘<br />
waren Themen der Fortbildungsveranstaltungen<br />
in Essen und Kleve, die auf großes Interesse<br />
in den Reihen der Pädagoginnen und Pädagogen<br />
trafen. Allein im Kreis Kleve folgten rd. 70 TeilnehmerInnen<br />
der Einladung.<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
Bild: Vorschulparlamente / U. Zeise<br />
Bei diesen Veranstaltungen, d.h. bei der Auswahl<br />
der Themen, bemühen sich die Vorschulparlamente<br />
auch dem Ansatz der Mobilitätserziehung- und -<br />
bildung Rechnung zu tragen und Verkehrserziehung<br />
nicht mehr isoliert, sondern als ein Element<br />
der gesamten Erziehung zu betrachten.<br />
Ein weiteres Beispiel für die ’Einfälle gegen Unfälle‘<br />
ist das Projekt ’Rollende Kitas‘, das das Vorschulparlament<br />
Aachen, gemeinsam mit der Stadt<br />
ins Leben gerufen hat. Es besteht derzeit aus zwei<br />
Komponenten: Aus der ’Move-it Box‘ mit ihren<br />
Materialien und Literatur für abwechslungsreiche<br />
Spiel- und Bewegungsangebote, die von den Kitas<br />
ausgeliehen werden kann. Ein weiterer Baustein ist<br />
der Besuch der Kinder mit den Erziehern/innen auf<br />
dem Übungsplatz der Verkehrswacht. Eine gemeinsame<br />
Broschüre für Bewegungsspiele mit Alltagsmaterialien<br />
wird derzeit entwickelt.<br />
Schulanfangsaktion:<br />
’Brems’ Dich! Schule hat begonnen.‘<br />
Zu den wichtigsten Aktionen der NRW-Verkehrswachten<br />
gehört die Veranstaltung ’Brems Dich!<br />
Schule hat begonnen‘, mit der die Verkehrsteilneh-<br />
mer, darauf aufmerksam gemacht werden, dass<br />
wieder Schul- und Verkehrsanfänger auf den Straßen<br />
unterwegs sind. Der Auftakt für die landesweite<br />
Aktion fand in <strong>2011</strong> an der Düsseldorfer Grundschule<br />
an der Höhenstraße statt. In Vertretung für<br />
die Schirmherrin der Verkehrswacht, Ministerpräsidentin<br />
Hannelore Kraft, war Svenja Schulze, Ministerin<br />
für Innovation, Wissenschaft und Forschung<br />
4 KINDER IM VERKEHR<br />
Bild: LVW NRW<br />
In der Umgebung von Schulen sowie an Ortseinfahrten machen die Verkehrswachten mit den<br />
’Brems Dich!‘-Spannbändern auf die Schulanfänger aufmerksam<br />
15
16<br />
4 KINDER IM VERKEHR<br />
VERKEHRSHELFER IM TEST:<br />
DER SCHÜLERLOTSENWETTBEWERB<br />
Bei Wind und Wetter sorgen sie dafür, dass ihre Mitschülerinnen und<br />
Mitschüler sicher zur Schule und zurück kommen: Rund 5.000 ehrenamtlich<br />
Aktive tun in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> als Schülerlotsen Dienst. Um<br />
deren Engagement zu honorieren, veranstaltete die <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
NRW am 31. Mai <strong>2011</strong> in Viersen den Landeswettbewerb der<br />
Die Gewinner des Schülerlotsen-Wettbewerbs (kniend v.l.): Zweitplatzierter Christian<br />
Severing von der VW Dortmund, Gewinner Henri Jörden von der VW Viersen, Drittplatzierter<br />
Chris Strömann von der VW Dortmund, Fünftplatzierter Nils Blankartz-Denzin, VW Viersen,<br />
und der Viertplatzierte Daniel Becker von der KVW Mettmann. Die Veranstalter (stehend<br />
v.l.): Heinz Hardt, Präsident der LVW, Hans Jansen, Geschäftsführer der VW Viersen, Georg<br />
Nottelmann von der Unfallkasse NRW und Burkhard Nipper, Gf. Direktor der LVW<br />
Schülerlotsen. Henri Jörden von der Verkehrswacht Viersen setzte sich<br />
gegen die 38 weiteren Teilnehmer durch.<br />
Vor dem Landeswettbewerb hatten die Verkehrshelfer, so der offizielle<br />
Name der Schülerlotsen, eine Vorauswahl ihrer örtlichen Verkehrswacht<br />
bestehen müssen. In Viersen absolvierten die Kandidaten dann<br />
einen schriftlichen Test zum Thema Verkehrssicherheit. In einem Rollenspiel<br />
mussten sie möglichst souverän mit uneinsichtigen<br />
Verkehrsteilnehmern zurechtkommen und bei einem Schätztest den<br />
Anhalteweg eines Autos berechnen. Außerdem wurde die Reaktionsgeschwindigkeit<br />
der Lotsen getestet.<br />
Die Schirmherrschaft über den Wettbewerb hatte Harry K. Voigtsberger<br />
übernommen. „Der Einsatz der jugendlichen Verkehrshelfer lässt sich<br />
gar nicht hoch genug schätzen“, so der Minister für Wirtschaft, Energie,<br />
Bauen, Wohnen und Verkehr, der die Veranstaltung persönlich eröffnete.<br />
„Sie übernehmen Verantwortung für andere und helfen mit, unsere<br />
Straßen sicherer zu machen. Ich hoffe, dass ihr Bespiel Schule macht<br />
und andere Jugendliche motiviert, sich ebenfalls zu engagieren.“<br />
Unterstützt wurde der Wettbewerb erneut von der Unfallkasse NRW. Sie<br />
hatte die Bewirtung übernommen und die Geschenke zur Verfügung<br />
gestellt, die die Teilnehmer nach Abschluss erhielten.<br />
Bild: LVW NRW<br />
zur Schule gekommen, um für Rücksicht auf die<br />
165.000 frisch eingeschulten i-Dötze zu werben<br />
(siehe auch Foto S. 13). Gemeinsam mit Dr. Günter<br />
Bäumerich, Vizepräsident der <strong>Landesverkehrswacht</strong>,<br />
erklärte sie den Kindern, worauf man beim<br />
Überqueren der Straße achten muss, und appellierte<br />
an die Eltern, ihre Kinder zur Fuß zur Schule gehen<br />
zu lassen. Nur so könnten die Kinder die notwendigen<br />
Erfahrungen sammeln, um sich sicher und souverän<br />
im Verkehr zu bewegen. Die Medien berichteten<br />
ausführlich über den Termin.<br />
Neben der Auftaktveranstaltung in der Landeshauptstadt<br />
fanden in ganz NRW 315 weitere Veranstaltungen<br />
zum Schulstart statt, die von rund<br />
28.000 Personen besucht wurden. Dabei wurden<br />
zahlreiche Informationsmaterialien verteilt und in<br />
der Umgebung von Schulen Spannbänder an und<br />
über den Straßen aufgehängt, die die Autofahrer zu<br />
einer vorsichtigen Fahrweise ermahnen. Materialien<br />
und Spannbänder sowie die Düsseldorfer Auftaktveranstaltung<br />
wurden wie in den Vorjahren<br />
auch in <strong>2011</strong> von der Unfallkasse NRW gefördert.<br />
Damit leistete die Unfallkasse einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Unfallprävention für Erstklässler.<br />
Sicher zur Schule und zurück:<br />
Schülerlotsen und Schulbusbegleiter<br />
Im vergangenen Jahr sorgten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
5.103 ehrenamtliche Schülerlotsen dafür, dass<br />
die Schülerinnen und Schüler sicher zur Schule<br />
und zurück gekommen sind. Bereits seit 1953 gibt<br />
es den Schülerlotsendienst in Deutschland, der damals<br />
aus den USA übernommen worden war. Seit<br />
dem Start der Lotsendienste gab es in NRW noch<br />
keinen nennenswerten Unfall auf Straßen, die von<br />
Bild: VMS GmbH<br />
Rund 5.000 Schülerlotsen waren in 2010 in NRW im Einsatz<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
NRW-Verkehrsminister Voigtsberger, der die Schirmherrschaft über den Schülerlotsenwettbewerb<br />
übernommen hatte, mit Gewinner Henri Jörden (li.) und Nils Blankartz-<br />
Denzin, beide von der VW Viersen<br />
den Lotsen gesichert wurden. Aber es sind nicht<br />
nur Schülerinnen und Schüler, die sich für die Sicherheit<br />
von Mitschülern einsetzen. Gerade in<br />
jüngster Zeit engagieren sich immer mehr Erwachsene<br />
als Verkehrshelfer – so der offizielle Name<br />
der Losten. In <strong>2011</strong> übertraf deren Zahl sogar<br />
deutlich die der jugendlichen Verkehrshelfer:<br />
2.776 erwachsene Lotsen standen 2.327 Jungendlichen<br />
gegenüber.<br />
Die Verkehrswachten vor Ort statten die Schülerinnen<br />
und Schüler sowie die Erwachsenenlotsen mit<br />
Westen, Kappen und Kellen aus, die vom Verband<br />
der Automobilindustrie gesponsert werden. Ausgebildet<br />
werden die ehrenamtlichen Helfer von der<br />
Polizei, und die Einsatzplanung übernimmt die jeweilige<br />
Schule, an der die Lotsen aktiv sind. Schülerinnen<br />
und Schüler können ab dem 13. Lebensjahr<br />
als Verkehrshelfer aktiv werden.<br />
Grundschulen können folglich nicht eigene Schülerinnen<br />
und Schüler für die Verkehrssicherung abstellen.<br />
Dort übernehmen dann häufig Eltern, Angehörige<br />
der Schulkinder oder ältere Schüler benachbarter<br />
Schulen die Absicherung der Straße.<br />
Neben den Schülerlotsen engierten sich in <strong>2011</strong><br />
noch weitere 828 Menschen als Schulbusbegleiter.<br />
Sie achten darauf, dass die Kinder regulär ein- und<br />
aussteigen und sich im Bus korrekt verhalten.<br />
Insgesamt setzten sich in <strong>2011</strong> damit 5.931 Menschen<br />
ehrenamtlich für die Sicherheit auf Schulwegen<br />
in NRW ein.<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
Bild: LVW NRW<br />
nell.<br />
In <strong>2011</strong>wurden von den<br />
Verkehrswachten über<br />
185.000 Testbögen an die<br />
Grundschulen ausgegeben<br />
oder bei Veranstaltungen<br />
eingesetzt. Die<br />
Herstellung der Bögen<br />
wurde vom NRW-Verkehrsministerium<br />
und<br />
den Verkehrswachten<br />
finanziert.<br />
Neben der Ausbildung<br />
an den Grundschulen,<br />
die durch die Eltern<br />
unterstützt wird und<br />
bei der in der Regel<br />
die Kinder ihre eigenen<br />
Räder mitbringen,<br />
müssen aber<br />
noch weitere Ange-<br />
bote gemacht werden.<br />
Denn nicht jede<br />
Familie verfügt<br />
Radfahrausbildung in den<br />
Jugendverkehrsschulen<br />
Es ist leider nicht selbstverständlich,<br />
dass alle Kinder von ihren Eltern,<br />
Verwandeten oder Freunden<br />
das Radfahren beigebracht bekommen.<br />
Doch für die Entwicklung der<br />
Kinder ist das Radfahren so wichtig,<br />
dass das Schulministerium eine<br />
’Kompetenzerwartung‘ formuliert<br />
hat, laut der Schülerinnen und<br />
Schüler am Ende der vierten Klasse<br />
„das Fahrrad motorisch sicher beherrschen,<br />
an der Fahrradausbildung<br />
teilnehmen und sich verkehrsgerecht<br />
verhalten sollen“. Die Verkehrswachten<br />
in NRW unterstützen<br />
die Radfahrausbildung an den<br />
Grundschulen materiell und perso-<br />
Über<br />
185.000 Testbögen wurden von den<br />
Verkehrswachten an die Gundschulen des Landes ausgegeben<br />
über eigene Fahrräder.<br />
In den Jugendverkehrsschulen finden die Kinder<br />
gute Bedingungen und Materialien, um sich auf die<br />
Teilnahme am Straßenverkehr vorzubereiten. Diese<br />
Einrichtungen werden von Verkehrswachten oder<br />
Kommunen betrieben und von der Landesverkehrs-<br />
17
4 KINDER IM VERKEHR<br />
TESTERGEBNISSE DES INFOMOBILS <strong>2011</strong><br />
Kinder von 6 bis 8 Jahre Anzahl <strong>2011</strong> Prozent<br />
Ohne Fehlsichtigkeit 1.623 87,26%<br />
Mit Fehlsichtigkeit 237 12,74%<br />
Summe der Sehtests 1.860 100,00%<br />
Bedenkliche Farberkennung<br />
Kinder von 9 bis 13 Jahre<br />
46<br />
Ohne Fehlsichtigkeit 8.725 79,07%<br />
Mit Fehlsichtigkeit 2.310 20,93%<br />
Summe der Sehtests 11.035 100,00%<br />
Bedenkliche Farberkennung<br />
Kinder von 14 bis 17 Jahre<br />
107<br />
Ohne Fehlsichtigkeit 1.577 87,56%<br />
Mit Fehlsichtigkeit 224 12,44%<br />
Summe der Sehtests 1.801 100,00%<br />
Bedenkliche Farberkennung 40<br />
Bedenkliche Reaktionszeit<br />
Erwachsene von 18 bis 24 Jahre<br />
6 von 1.362 Getesteten<br />
Ohne Fehlsichtigkeit 1.394 90,05%<br />
Mit Fehlsichtigkeit 154 9,95%<br />
Summe der Sehtests 1.548 100,00%<br />
Bedenkliche Farberkennung 27<br />
Bedenkliche Reaktionszeit<br />
Erwachsene von 25 bis 45 Jahre<br />
11 von 1.454 Getesteten<br />
Ohne Fehlsichtigkeit 1.302 86,68%<br />
Mit Fehlsichtigkeit 200 13,32%<br />
Summe der Sehtests 1.502 100,00%<br />
Bedenkliche Farberkennung 55<br />
Bedenkliche Reaktionszeit<br />
Erwachsene von 46 bis 59 Jahre<br />
37 von 2.038 Getesteten<br />
Ohne Fehlsichtigkeit 1.061 84,27%<br />
Mit Fehlsichtigkeit 198 15,73%<br />
Summe der Sehtests 1.259 100,00%<br />
Bedenkliche Farberkennung 39<br />
Bedenkliche Reaktionszeit<br />
Erwachsene von 60 bis 64 Jahre<br />
45 von 1.592 Getesteten<br />
Ohne Fehlsichtigkeit 419 82,97%<br />
Mit Fehlsichtigkeit 86 17,03%<br />
Summe der Sehtests 505 100,00%<br />
Bedenkliche Farberkennung 19<br />
Bedenkliche Reaktionszeit<br />
Erwachsene von 65 von 69 Jahre<br />
37 von 446 Getesteten<br />
Ohne Fehlsichtigkeit 627 79,47%<br />
Mit Fehlsichtigkeit 162 20,53%<br />
Summe der Sehtests 789 100,00%<br />
Bedenkliche Farberkennung 27<br />
Bedenkliche Reaktionszeit<br />
Erwachsene von 70 bis 74 Jahre<br />
33 von 613 Getesteten<br />
Ohne Fehlsichtigkeit 304 69,41%<br />
Mit Fehlsichtigkeit 134 30,59%<br />
Summe der Sehtests 438 100,00%<br />
Bedenkliche Farberkennung 6<br />
Bedenkliche Reaktionszeit 69 von 296 Getesteten<br />
wacht unterstützt. In <strong>2011</strong> konnte die materielle Ausstattung<br />
der Schulen durch die Mithilfe von Sponsoren weiter<br />
verbessert werden. Der Gesamtverband der Deutschen<br />
Versicherungswirtschaft (GUVV) stellte im vergangenen<br />
Jahr wieder einen finanziellen Beitrag zur Verfügung.<br />
Ebenfalls unterstützt wurden die Jugendverkehrsschulen<br />
in NRW vom Fahrradhersteller Kalkhoff/ Derby Cycle,<br />
der erneut kostenlos 20 Ausbildungsräder zur Verfügung<br />
stellte.<br />
Insgesamt wurden an den Jugendverkehrsschulen 1.186<br />
Räder eingesetzt. Für ältere Schülerinnen und Schüler<br />
standen 374 Mopeds und Mofas zur Verfügung.<br />
Seh- und Reaktionstests/ Infomobil<br />
Auf der Hauptversammlung der <strong>Landesverkehrswacht</strong> in<br />
<strong>2011</strong> wurde die verkehrspolitische Forderung nach obligatorischen<br />
Sehtests für Kraftfahrer ab dem 70. Lebensjahr<br />
verabschiedet. Grund dafür waren u.a. die Ergebnisse der<br />
Sehtests, die die <strong>Landesverkehrswacht</strong> im Jahr 2010 eigenständig<br />
durchgeführt hat. Dabei wurde bei nahezu jedem<br />
vierten Untersuchten im Alter zwischen 65 und 75<br />
Jahren Fehlsichtigkeit festgestellt, bei den über 75-Jährigen<br />
sogar bei jedem Dritten.<br />
In <strong>2011</strong> wurde die Zahl der durchgeführten Tests erheblich<br />
erweitert und die Erhebung stärker nach Alter differenziert.<br />
Die Auswertungen zeigen abermals, dass die Fehlsichtigkeit<br />
mit zunehmendem Alter deutlich ansteigt: Bei<br />
den 60- bis 64-Jährigen waren es über 17%, bei den 65bis<br />
69-Jährigen über 20% und bei den über 70-Jährigen<br />
über 30%. Diese Zahlen belegen eindrücklich, dass weiterhin<br />
Handlungsbedarf besteht. Ältere Kraftfahrer sollten<br />
auf körperliche Defizite, die zu Beeinträchtigungen der<br />
Fahrtauglichkeit führen können, hingewiesen werden, damit<br />
sie möglichst schnell Gegenmaßnahmen ergreifen<br />
können. Auch muss in einer alternden Gesellschaft eine<br />
Erwachsene von 75 Jahre und<br />
älter<br />
Anzahl <strong>2011</strong> Prozent<br />
Ohne Fehlsichtigkeit 406 69,52%<br />
Mit Fehlsichtigkeit 178 30,48%<br />
Summe der Sehtests 584 100,00%<br />
Bedenkliche Farberkennung 7<br />
Bedenkliche Reaktionszeit<br />
Gesamtzahlen für <strong>2011</strong><br />
94 von 492 Getesteten<br />
Ohne Fehlsichtigkeit 17.438 81,79%<br />
Mit Fehlsichtigkeit 3.883 18,21%<br />
Summe aller Sehtests 21.321 100,00%<br />
Bedenkliche Farberkennung 373<br />
Bedenkliche Reaktionszeit 332 von 8.293 Getesteten<br />
18 LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
generelle Sensibilisierung für körperliche Veränderung<br />
stattfinden, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen<br />
können. Ein obligatorischer Sehtest<br />
könnte dafür ein Einstieg sein.<br />
Denn gutes Sehen ist zweifellos die Grundvoraussetzung<br />
für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr.<br />
Und dies gilt selbstverständlich nicht nur für<br />
Seniorinnen und Senioren. Auch unter den Jüngeren<br />
finden sich immer wieder Kraftfahrer, die die<br />
schleichende Verschlechterung der Sehleistung<br />
nicht bemerkt haben. Dass ein Sehtest bereits in<br />
jungen Jahren wichtig sein kann, zeigen die Ergebnisse<br />
bei Kindern im Alter zwischen neun und 13<br />
Jahren: Bei rund 21% oder 2.310 der Getesteten<br />
wurde Fehlsichtigkeit festgestellt. Ihnen wurde<br />
empfohlen, umgehend einen Augenarzt oder Optiker<br />
aufzusuchen.<br />
Insgesamt wurden im Jahr <strong>2011</strong> mit den<br />
Geräten der <strong>Landesverkehrswacht</strong> die<br />
Sehkraft von 21.321 Personen freiwillig<br />
getestet. Im vorhergehenden Jahr waren<br />
es noch 14.900 Tests. Mit den Sehtests,<br />
die von den örtlichen Verkehrswachten in<br />
NRW durchgeführt wurden, ergibt sich<br />
für <strong>2011</strong> eine Summe von 73.758 Tests.<br />
Darüber hinaus wurden NRW-weit<br />
49.474 Reaktionstests durchgeführt.<br />
Das Infomobil der <strong>Landesverkehrswacht</strong>,<br />
das neben zwei Sehtestgeräten auch über<br />
ein Farberkennungs- und ein Reaktionstestgerät<br />
verfügt, kann von Schulen, Be-<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
4 KINDER IM VERKEHR<br />
Bild: LVW NRW<br />
Das Infomobil der <strong>Landesverkehrswacht</strong> NRW kommt in Schulen, an Berufskollegs, bei Verkehrssicherheitstagen und weiteren Aktionen<br />
zur Verkehrssicherheit zum Einsatz<br />
rufskollegs und anderen Einrichtungen über die<br />
örtliche Verkehrswacht für eine Veranstaltung<br />
gebucht werden.<br />
Wie bereits in den Vorjahren belegen die Ergebnisse,<br />
dass es wichtig ist, den Menschen außerhalb<br />
von Arztpraxen und Optikergeschäften einen<br />
freiwilligen Sehtest anzubieten. Man erreicht<br />
damit oftmals diejenigen, die sich um ihre Sehkraft<br />
wenig Gedanken machen oder Verschlechterungen<br />
nicht wahrnehmen. Durch die<br />
Eregbnisse können sie leichter motiviert werden,<br />
eine weitere Untersuchung beim Facharzt oder<br />
Optiker zu absolvieren. Und bei minderjährigen<br />
Kindern kann die frühzeitige Feststellung von<br />
Fehlsichtigkeit dazu beitragen, einer weiteren<br />
Verschlechterung der Sehkraft entgegenzutreten.<br />
Die <strong>Landesverkehrswacht</strong> unterstützte in <strong>2011</strong> wieder viele örtliche Verkehrswachten<br />
mit ihrem Seh- und Reaktionstest<br />
Bild: LVW NRW<br />
19
20<br />
5 JUGENDLICHE UND JUNGE ERWACHSENE<br />
JUNGE MENSCHEN UNTERWEGS<br />
Mit Vernunft und Verantwortung hinter<br />
dem Steuer<br />
Auch in <strong>2011</strong> hat die Gruppe der jungen Verkehrsteilnehmer<br />
wieder eine traurige Spitzenposition<br />
in der Unfallstatistik eingenommen:<br />
117 junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren<br />
verunglückten in NRW tödlich, 14.062 wurden bei<br />
Verkehrsunfällen verletzt. Dies entspricht einem<br />
Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 19% bzw. 6%.<br />
Jeder fünfte Verkehrsunfall mit PKW, der sich auf<br />
den Straßen des Landes ereignete, wurde von einem<br />
jungen Fahranfänger verursacht. Dabei macht ihr<br />
Bevölerungsanteil nicht einmal 9% aus.<br />
Mit 27% hat sich die Geschwindigkeit auch in <strong>2011</strong><br />
als Hauptunfallursache erwiesen. Bei rund 10% war<br />
Alkohol am Steuer die Ursache für den Crash. Das<br />
Fazit für <strong>2011</strong> lautet: Die 18- bis 24-Jährigen stellen<br />
erneut die Bevölkerungsgruppe mit dem höchsten<br />
Risiko, im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken<br />
oder verletzt zu werden.<br />
Bei den etwas jüngeren Verkehrsteilnehmern sieht<br />
die Entwicklung leider nicht besser aus. Auch bei<br />
den 15- bis 17-Jährigen kletterte die Zahl der im<br />
Straßenverkehr Getöteten gegenüber dem Vorjahr<br />
von 14 auf 23. Und die Zahl der Verletzten stieg um<br />
115 auf 4.501.<br />
Laut wissenschaftlichen Studien sind es die geringe<br />
Erfahrung, die erhöhte Risikobereitschaft und die<br />
Selbstüberschätzung der jungen Erwachsenen, die<br />
zu einer höheren Gefährdung beitragen. Nur wenn<br />
es gelingt, den jungen Fahrerinnen und Fahrern die<br />
Verantwortung für das eigene Leben und das Leben<br />
anderer bewußt zu machen, wird sich diese Gefährdung<br />
reduzieren lassen. Mit ’Crashkurs NRW‘ hat<br />
das Ministerium für Inneres und Kommunales eine<br />
Initiative aufgelegt, die sich an die Zielgruppe wendet<br />
(vgl. S. 12). Es sind aber noch weitere Anstrengungen<br />
nötig, um die Fahranfänger aufzuklären und<br />
damit zu schützen.<br />
Mofaausbildung<br />
Foto: DVR<br />
In <strong>2011</strong> starben 117 Verkehrsteilnehmer aus der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen. Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil sind die jungen<br />
Erwachsenen damit die Hochrisikogruppe. Die NRW-Verkehrswachten versuchen mit Aufklärung und Information die Gefährdung durch<br />
Selbstüberschätzung, mangelnde Erfahrung und erhöhte Risikobereitschaft einzudämmen<br />
Mit dem Mofa erweitert sich der Aktionsradius von<br />
Jugendlichen ab dem 15. Lebensjahr erheblich. Daher<br />
ist diese erste Form der motorisierten Teilnahme<br />
am Straßenverkehr nach wie vor populär. Die Mofa-<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
ausbildung kann neben der Fahrschule auch an weiterführenden<br />
Schulen und an außerschulischen Einrichtungen<br />
absolviert werden. In <strong>2011</strong> wurden 884<br />
Kurse an Schulen angeboten, an denen 13.494<br />
Schülerinnen und Schüler teilnahmen. Gegenüber<br />
dem Vorjahr haben sich die Anzahl der Kurse und<br />
die Teilnehmerzahl deutlich erhöht (Vorjahr 659<br />
Kurse / 8.893 Teilnehmer).<br />
Viele Schulen, die Kurse anbieten, werden von ihren<br />
örtlichen Verkehrswachten unterstützt, indem sie<br />
sich um die Beschaffung, Wartung und Unterbringung<br />
der Mofas kümmern. Neben dem schulischen<br />
Angebot wurden 20 weitere Mofakurse von den in<br />
diesem Bereich aktiven Verkehrswachten durchgeführt,<br />
bei denen 220 Jugendliche geschult wurden<br />
(VJ: 18/202). Die Anschaffung von neuen Fahrzeugen<br />
gestaltet sich oft schwierig und kann von den<br />
Verkehrswachten meist nur mit finanziell starken<br />
Partnern realisiert werden.<br />
Aufklärung jugendlicher<br />
Verkehrsteilnehmer / ’Richtervorträge‘<br />
Was passiert, wenn ich mit Alkohol am Steuer erwischt<br />
werde oder die Geschwindigkeit deutlich<br />
überschreite? Auf diese und ähnliche Fragen geben<br />
Richter, Staatsanwälte, Amts- und Rechtsanwälte bei<br />
den sogenannten ’Richtervorträgen‘ Antwort. Sie<br />
machen den jungen Fahrern deutlich, welche juristischen<br />
Konsequenzen Fehlverhalten im Straßenverkehr<br />
nach sich zieht.<br />
6.390 Jugendliche nahmen in 2010 an 297 Richtervorträgen<br />
teil. Damit hat sich die Anzahl der Vorträge<br />
gegenüber dem Vorjahr (7.538/387) verringert.<br />
Für die finanzielle Unterstützung der Vorträge, ohne<br />
die diese überhaupt nicht zustande kommen würden,<br />
dankt die <strong>Landesverkehrswacht</strong> dem NRW-Verkehrsministerium.<br />
Dank gebührt auch den Richtern<br />
und Anwälten, die sich für die Verkehrssicherheitsarbeit<br />
mit Jugendlichen engagiert haben, sowie den<br />
Verkehrswachten, die die Organisation der Veranstaltungen<br />
vor Ort übernahmen.<br />
Neben den Jugendlichen, denen die Folgen vorbeugend<br />
verdeutlicht werden, gibt es auch Vorträge, die<br />
sich an junge Verkehrssünder wenden.<br />
In der Regel handelt es sich bei dieser ’Aufklärung<br />
jugendlicher Verkehrsteilnehmer um Auflagen, die<br />
von den Gerichten ausgesprochen wurden. Ähnlich<br />
wie bei den ’Richtervorträgen‘ werden den jungen<br />
Fahrern die rechtlichen, sozialen und gesundheitli-<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
5 JUGENDLICHE UND JUNGE ERWACHSENE<br />
AKTIONEN ZUR VERKEHRSSICHERHEIT<br />
JUNGENDLICHER MIGRANTEN<br />
Die Verkehrssicherheit junger Migrantinnen und Migranten rückte in<br />
<strong>2011</strong> verstärkt in den Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit. So wurde<br />
Ende Mai in einer Kooperation der Deutschen Verkehrswacht mit<br />
dem türkischen Generalkonsulat Essen, der VW Essen, der VW<br />
Minden-Lübbecke und der<br />
<strong>Landesverkehrswacht</strong> sowie<br />
der Polizei Essen und der<br />
Dekra eine ’Aktion junge<br />
Fahrer‘ veranstaltet. Am<br />
Essener Robert-Schmidt-<br />
Berufskolleg konnten die<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
mehrere Einsatzgeräte testen,<br />
an ’interaktiven Gesprächsrunden‘<br />
teilnehmen oder sich<br />
über die Sicherheit von<br />
Foto: LVW NRW<br />
Leider noch eine Seltenheit: Veranstalter und Teilnehmer der Essener ’Aktion junge Fahrer‘<br />
zeigen einen Flyer zur Verkehrssicherheit in türkischer Sprache<br />
Foto: LVW NRW<br />
Der Überschlag-Simulator der VW Minden-Lübbecke<br />
erfreute sich großer Beliebtheit<br />
Zweirädern informieren. Ziel war es, die Hochrisikogruppe der jungen<br />
Fahrer mit Migrationshintergrund für Themen der<br />
Verkehrssicherheit zu sensibilisieren. Denn laut einer Studie der<br />
Unfallforschung der Versicherer ist diese Gruppe deutlich häufiger<br />
von Unfällen betroffen, bei denen die Beteiligten bleibende körperliche<br />
Schäden davon tragen. Auch die VW Oberhausen organiserte<br />
Veranstaltungen, mit denen Migranten erreicht wurden: Ende<br />
November <strong>2011</strong> informierte sie mit einer Aktion über die richtige<br />
Sicherung von Kindern im PKW, über die ausführlich in der türkischen<br />
Tageszeitung Hürriyet berichtet wurde. Zu Schulbeginn hatte<br />
man bereits eine Aktion zur Schulwegsicherung durchgeführt, über<br />
die ebenfalls in den türkischen Medien informiert wurde.<br />
21
NORDRHEIN-WESTFALEN IST<br />
DAS LAND DER VERKEHRSKADETTEN<br />
Es gibt sie in den Städten Aachen, Bielefeld, Dortmund,<br />
Düsseldorf, Hamm, Krefeld und Solingen sowie in den Kreisen<br />
Kleve und Mettmann – die Verkehrskadetten der NRW-<br />
Verkehrswachten. In keinem anderen Bundesland finden sich<br />
mehr Wachten, die über eine angeschlossene Kadettenabteilung<br />
verfügen.<br />
Im Bundesland mit der größten Bevölkerungsdichte und einer<br />
entsprechend hohen Zahl an Veranstaltungen steht die<br />
Jugendorganisation<br />
Foto: VW Düsseldorf<br />
der Verkehrswacht<br />
der Polizei und den<br />
kommunalen Ordnungskräften<br />
zur<br />
Seite, wenn es darum<br />
geht die Besuchermassen<br />
bei Messen,<br />
Konzerten oder Sportveranstaltungen<br />
zu<br />
leiten oder bei der<br />
Verkehrslenkung mit-<br />
Einsatz für die Verkehrssicherheit: Verkehrskadetten der VW zuhelfen. Darüber<br />
Düsseldorf unterstürtzten die Polizei bei der Verkehrslenkung hinaus unterstützen<br />
während der Rheinkirmes<br />
die Kadetten ihre<br />
Verkehrswachten bei Aktionstagen und anderen Events.<br />
Die Zahl der in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> aktiven Verkehrskadetten<br />
ist in <strong>2011</strong> leicht zurück gegangen: 367 jungen Menschen setzten<br />
sich für die Verkehrslenkung ein, fünf weniger als im Vorjahr.<br />
Auch die geleisteten Einsatzstunden gingen gegenüber dem<br />
Vorjahr etwas zurück und zwar von 63.835 in 2010 auf 63.327<br />
in <strong>2011</strong>. Als aktive Jugendorganisation der Verkehrswachten<br />
bieten die Verkehrskadetten neben den dienstlichen Einsätzen<br />
auch zahlreiche Freizeitaktivitäten an, durch die der soziale<br />
Zusammenhalt gefördert wird. Gemeinsame sportliche<br />
Aktivitäten sowie Grill- und Diskoabende sorgen für den nötigen<br />
Spaßfaktor, der gerade beim ehrenamtlichen Engagement nicht<br />
fehlen darf.<br />
Bei den Kadetten mitmachen können Mädchen und Jungen im<br />
Alter zwischen 14 und 22 Jahren. Bevor sie in ihren ersten<br />
Einsatz geschickt werden, erhalten sie eine gründliche<br />
Ausbildung in Theorie und Praxis. Wenn die ’Grundausbildung‘<br />
mit bestandener Prüfung absolviert wurde, können sich besonders<br />
engagierte Kadetten durch Fortbildungen für<br />
Führungsaufgaben qualifizieren.<br />
22<br />
5 JUGENDLICHE UND JUNGE ERWACHSENE<br />
chen Folgen ihres Fehlverhaltens klar gemacht. 111<br />
Schulungen für jugendliche Verkehrssünder wurden<br />
in <strong>2011</strong> durchgeführt. An ihnen nahmen 1.459 Personen<br />
teil. Im Vorjahr waren es 113 Schulungen mit<br />
insgesamt 1.325 Teilnehmern.<br />
’Aktion junge Fahrer‘<br />
Wie vermittelt man der besonders gefährdeten<br />
Gruppe der 18- bis 24-jährigen Fahranfänger Wissen<br />
zum verkehrssicheren Verhalten? Anstatt zu<br />
Mahnen und zu Warnen<br />
wurde von der DeutschenVerkehrswacht<br />
ein<br />
Programm entwickelt,<br />
bei dem erlebnis- und erfahrungsorientierteAktionen<br />
im Mittelpunkt stehen. In Zusammenarbeit<br />
mit den Lehrern und Ausbildern der jungen Erwachsenen<br />
bieten die Verkehrswachten in der Schule,<br />
dem Berufskolleg, dem Betrieb oder in der Kaserne<br />
ein abwechselungsreiches Programm an, bei dem<br />
Fähigkeiten und Kenntnisse nicht mit dem erhobenen<br />
Zeigefinger vermittelt werden. Vielmehr geht es<br />
darum, die Zielgruppe in ungezwungener Atmosphäre<br />
über die Gefahren im Straßenverkehr aufzuklären.<br />
Finanziell unterstützt wird ’Aktion junge<br />
Fahrer‘ vom Bundesverkehrsministerium.<br />
Bei den Veranstaltungen kommen verschiedene Geräte<br />
zum Einsatz: Im Überschlagsimulator kann<br />
man lernen, wie man sich aus einem auf dem Dach<br />
liegenden PKW befreit. Mit dem Fahrsimulator<br />
kann die eigene Reaktionsfähigkeit getestet werden.<br />
Und der Gurtschlitten verdeutlicht, dass bereits bei<br />
einem Aufprall mit geringer Geschwindigkeit ohne<br />
den lebensrettenden Stoffstreifen Verletzungen drohen.<br />
Zu den besonderen Höhepunkten der ’Aktion<br />
junge Fahrer‘ zählen Crashtests, bei denen die Zuschauer<br />
die Kräfte beobachten können, die beim<br />
Aufprall eines PKW frei werden. Auch werden bei<br />
einigen Veranstaltungen Elemente aus Fahrsicherheitstrainings<br />
angeboten, bei denen die jungen Fahrer<br />
ihre Autos besser kennenlernen können.<br />
In <strong>2011</strong> ging die Zahl der durchgeführten Aktionen<br />
gegenüber dem Vorjahr von 228 auf 175 Maßnahmen<br />
zurück. Dem gegenüber konnte die Zahl der<br />
Teilnehmer von 63.691 in 2010 auf 72.937 gesteigert<br />
werden.<br />
In <strong>2011</strong> mussten erstmals die vom Bundesverkehrsministerium<br />
bereit gestellten Mittel budgetiert wer-<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
Die Verkehrswacht Dortmund veranstaltete in der Großraumdisko Prisma zwei<br />
Aktionen, die sich an Jugendliche und junge Erwachsene richteten<br />
den, was zu dem Rückgang der Veranstaltungszahlen<br />
führte. Für das Jahr 2012 wird erwartet, dass<br />
wieder mehr Veranstaltungen angeboten werden.<br />
’Safety Check‘ der Dekra<br />
Wenn junge Leute ihr erstes Auto bekommen, ist<br />
das in der Regel ein ’Gebrauchter‘, denn der kleine<br />
Geldbeutel lässt nichts anderes zu. Doch Wagen aus<br />
zweiter oder dritter Hand weisen oft mehr Mängel<br />
auf als Neuwagen. Mit dem ’Safety Check‘, den die<br />
Dekra in <strong>2011</strong> vom 9. Mai bis zum 25. Juni veranstaltete,<br />
soll dieser Gefahr vorgebeugt werden.<br />
Foto: Dekra<br />
Die VW Köln und die Kölner Dekra-Niederlassung initiierten die<br />
Startschuss-Aktion für den Safety Check in NRW. Untersucht wurden<br />
die Fahrzeuge von Schülerinnen und Schülern des Nicolaus-<br />
August-Otto Berufskollegs<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
Foto: VW Dortmund<br />
oder Elektronik.<br />
5 JUGENDLICHE UND JUNGE ERWACHSENE<br />
Die Aktion richtet sich an PKW-Fahrer<br />
im Alter von 18 bis 25 Jahre; sie können<br />
kostenfrei die sicherheitsrelevanten<br />
Bauteile ihrer Fahrzeuge überprüfen<br />
lassen. Auch die <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
NRW unterstützte die Aktion,<br />
bei der Räder und Reifen, Bremsanlage,<br />
Fahrwerk und Lenkung, Licht und<br />
Sicht sowie Sicherheits- und Umweltaspekte<br />
überprüft werden.<br />
Rund drei Viertel der knapp 18.000 untersuchten<br />
Fahrzeuge wiesen teils gravierende<br />
Mängel auf. Schäden an Fahrwerk,<br />
Rädern/Reifen oder Karosserie<br />
wies etwa die Hälfte der Fahrzeuge<br />
auf. An 42% fanden die Prüfer Mängel<br />
in den Bereichen Beleuchtung, Elektrik<br />
’Proficheck‘ beim TÜV Rheinland<br />
Wer zum ’Proficheck‘ bei einer<br />
Werkstatt des TÜV Rheinland<br />
vorfährt, an dessen Fahrzeug<br />
werden 30 sicherheitsrelevante<br />
Punkte untersucht. Die<br />
kostenfreie Kontrolle, die der<br />
TÜV Rheinland ganzjährig anbietet,<br />
soll jungen Fahranfängern<br />
helfen, gravierende Sicherheitsmängel<br />
ausfindig zu<br />
machen und zu beseitigen. Gemeinsam<br />
mit der <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
NRW und dem<br />
Fahrlehrerverband Niederrhein<br />
hat man auch in <strong>2011</strong> jungen<br />
30 sicherheitsrelevante Punkte werden beim<br />
’Proficheck‘ des TÜV Rheinland untersucht<br />
Fahrerinnen und Fahrern Gutscheine angeboten,<br />
mit denen sie ihre Autos an den TÜV-Prüfstellen<br />
kostenlos untersuchen lassen konnten. Gerade<br />
Fahranfänger, die sich für oder gegen einen ’Gebrauchten‘<br />
entscheiden müssen, können so die<br />
Probefahrt nutzen, um in der TÜV-Niederlassung<br />
die nötige Sicherheit für die Kaufentscheidung zu<br />
bekommen.<br />
Laut TÜV Rheinland zeigten Untersuchungen,<br />
dass bei der Unfallbeteiligung von Pkw, die älter<br />
als acht Jahre sind, doppelt so häufig technische<br />
Mängel als Ursache festgestellt wurden wie bei<br />
neueren Fahrzeugen. Auch im Jahr 2012 läuft das<br />
ganzjährige Angebot des TÜV Rheinland weiter.<br />
Foto: TÜV Rheinland<br />
23
24<br />
6 ALLGEMEINE VERKEHRSSICHERHEIT<br />
UNTERWEGS MIT PKW, MOTORRAD UND FAHRRAD<br />
Mehr Sicherheit für alle<br />
Verkehrsteilnehmer erreichen<br />
Der innerörtliche Verkehrsraum ist besonders für die schwachen Verkehrsteilnehmer gefährlich. In <strong>2011</strong> verunglückten 93 Fußgänger und<br />
40 Radfahrer innerorts tödlich. Neben dem eigenen Fehlverhalten von Fußgängern und Radfahrern ist häufig zu hohe Geschwindigkeit<br />
von motorisierten Verkehrsteilnehmern für den tödlichen Ausgang von Unfällen ursächlich<br />
Nicht nur in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>, auch in<br />
nahezu allen anderen Bundesländern ist die<br />
Zahl der im Verkehr Verunglückten in <strong>2011</strong><br />
gestiegen. Darüber hinaus stieg in der Mehrzahl<br />
der Bundesländer die Zahl der Verkehrstoten. Somit<br />
stellt die Entwicklung in NRW keine Ausnahmeerscheinung<br />
dar. Dennoch muss gefragt werden,<br />
welche Gruppen in unserem Bundesland von<br />
der Entwicklung besonders betroffen sind und auf<br />
welchen Straßen und Wegen sich unter welchen<br />
Umständen Unfälle ereigneten. Nur<br />
so kann die Verkehrssicherheitsarbeit<br />
der kommenden Monate korrekt ausgerichtet<br />
werden.<br />
Anlässlich der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz<br />
<strong>2011</strong> verwies<br />
NRW-Innenminister Ralf Jäger auf<br />
die schwächsten Verkehrsteilnehmer:<br />
Bei den Fußgängern erhöhte sich die<br />
Zahl der im Verkehr Getöteten von<br />
94 im Jahr 2010 auf 133 im darauf<br />
folgenden Jahr. Und bei den Radfahrern<br />
stieg die Zahl der Verunglückten<br />
Foto: LVW NRW<br />
Foto: LVW NRW<br />
deutlich um 14% auf 16.133 an.<br />
Um die schwachen Verkehrsteilnehmer besser zu<br />
schützen, will die Polizei in NRW einerseits gegen<br />
deren eigenes Fehlverhalten vorgehen. Radfahrer,<br />
die auf den Bürgersteig wechseln, um eine<br />
rote Ampel zu ’umfahren‘, oder Fußgänger, die<br />
auch bei ’Rot‘ die Straße überqueren, sollen in<br />
Zukunft konsequent bestraft werden. Andererseits<br />
will man flächendeckend gegen überhöhte Geschwindigkeit<br />
vorgehen. Unter der Ende <strong>2011</strong><br />
vorgestellten Verkehrsstrategie<br />
’Brems dich – rette Leben!‘ will die<br />
Polizei überall dort die Geschwindigkeit<br />
kontrollieren, wo Fußgänger und<br />
Radfahrer besonders gefährdet sind<br />
und wo gerast wird.<br />
Die Verkehrswachten in NRW können<br />
für diese Strategie einige unterstützende<br />
Maßnahmen anbieten, beispielsweise<br />
die Aushängung von<br />
Spannbändern mit der Aufforderung<br />
’Runter vom Gas‘ oder die Plakatständer<br />
an Landstraßen, deren Motive<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
auch für eine angepasste Geschwindigkeit<br />
werben. Die schwächeren<br />
Verkehrsteilnehmer können<br />
besonders auf Verkehrssicherheitstagen<br />
und im Rahmen von Programmen<br />
wie ’FahrRad, aber sicher‘<br />
erreicht werden. Mit Appellen<br />
an die Vernunft und indem<br />
man vor Augen führt, was für tragische<br />
Konsequenzen Fehlverhalten<br />
nach sich ziehen kann, werden<br />
die Verkehrswachten weiterhin ihren<br />
Beitrag dazu leisten, die Straßen<br />
in NRW sicherer zu machen.<br />
Ohne Promille<br />
fahren/Plakataktion gegen<br />
Alkohol am Steuer<br />
Die Hauptversammlung der <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
am 6. Mai <strong>2011</strong><br />
sandte ein deutliches Signal aus: Mit nur drei Gegenstimmen<br />
und einer Enthaltung wurde mit 125<br />
Ja-Stimmen ein Antrag verabschiedet, der den Verzicht<br />
auf Alkohol für Kraftfahrer im Straßenverkehrsrecht<br />
verankert sehen will. Getreu dem Motto<br />
’Wer fährt, tinkt nicht und wer trinkt, fährt nicht‘<br />
engagieren sich die NRW-Verkehrswachten seit<br />
langem gegen Alkohol am Steuer. Auch im Jahr<br />
<strong>2011</strong> wurde die im Vorjahr gestartete Aktion „Ohne<br />
Promille fahren – Führerschein bewahren“ fortgeführt,<br />
bei der motorisierte Verkehrsteilnehmer zu<br />
Alkoholverzicht am Steuer aufgerufen werden.<br />
Landesweit wurden Polizeikontrollen gegen Alkohol-<br />
und Drogensünder mit Plakaten und Spannbändern<br />
der Verkehrswacht unterstützt. Die dabei<br />
genutzten 220 Spannbänder und 3.000 Plakate<br />
wurden den Verkehrswachten größtenteils vom<br />
Brauereiverband NRW zur Verfügung gestellt.<br />
Die Unfallstatistik <strong>2011</strong> zeigt, dass Aktionen gegen<br />
Alkohol im Straßenverkehr nach wie vor erforderlich<br />
sind: Bei 7.788 Unfällen war die Ursache<br />
Alkohol am Steuer; dies entspricht einem Plus von<br />
2% gegenüber dem Vorjahr. 60 Menschen wurden<br />
aufgrund von Alkohol bei Verkehrsunfällen getötet,<br />
das waren elf mehr als im Vorjahr und entspricht<br />
9,5% aller im Straßenverkehr Getöteten.<br />
2.414 Personen wurden aufgrund von Alkoholeinfluss<br />
leicht, 962 schwer verletzt.<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
Seite 1<br />
Neben den Spannbändern, die von den örtlichen<br />
Verkehrswachten ausgehängt werden, wirbt die<br />
<strong>Landesverkehrswacht</strong> auf Großflächenplakaten<br />
unter dem Slogan ’Freunde fürs Leben‘ für Alkoholverzicht<br />
am Steuer. Das Motiv zeigt eine Mineralwasserflasche,<br />
an der ein Autoschlüssel hängt.<br />
Die Kampagne wurde in <strong>2011</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesverkehrsministerium und der Genossenschaft<br />
Deutscher Brunnen bundesweit<br />
durchgeführt. Dabei kamen 18.500 Großflächenplakate<br />
zum Aushang.<br />
Außerdem machte die <strong>Landesverkehrswacht</strong> mit<br />
Freianzeigen, die in Zeitungen, Zeitschriften und<br />
Magazinen abgedruckt wurden, auf die Gefahr<br />
von alkoholisiertem Fahren aufmerksam. Die<br />
Druckvorlagen wurden den Verlagen kostenfrei<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Plakatständer an Landstraßen<br />
6 ALLGEMEINE VERKEHRSSICHERHEIT<br />
Eine einfache Botschaft, die ankommt: Wer sich noch ans Steuer setzen muss, verzichtet auf Alkohol<br />
Auf 220 Plakatständern an Landstraßen werben<br />
die Verkehrswachten in NRW für eine vernünftige<br />
und den Gegebenheiten angepasste Fahrweise.<br />
Die Plakate für die 440 Flächen wurden vom<br />
Deutschen Verkehrssicherheitsrat zur Verfügung<br />
gestellt. Die Motive stammten aus der mittlerweile<br />
neu gestarteten ’Runter vom Gas!‘-Kampagne.<br />
Für die Bereitstellung der finanziellen Mittel dankt<br />
25
6 ALLGEMEINE VERKEHRSSICHERHEIT<br />
Foto: LVW NRW<br />
die <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
dem NRW-Verkehrsministerium.<br />
Auch<br />
Straßen NRW sowie<br />
den Kommunen und<br />
örtlichen Straßenmeistereien,<br />
die die Verkehrswachten<br />
bei der<br />
Pflege der Plakatflächen<br />
unterstützten, sei<br />
herzlich für ihr Engagement<br />
gedankt.<br />
’FahrRad, aber<br />
sicher‘<br />
Das Fahrrad hat sich für<br />
viele Bürgerinnen und<br />
Auf 440 Flächen warben die NRW-Verkehrswachten<br />
an Landstraßen für eine angepasste Fahrweise Bürger in NRW zu einer<br />
echten Mobilitätsalternative<br />
entwickelt. Nicht nur in der Freizeit, auch<br />
im Alltag schwingen sich immer mehr Menschen<br />
in den Sattel. Wer mit dem ökologisch sinnvollen,<br />
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Kosten sparenden und gesundheitsfördernden Fortbewegungsmittel<br />
unterwegs ist, sollte sich aber<br />
auch über die Gefahren bewusst sein, denen man<br />
sich aussetzt und sein Verhalten entsprechend anpassen.<br />
Als erste Sicherheitsmaßnahme sollte auf<br />
jeder Strecke ein Radhelm getragen werden. Nur<br />
er schützt im Falle einer Kollision oder bei einem<br />
Sturz vor Kopfverletzungen.<br />
Aber auch das eigene Verhalten bringt viele Fahrradfahrer<br />
in Gefahr. Es gibt einen besorgniserregenden<br />
Trend zu einer Missachtung von Verkehrsregeln.<br />
Radfahrer, die beliebig zwischen Bürgersteig<br />
und Fahrbahn wechseln oder rote Ampeln<br />
überfahren, sind vielerorts leider schon alltäglich.<br />
Damit bringen sie sich und andere in Gefahr.<br />
In NRW starben im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen<br />
69 Radfahrer.<br />
Um die Verkehrssicherheit von Radfahrern zu verbessern,<br />
bieten die Verkehrswachten seit 1999 das<br />
vom Bundesverkehrsministerium geförderte Projekt<br />
’FahrRad, aber sicher‘ an. Dabei werden Verhaltensregeln<br />
vermittelt, über Unfallrisiken aufgeklärt<br />
und praktische Tipps zu Fahrrad und Helm
gegeben. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 99<br />
Maßnahmen durchgeführt, an denen<br />
36.808 Radfahrer teilnahmen.<br />
Aber nicht nur der Fahrer, auch das<br />
Gefährt muss sich im Verkehr bewähren.Dass<br />
ein Fahrrad verkehrssicher<br />
ist, kann man an der Prüfplakette von Polizei und<br />
Verkehrswacht erkennen. Das bekannte Symbol<br />
belegt, dass ein Rad für das angegebene Jahr als<br />
überprüft gilt. Eine Überprüfung findet beispielsweise<br />
im Rahmen der Radfahrausbildung am Ende<br />
der Grundschulzeit statt, bei der die Verkehrssicherheitsberater<br />
der Polizei die Räder der Schüler<br />
unter die Lupe nehmen.<br />
Auch in mobilen Werkstätten der NRW-<br />
Verkehrswachten werden Räder überprüft,<br />
kleinere Fehler behoben und die<br />
Plakette vergeben, wenn keine Mängel<br />
festgestellt werden. Im Jahr <strong>2011</strong> bezogen<br />
die NRW-Verkehrswachten 246.500<br />
Plaketten.<br />
Fahrsicherheitstraining<br />
Ein Fahrsicherheitstraining (SHT) vermittelt den<br />
Teilnehmern theoretisches und praktisches Wissen<br />
rund ums Fahrzeug. Bei der Slalomfahrt, dem Ausweichmanöver<br />
auf nasser Fahrbahn oder der Vollbremsung<br />
werden unter kontrollierten Bedingungen<br />
Extremsituationen simuliert. Aber nicht nur<br />
das eigene Fahrzeug, auch das eigene Verhalten in<br />
einer solchen Situation steht im Zentrum eines Sicherheitstrainings.<br />
Viele Teilnehmer berichten<br />
nach einem absolvierten Training, dass sie gelernt<br />
hätten, Gefahrensituationen besser einzuschätzen.<br />
Auch im Berichtsjahr traf das SHT-Angebot der<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
6 ALLGEMEINE VERKEHRSSICHERHEIT<br />
NRW-Verkehrswachten auf große Zustimmung<br />
bei den Auto- und Motorradfahrern.<br />
Insgesamt fanden in <strong>2011</strong><br />
in NRW 900 Trainings für PKW statt,<br />
an denen 9.516 Personen teilnahmen.<br />
Damit reduzierte sich die Zahl der<br />
Trainings und der Teilnehmer gegenüber dem Vorjahr<br />
leicht (949 Trainings / 9.709 Teilnehmer). An<br />
den Sicherheitstrainings für Motorräder nahmen in<br />
<strong>2011</strong> 1.202 Biker teil; insgesamt wurde 112 Veranstaltungen<br />
durchgeführt (VJ: 134 Trainings / 1.385<br />
Teilnehmer).<br />
Neben diesen Veranstaltungen, die für Jedermann<br />
frei buchbar sind, bieten die Verkehrswachten in<br />
NRW auch Fahrtrainings für Angehörige von Berufsgenossenschaften<br />
an. Die Kosten werden dabei<br />
ganz oder teilweise von den Genossenschaften<br />
übernommen. Seit 2006 besteht eine Kooperation<br />
Foto: VW Jülich<br />
900 Trainings wurden in <strong>2011</strong> für PKW durchgeführt, an denen 9.516 Personen teilnahmen<br />
mit der Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG),<br />
die ihren Angehörigen kostenlose Trainings anbietet,<br />
die exklusiv von den Verkehrswachten durchgeführt<br />
werden. Während sich die VBG auf eine<br />
FAHRSICHERHEITSTRAINING BEI VERKEHRSWACHTEN IN NRW 2010<br />
STAND TRAININGS- MÄNNLICHE WEIBLICHE OHNE GESAMTE<br />
31.12.<strong>2011</strong> (inkl. VGB-Training) KURSE TEILNEHMER TEILNEHMER ANGABEN TEILNEHMER<br />
PKW 1.153 7.003 3.461 1.642 12.106<br />
Motorrad 117 929 284 41 1.254<br />
SHT gesamt 1.270 7.932 3.745 1.683 13.360<br />
Verkehrswachten mit<br />
Fahrsichersicherheitstraining 32<br />
Dauergenutzte Plätze Moderatoren<br />
mit festen Installationen 14 Fahrsicherheitstraining Pkw 83<br />
Von mobilen Einheiten Moderatoren<br />
genutzte Trainingsplätze 22 Fahrsicherheitstraining Motorrad 36<br />
Durchschnittliche Teilnahme- Durchnittliche Teilnahmekosten<br />
Pkw-Training (ohne VGB) 78 Euro kosten Motorradtraining (ohne VGB) 80 Euro<br />
27
28<br />
6 ALLGEMEINE VERKEHRSSICHERHEIT<br />
Auf der ’Blaulichtmeile‘ des NRW-Tages, der in <strong>2011</strong> in Bonn stattfand, präsentierten die NRW-Verkehrswachten ihr umfangreiches Angebot<br />
mehrjährige Partnerschaft festgelegt hat, haben<br />
sich die Verkehrswachten vertraglich verpflichtet,<br />
die vereinbarten Qualitätskriterien einzuhalten.<br />
Interessierte können sich unter ’www.vbg-fahrtraining.de‘<br />
über das Angebot informieren und über<br />
eine Datenbank, die das bundesweite VBG-SHT-<br />
Angebot der Verkehrswachten beinhaltet, ihre<br />
Trainings buchen.<br />
Addiert man die VGB-Trainings und die freien<br />
Fahrsicherheitstrainings, so haben im Jahr <strong>2011</strong><br />
13.362 Kraftfahrer in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> ein<br />
Training absolviert.<br />
SHT-Trainer werden regelmäßig weitergebildet.<br />
Pro Jahr und Bundesland erhalten 25% der SHT-<br />
Trainer im Rahmen eines DVR-Sicherheitstrainings<br />
eine Praxisberatung oder Fortbildung. Nach<br />
vier Jahren haben dabei alle Trainer in NRW eine<br />
Praxisberatung absolviert. Die <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
benennt die Ausbildungverantwortlichen,<br />
die vom DVR ausgebildet werden. Für NRW sind<br />
dies Lutz-Rüdiger Ott und Wilfried Schmidt.<br />
Verkehrssicherheitstage und NRW-Tag<br />
Die Verkehrssicherheitstage haben sich als eine bei<br />
der Bevölkerung besonders beliebte Veranstaltung<br />
etabliert. In unterschiedlicher Form werden sie von<br />
den Verkehrswachten in NRW durchgeführt, oft in<br />
Kooperation mit mehreren Institutionen einer Stadt<br />
oder einer Region. So kann das Angebot für die<br />
Besucher noch attraktiver gestaltet werden. In<br />
<strong>2011</strong> wurden 50 Verkehrssicherheitstage in NRW<br />
veranstaltet, die von rund 194.000 Menschen besucht<br />
wurden.<br />
Auch bei dem einmal jährlich stattfindenden <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>-Tag,<br />
der diesmal gemeinsam mit<br />
dem Tag der Deutschen Einheit vom 1. bis 3. Oktober<br />
in Bonn veranstaltet wurde, präsentierten sich<br />
die NRW-Verkehrswachten mit ihren Angeboten.<br />
Foto: LVW NRW<br />
Foto: LVW NRW<br />
Innenminister Ralf Jäger (li.) wird auf dem NRW-Tag der<br />
Motorrad-Simulator von GF G. Glaser, der VW Dortmund, und B.<br />
Nipper, LVW, erklärt<br />
Auf der so genannten ’Blaulicht-Meile‘ zeigten die<br />
Verkehrswachten aus Bonn, Dortmund und Minden-Lübbecke<br />
sowie die <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
NRW ihr Angebot. Neben einem umfangreichen<br />
Informationsangebot standen den Besuchern ein<br />
Überschlagsimulator, ein Gurtschlitten sowie ein<br />
Motorradsimulator zur Nutzung zur Verfügung.<br />
Laut Polizeiangaben kamen mehr als 800.000<br />
Menschen in die Bundesstadt, darunter auch Innenminister<br />
Ralf Jäger. Nachdem er sich über das<br />
Angebot informiert hatte, lobte der Innenminister<br />
die Arbeit der Verkehrswachten als einen wichtigen<br />
Beitrag zur Verkehrssicherheit.<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
Lichttest <strong>2011</strong><br />
Die beste Bilanz seit zehn Jahren konnte nach dem<br />
Abschluss des diesjährigen Lichttests gezogen werden,<br />
der wie gewohnt im Oktober von den Verkehrswachten<br />
und dem Deutschen Kfz-Gewerbe angeboten<br />
wurde. Mit 34,2% lag die Mängelquote so niedrig<br />
wie seit zehn Jahren nicht mehr. Im Jahr zuvor<br />
wurde die Beleuchtung an 35,7% der überprüften<br />
Fahrzeuge moniert.<br />
Trotz des positiven<br />
Trends kann aber<br />
keine Entwarnung<br />
gegeben werden,<br />
denn hochgerechnet<br />
auf den gesamten<br />
PKW-Bestand<br />
sind etwa 14,5<br />
Mio. Fahrzeuge<br />
mit Fehlern an der Beleuchtungsanlage unterwegs.<br />
Die detaillierte Auswertung zeigt, dass besonders die<br />
Frontbeleuchtung Mängel aufweist. An 12,6% der<br />
untersuchten Fahrzeuge war ein Scheinwerfer betroffen,<br />
bei 7,11% sogar beide Scheinwerfer. An<br />
9,76% der Fahrzeuge waren die Scheinwerfer zu<br />
hoch eingestellt. Die Heckbeleuchtung wurde bei<br />
9,15% der PKW beanstandet.<br />
Foto: Dt. KfZ-Gewerbe<br />
Winterreifenaktion<br />
Seit dem 4. 12. 2010 wurde in Deutschland eine relative<br />
Winterreifenpflicht eingeführt. Bei winterlichen<br />
Straßenverhältnissen müssen Fahrer ihre PKW<br />
seither mit den entsprechenden Reifen ausrüsten.<br />
Bereits vier Jahre zuvor hatte das Verkehrsministerium<br />
gemeinsam mit der <strong>Landesverkehrswacht</strong> die<br />
Aktion ’Winterreifen – Aber sicher!‘ aus der Taufe<br />
gehoben. Die Verkehrswachten in NRW informieren<br />
dabei mit verschiedenen Aktionen über die Vorteile<br />
von Winterreifen. Es kommen Spannbänder, Flyer<br />
und weitere Informationsmaterialien zum Einsatz.<br />
Immer wieder mussten die Verkehrswachtler dabei<br />
die Fehlinformation richtig stellen, dass Winterreifen<br />
erst bei Schnee und Eis sinnvoll sind. Die besseren<br />
Haftungseigenschaften, die Winterreifen bereits bei<br />
7 Grad Celsius gegenüber den Sommer-Pneus aufweisen,<br />
sind den wenigsten Kraftfahrern bekannt.<br />
Mit Blick auf die Bereifung der PKW besteht also<br />
nach wie vor Aufklärungsbedarf.<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
6 ALLGEMEINE VERKEHRSSICHERHEIT<br />
NRW-VERKEHRSWACHTEN WERBEN AUF<br />
MESSEN FÜR VERKEHRSSICHERHEIT<br />
Foto: KoelnMesse<br />
Bei der Kölner Messe Gamescom, die besonders von Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen besucht wird, hatten die Mitarbeiter der Verkehrswachten an den<br />
Einsatzgeräten alle Hände voll zu tun<br />
Die Verkehrswachten in NRW haben im vergangenen Jahr verstärkt<br />
auf den Verbrauchermessen des Landes Flagge gezeigt. In<br />
Großstädten wie Dortmund, Düsseldorf, Essen oder Köln werden<br />
immer mehr Messebeteiligungen ausgerichtet. Ob es sich nun um<br />
Messen handelt, bei<br />
Foto: KoelnMesse<br />
denen die Mobilität im<br />
Mittelpunkt steht – wie<br />
der Düsseldorfer Caravan<br />
Salon, die Essener Motor<br />
Show , die Dortmunder<br />
und Kölner Motorrad-<br />
Messe – oder Veranstaltungen,<br />
die eine besondere<br />
Altersgruppe ansprechen,<br />
beispielsweise die<br />
Der Rauschbrillen-Parcour der VW Düren<br />
Kölner Gamescom: Immer<br />
erreichen die Verkehrswachten ein Publikum, das ausreichend Zeit<br />
mitbringt und sich in der Regel für Aktionsgeräte und<br />
Informationsangebote offen zeigt.<br />
Allein die Kölner Computerspiele-Messe Gamescom wurde von<br />
275.000 überwiegend jungen Leuten besucht. Dort hatte die VW Köln<br />
gemeinsam mit der VW Düren und der <strong>Landesverkehrswacht</strong> ein<br />
attraktives Angebot aus diversen Einsatzgeräten zusammengestellt.<br />
Aber auch abseits der Großstädte finden Veranstaltungen wie<br />
Verbrauchermessen, Leistungsschauen oder Ausstellungen statt, auf<br />
denen man viele Bürgerinnen und Bürger ereichen kann. Daneben<br />
können sich die Verkehrswachten gegenüber der örtlichen<br />
Geschäftswelt vorstellen, woraus häufig weitere gemeinsame<br />
Aktionen oder Unterstützungsangebote resultieren.<br />
29
30<br />
7 SENIOREN IM STRASSENVERKEHR<br />
AKTIONEN FÜR DIE GENERATION 60 PLUS<br />
Im Alter sicher mobil bleiben<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> haben sich besonders die Zahl<br />
der verunglückten Fußgänger und die der<br />
Radfahrer deutlich erhöht. Überdurchschnittlich<br />
davon betroffen war die Bevölkerungsgruppe<br />
der Senioren, die häufig zu Fuß oder mit dem<br />
Rad unterwegs ist. So stieg die Zahl der verunglückten<br />
Fußgänger über 65 Jahre in <strong>2011</strong> um<br />
11,58% gegenüber dem Vorjahr auf 1.657. Und<br />
bei den Radfahrern im Rentenalter kletterte die<br />
Verunglücktenzahl sogar um 18,51% auf 2.747.<br />
Insgesamt erhöhte sich die Zahl<br />
der verunglückten Seniorinnen<br />
und Senioren gegenüber dem<br />
Vorjahr deutlich um 12,52% auf<br />
9.060. 170 Menschen über 65<br />
Jahre kamen im Straßenverkehr<br />
ums Leben (VJ 145), 2.294 wurden<br />
schwer verletzt (VJ 1.969). Man könnte diese<br />
Steigerungen mit einem Hinweis auf den steigenden<br />
Anteil der Senioren an der Bevölkerung<br />
relativieren, doch im Jahr <strong>2011</strong> konnte bei der<br />
Gruppe kein Wachstum, sondern sogar ein leichter<br />
Rückgang verzeichnet werden.<br />
Foto: LVW NRW<br />
Tipps zur Verkehrssicherheit, Warnungen vor Trickbetrügern und ein abwechselungsreiches Showprogramm<br />
lockten in <strong>2011</strong> wieder mehr als 1.000 Teilnehmer zum Seniorennachmittag auf der Cranger Kirmes, der von<br />
der VW Wanne-Eickel mitveranstaltet wurde<br />
Es sind also andere Ursachen, die<br />
die Verletzten- und Getötetenzahlen<br />
in Höhe treiben. Zwar verunglücken<br />
junge Menschen nach wie<br />
vor deutlich häufiger auf den Straßen<br />
NRWs, bei Senioren fallen<br />
aber die körperlichen Unfallfolgen<br />
in der Regel deutlich drastischer<br />
aus. Bei der Getötetenhäufigkeitszahl<br />
liegen die über 65-jährigen<br />
daher bereits auf dem zweiten<br />
Platz hinter der Gruppe der 18- bis<br />
24-Jährigen. In Zukunft müssen<br />
die Senioren also deutlich stärker<br />
in den Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit<br />
genommen werden,<br />
wenn die Zahlen nicht weiter ansteigen<br />
sollen.<br />
Die Verkehrswachten bieten mit<br />
dem Programm ’sicher mobil‘<br />
zahlreiche Inhalte, die die Sicherheit<br />
von Rentnerinnen und Ren-<br />
tern im Straßenverkehr verbessert. Ausgebildete<br />
Moderatoren sprechen mit den Teilnehmern unter<br />
anderem über deren Leistungsfähigkeit und Gesundheit,<br />
die Wahl der Verkehrsmittel, Wettereinflüsse<br />
und Sichtbarkeit. Auch neue rechtliche Regelungen<br />
werden besprochen. Insgesamt organisierten<br />
die NRW-Verkehrswachten 354 ’sicher<br />
mobil‘-Beratungen, an denen 5.879 Personen teilnahmen.<br />
Die Zahl der ’sicher mobil‘-Moderatoren<br />
erhöhte sich in <strong>2011</strong> gegenüber dem Vorjahr um<br />
zwei auf 57.<br />
Neben dem Programm ’sicher mobil‘,<br />
das 2009 eingeführt wurde,<br />
bieten viele Wachten das etablierte<br />
Bundespogramm ’Mobil bleiben,<br />
aber sicher‘ an. Hier lag die Zahl<br />
der Veranstaltungen in <strong>2011</strong> bei<br />
73. Es wurden 16.469 Teilnehmer erreicht. Das<br />
von der Deutschen Verkehrswacht entwickelte<br />
Programm setzt auf erlebnisorientierte Lernformen,<br />
Tests und praxisnahe Übungen. Die Senioren<br />
können beispielsweise ihre Sehkraft und ihre<br />
Reaktionsgeschwindigkeit untersuchen lassen. So<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
will man sie für körperliche Veränderungen sensibilisieren.<br />
Darüber hinaus können je nach Bedarf<br />
die verschiedenen Teilnahmeformen am Straßenverkehr<br />
thematisiert werden. Dies reicht von<br />
Übungen, mit denen man sich nach der Winterpause<br />
für die Radsaison fit macht, bis zu Bedientipps<br />
für Fahrkartenautomaten des öffentlichen<br />
Nahverkehrs.<br />
Verkehrssicherheitstage für Senioren<br />
Im Gegensatz zu den jungen Erwachsenen, die<br />
man in der Regel leicht über die weiterführenden<br />
Schulen und Berufskollegs ansprechen kann,<br />
fehlt es für die über 65-Jährigen an einer einheitlichen<br />
Institution, über die man sie erreichen<br />
könnte. Die Verkehrswachten vermitteln ihre<br />
Foto: LVW NRW<br />
Ältere Menschen zählen häufig als Fußgänger und Radfahrer zu<br />
der besonders gefährdeten Gruppe der ’schwachen‘ Verkehrsteilnehmer<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
Foto: VW Jülich<br />
7 SENIOREN IM STRASSENVERKEHR<br />
Immer mehr Verkehrswachten richten Fahrsicherheitstrainings für Senioren aus, bei denen man auf die speziellen Bedürfnisse und Fragen der älteren Teilnehmer eingehen<br />
kann (im Bild: VW Jülich und KVW Olpe). Die Resonanz auf diese Veranstaltungen ist in der Regel sehr positiv<br />
Tipps und Informationen für die sichere Teilnahme<br />
am Straßenverkehr daher häufig auch im<br />
Rahmen von öffentlichen Verkehrssicherheitstagen.<br />
Dabei ist das Angebot dieser oft als ’Seniorentage‘<br />
ausgeschriebenen Veranstaltungen nicht<br />
auf Verkehrssicherheit beschränkt. Um attraktiv<br />
zu sein, kooperieren die Verkehrswachten mit anderen<br />
Organisationen, die sich an die Zielgruppe<br />
wenden.<br />
Ein gutes Beispiel dafür bot in <strong>2011</strong> erneut der<br />
Seniorennachmittag auf der Cranger Kirmes, den<br />
die VW Wanne-Eickel mit verschiedenen Partnern<br />
wie der Stadt Herne, der Polizei Bochum<br />
und dem DRK durchführte. Insgesamt konnten<br />
die Verkehrswachten in NRW in <strong>2011</strong> zwölf<br />
Großveranstaltungen für Senioren realisieren, bei<br />
denen 10.390 Menschen erreicht wurden.<br />
Neben diesen Programmen und Veranstaltungen<br />
werden für ältere Kraftfahrer auch spezielle Trainings<br />
angeboten, bei denen die Fahrsicherheit<br />
theoretisch und praktisch behandelt wird. Dabei<br />
können sich die Seniorinnen und Senioren unbefangen<br />
über ihre speziellen Anliegen austauschen<br />
und Fragen an die Moderatoren stellen, beispielsweise<br />
zu den Auswirkungen von technischen<br />
Hilfen wie ABS oder ESP auf das Fahrverhalten.<br />
Darüber hinaus kann der Moderator bei<br />
den fahrpraktischen Übungen gezielt auf die Bedürfnisse<br />
der Teilnehmer eingehen.<br />
Auch in <strong>2011</strong> konnten sich erfahrene Kraftfahrer<br />
ihre vorsichtige Fahrweise bescheinigen lassen.<br />
Es wurden 646 Personen von ihrer Verkehrswacht<br />
als ’bewährte Kraftfahrerin‘ oder als ’bewährter<br />
Kraftfahrer‘ ausgezeichnet.<br />
31
32<br />
8 VERKEHRSWACHT INTERN<br />
VERBANDSARBEIT, ORGANISATION UND LEISTUNGEN<br />
Große Resonanz auf Verkehrspolitische<br />
Forderungen<br />
Foto: LVW NRW<br />
Die Jahreshauptversammlung der <strong>Landesverkehrswacht</strong> NRW fand im Kreishaus von Meschede statt. Eingeladen waren neben den<br />
Vertretern der 65 NRW-Verkehrswachten Politiker, Ministerien- und Gremienvertreter, die Fördermitglieder und zahlreiche Gäste<br />
Der Erfahrungsaustausch zwischen den Verkehrswachten<br />
in NRW wird seit langem groß<br />
geschrieben. Auf diversen Veranstaltungen<br />
tauscht man sich außerdem über Ziele, Arbeitsweisen<br />
und Aktionen aus. Als zentrale Veranstaltung<br />
und beschlussfähiges Gremium fungiert die Hauptversammlung,<br />
die im vergangenen Jahr im sauerländischen<br />
Meschede stattfand. Daneben werden zwei<br />
Mal im Jahr Geschäftsführertagungen und Fortbildungsveranstaltungen<br />
für das Ehrenamt ausgerichtet.<br />
Sitzungen von Präsidium, Vorstand und Beirat<br />
der <strong>Landesverkehrswacht</strong> finden ebenfalls regelmäßig<br />
statt. Im Rahmen einer ’Parlamentarischen Begegnung‘<br />
hält die <strong>Landesverkehrswacht</strong> den Kontakt<br />
zur Politik, besonders zum Landtagsausschuss<br />
für Verkehr. Bei der ’Begegnung‘ Anfang Februar<br />
<strong>2011</strong> standen die Verkehrspolitischen Forderungen<br />
der <strong>Landesverkehrswacht</strong> im Vordergrund.<br />
Jahreshauptversammlung<br />
Am 6. Mai <strong>2011</strong> fand in Meschede die 61. Hauptversammlung<br />
der <strong>Landesverkehrswacht</strong> NRW statt.<br />
Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Teilnehmer<br />
von Dr. Karl Schneider, dem Landrat des Hochsauerlandkreises,<br />
begrüßt. Anschließend dankte LVW-<br />
Präsident Heinz Hardt dem Landrat sowie Monika<br />
Brunert-Jetter, MdL, die auch Vorsitzende der Bezirksverkehrswacht<br />
Meschede ist, für die Ausrichtung<br />
der Veranstaltung im Kreishaus.<br />
Neben den Vertretern der 65 Orts-, Kreis- und Bezirksverkehrswachten<br />
waren Vertreter von Ministerien,<br />
Behörden, Kreisen und Kommunen aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
sowie von Verbänden, Firmen und<br />
Vereinen nach Meschede gekommen. Präsidium,<br />
Vorstand und Beirat der <strong>Landesverkehrswacht</strong> waren<br />
ebenfalls anwesend.<br />
In Vertretung für den erkrankten Dieter Hilser, der<br />
Vorsitzende des Landtagsausschusses für Bauen,<br />
Wohnen und Verkehr, hielt dessen Ausschuss-Kollege<br />
Wolfgang Exler die Eröffnungsansprache mit<br />
dem Thema ’Maßnahmen für die Verbesserung der<br />
Verkehrssicherheit auf unseren Straßen unter der<br />
Berücksichtigung der verkehrspolitischen Forderungen<br />
der <strong>Landesverkehrswacht</strong>‘. Darin wurden<br />
in erster Linie die Stellungnahmen des Ausschusses<br />
zu den vier verkehrspolitischen Forderungen<br />
wiedergegeben.<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
Der Forderung nach einem obligatorischen Sehtest<br />
für Kraftfahrer ab dem 70. Lebensjahr konnte sich<br />
der Ausschuss nicht anschließen. Exler verwies auf<br />
die Eigenverantwortung jedes einzelnen Kraftfahrers<br />
für seine gesundheitliche Eignung<br />
zum Führen eines Kraftfahrzeugs,<br />
die im Fahrerlaubnisrecht<br />
angeführt werde. Auch die Grenze<br />
von 70 Jahren wurde kritisch gesehen.<br />
Schließlich fürchtet der Ausschuss,<br />
dass pauschale obligatorische<br />
Untersuchungen zu einer Diskriminierung<br />
älterer Kraftfahrer<br />
führen könnten.<br />
Positiver steht der Ausschuss der<br />
Forderung eines Tempolimits von<br />
130 km/h auf Autobahnen gegenüber:<br />
Sowohl auf die Verkehrssicherheit<br />
als auch auf den Umwelt- und den Lärmschutz<br />
könnte sich ein Tempolimit positiv auswirken.<br />
NRW-Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger<br />
habe sich daher im Ausschuss bereit erklärt, beim<br />
Bundesverkehrsminister für eine entsprechende<br />
Veränderung der Straßenverkehrsordnung einzutreten.<br />
Kritisch sieht der Ausschuss die LVW-Forderung<br />
nach einer Helmpflicht für Radfahrer. Hier macht<br />
man sich die Argumentation des Allgemeinen<br />
Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) zu eigen, der<br />
befürchtet, dass eine Pflicht die Fahrradnutzung<br />
drastisch senken und den Autoverkehr ansteigen<br />
lassen würde.<br />
Das generelle Alkoholverbot für Kraftfahrer, wie<br />
es von der LVW gefordert wird, trifft beim Verkehrsminister,<br />
der Landesregierung und dem Ausschuss<br />
auf offene Ohren. Gerade die Erfolge, die<br />
mit dem generellen Alkoholverbot für Fahranfänger<br />
erzielt werden konnten, haben zur Unterstützung<br />
der Forderung beigetragen. „Die Teilnahme<br />
am motorisierten Straßenverkehr und Alkoholkonsum<br />
lassen sich angesichts der Unfallhäufigkeit<br />
nicht vereinbaren“, so Exler.<br />
In seiner Rede betonte der Landtagsabgeordnete,<br />
dass die Wünsche der <strong>Landesverkehrswacht</strong> immer<br />
an vorderster Stelle der politischen Arbeit des Ausschusses<br />
im Parlament stehen. Exler bedankte sich<br />
für das ehrenamtliche Engagement der NRW-Verkehrswachten<br />
und unterstrich, dass der Ausschuss<br />
für Bauen, Wohnen und Verkehr auch in Zukunft<br />
ein verlässlicher Partner bleiben wird.<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
Gefährliche Landstraße<br />
8 VERKEHRSWACHT INTERN<br />
Der Fachvortrag auf der Hauptversammlung <strong>2011</strong><br />
widmete sich dem Thema ’Verbesserungen der Verkehrssicherheit<br />
auf Landstraßen –<br />
Aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung‘.<br />
Referentin Dr. Kerstin<br />
Lemke, die bei der Bundesanstalt für<br />
Straßenwesen (Bast) arbeitet, erläuterte<br />
zu Beginn ihrer Ausführungen,<br />
dass sich auf den Straßen außerorts<br />
nach wie vor die meisten tödlichen<br />
Unfälle ereignen. Dabei dominieren<br />
Foto: LVW NRW<br />
MdL W. Exler vom Verkehrsausschuss<br />
des Landtages hielt bei der<br />
Hauptversammlung die Ansprache<br />
mit 49% die so genannten Fahrunfälle,<br />
bei denen ein Fahrer die Kontrolle<br />
verliert. Bei der Betrachtung der Unfälle<br />
mit Getöteten erreichen die<br />
Kollision mit entgegenkommenden<br />
Fahrzeugen (32%) sowie das Abkommen nach<br />
rechts (23%) besonders hohe Werte. Um die Verkehrsteilnehmer<br />
vor einem Abkommen nach rechts<br />
zu bewahren, biete sich beispielsweise an, den Abstand<br />
der Fahrlinie zum Fahrbahnrand zu erhöhen.<br />
Die Mehrzahl der Unfälle mit Todesfolge ereignen sich außerhalb geschlossener<br />
Ortschaften auf den Landstraßen des Landes<br />
Foto: LVW NRW<br />
33
8 VERKEHRSWACHT INTERN<br />
WÜRDIGUNG DER VERKEHRSWACHT-ARBEIT:<br />
SEEFELDT BEIM NEUJAHRSEMPFANG<br />
Foto: Bundesregierung<br />
Auf dem Neujahrsempfang des Bundespräsidenten am 13.1.<strong>2011</strong> waren<br />
neben dem politischen Spitzenpersonal der Bundeshauptstadt auch 60<br />
ehrenamtlich Aktive geladen. Unter ihnen befand sich auch Karsten<br />
Seefeldt, dessen Einsatz für die Verkehrswachtarbeit damit gewürdigt<br />
wurde. Seefeldt ist als Vizepräsident der <strong>Landesverkehrswacht</strong> sowie als<br />
Vorsitzender der KVW Lippe aktiv. Während des Empfangs traf er auch mit<br />
der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zusammen, die Schirmherrin<br />
der <strong>Landesverkehrswacht</strong> ist. In einem ausführlichen Gespräch<br />
erläuterte Seefeldt der Ministerpräsidentin die Aktivitäten der Verkehrswachten<br />
in NRW. Kraft lobte<br />
das Engagement und sagte<br />
weitere Unterstützung bei<br />
der zukünftigen Präventionsarbeit<br />
zu.<br />
34<br />
Auch Rüttelstreifen, die dem Fahrer zu geringen<br />
Abstand zum Rand signalisieren, können laut Dr.<br />
Lemke hilfreich sein. Die Kollision mit entgegen<br />
kommenden Fahrzeugen könnte verhindert werden,<br />
indem eine sichere Trennung der entgegengesetzten<br />
Fahrtrichtung vorgenommen wird.<br />
Neben der Vermeidung von Fahrunfällen zeigte<br />
die Referentin auch auf, wie sich Knotenpunkte<br />
Karsten Seefeldt,<br />
Vizepräsident der<br />
<strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
und Vorsitzender der<br />
KVW Lippe, beim<br />
Neujahrsempfang mit<br />
dem ehemaligen<br />
Bundespräsidenten<br />
Wulff und Gattin<br />
Sprachen ausführlich über die<br />
Arbeit der NRW-Verkehrswachten:<br />
Ministerpräsidentin Hannelore<br />
Kraft und LVW-Vizepräsident<br />
Karsten Seefeldt<br />
entschärfen lassen. Als besonders effizient hat sich<br />
dabei der Kreisverkehr erwiesen. Der Vortrag von<br />
Dr. Lemke wurde mit großem Interesse aufgenommen,<br />
was sich auch an den zahlreichen Fragen der<br />
Zuhörer ablesen ließ.<br />
Vieldiskutierte Anträge<br />
Im Anschluss an den Fachvortrag wurden vier Anträge<br />
von Präsidium und Vorstand in die Versammlung<br />
eingebracht. Der erste Antrag nach einem<br />
Verzicht auf Alkohol am Steuer einschließlich entsprechender<br />
Veränderung des Straßenverkehrsgesetzes<br />
wurde mit drei Gegenstimmen und einer<br />
Enthaltung bei 125 auf der Hauptversammlung<br />
vertretenen Stimmen verabschiedet. Deutlich umstrittener<br />
stellte sich der zweite Antrag dar, mit<br />
dem ein obligatorischer Sehtest für Kraftfahrer ab<br />
dem 70. Lebensjahr gefordert wird. Besonders<br />
wurde die Altersgrenze in Frage gestellt: Warum,<br />
so einige VW-Vertreter, solle erst so spät mit obligatorischen<br />
Tests begonnen werden? Letztlich<br />
setzte sich aber die Meinung durch, dass es sich<br />
bei dem Antrag um eine Minimal-Forderung handelt,<br />
mit der man Öffentlichkeit und Gesetzgeber<br />
auf die Gesamtproblematik Alter und Verkehrssicherheit<br />
aufmerksam machen könne. Die Versammlung<br />
verabschiedete den Antrag mit neun<br />
Gegenstimmen und drei Enthaltungen. Dass der<br />
Antrag der DVW-Hauptversammlung zur Abstimmung<br />
vorgelegt werden soll, wurde von elf Verkehrswacht-Vertretern<br />
abgelehnt.<br />
Keine Akzeptanz fand dagegen Antrag Nr. 3, der<br />
die Ausgabe einer Mitgliederkarte durch die Verkehrswachten<br />
sowie die Verwendung eines Mindestbetrags<br />
von monatlich 0,69 Euro pro Mitglied<br />
für den Bezug der Mitgliederzeitschrift ’mobil &<br />
sicher‘ vorschlägt.<br />
Ohne Gegenstimme wurde dagegen der letzte Antrag<br />
beschlossen, der die Übertragung des Vermögens<br />
der aufgelösten VW Castrop-Rauxel auf die<br />
VW Recklinghausen-Land vorsieht.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> des Präsidiums<br />
Im Anschluss an die Abstimmung präsentierte<br />
Heinz Hardt den <strong>Jahresbericht</strong> des Präsidiums. Dabei<br />
erläuterte der LVW-Präsident die zahlreichen<br />
Aktivitäten des vergangenen Jahres. Schatzmeister<br />
und Präsidiumsmitglied Karsten Seefeldt berichtete<br />
über die finanziellen Verhältnisse der LVW, die<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
von den Kassenprüfern Wolfgang Gottlob und<br />
Bernd Weingärtner als sehr übersichtlich und korrekt<br />
gelobt wurden.<br />
Schließlich wurde der Vorstand für seine Arbeit in<br />
2010 bei Enthaltung der Gremiumsmitglieder einstimmig<br />
entlastet. Unter der souveränen Moderation<br />
des Wahlleiters Dr. Günter Bäumerich wurden<br />
die Wahlen für Präsidium, Vorstand und Beirat<br />
durchgeführt. Dabei kehrte man bei der Besetzung<br />
des Vorstands wieder zur einheitlichen Repräsentanz<br />
aller Regierungsbezirke zurück. Mit der Wahl<br />
von Friederich K. Jeschonnek befinden sich nun<br />
jeweils zwei Vertreter für einen Regierungsbezirk<br />
im Vorstand der <strong>Landesverkehrswacht</strong> NRW (vgl.<br />
S. 38).<br />
Nicht mehr zur Wahl stellte sich Wilma Ohly, die<br />
seit 1991 als Vizepräsidentin der <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
den Regierungsbezirk Arnsberg vertrat.<br />
Auch als Mitglied des Gesamtvorstandes der<br />
KVW Olpe und als Schulleiterin einer Realschule<br />
hatte sich Ohly um die Verkehrssicherheit verdient<br />
gemacht. Dafür wurde sie von LVW-Präsident<br />
Hardt mit dem Ehrenbrief der Deutschen Verkehrswacht<br />
ausgezeichnet.<br />
Foto: LVW NRW<br />
8 VERKEHRSWACHT INTERN<br />
In Meschede gab es einen Stabwechsel im Präsidium: Wilma Ohly schied aus dem Gremium aus.<br />
Ihr folgte S. Stracke (4.v. li.) nach, der wie Ohly von der KVW Olpe kommt. Die weiteren Mitglieder<br />
im Bild sind (v. li.) K. Seefeldt, Dr. G. Bäumerich, Präsident H. Hardt und W. Hartmann (ganz rechts).<br />
Geschäftsführender Direktor B. Nipper (2. v. re.)<br />
Als ihr Nachfolger wurde Stephan Stracke, der wie<br />
wie Ohly Mitglied bei der KVW Olpe ist, einstimmig<br />
in das Präsidium gewählt. Der Rechtsanwalt ist beruflich<br />
als Verbandsgeschäftsführer tätig. Präsident<br />
Heinz Hardt und Vizepräsident Karsten Seefeldt stellten<br />
sich nach Ablauf ihrer Amtszeit erneut zur Wahl<br />
und wurden auch einstimmig wiedergewählt.
36<br />
8 VERKEHRSWACHT INTERN<br />
Organisation und Verbandsarbeit<br />
Im Berichtsjahr <strong>2011</strong> waren bei der <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
NRW 65 Verkehrswachten als Mitglieder eingetragen.<br />
Daneben sind 13 Institutionen (Körperschaften,<br />
Verbände, Firmen), 15 Gremienvertreter und ein<br />
Ehrenmitglied als Mitglieder registriert. 19 Unternehmen<br />
gehören der LVW als Fördermitglieder an. Die<br />
LVW ist Mitglied bei der Deutschen Verkehrswacht<br />
und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR).<br />
5.422 natürliche Personen, 265 Behörden, Kreise<br />
und Kommunen sowie 698 Firmen, Verbände und<br />
Vereine zählten die Verkehrswachten im Berichtsjahr.<br />
Damit gehörten ihnen insgesamt 6.385 Mitglieder<br />
an.<br />
Verkehrspolitische Arbeit<br />
Mit den Vertretern des neu konstituierten Ausschuss<br />
für Bauen, Wohnen und Verkehr kam das Präsidium<br />
der LVW am 1.2. in Düsseldorf zusammen. Der<br />
Rheinische Sparkassen- und Giroverband, dessen<br />
Geschäftsführer Ralf Fleischer die Gäste mit begrüßte,<br />
war freundlicher<br />
Weise erneut<br />
Ausrichter der ’ParlamentarischenBegegnung‘.<br />
Zu Beginn informierte<br />
LVW-Präsident<br />
Heinz Hardt über die<br />
Aktivitäten der Verkehrswachten<br />
im<br />
Jahr 2010. Dabei<br />
dankte er den Abge-<br />
Foto: VW Wanne-Eickel<br />
Über 98.000 ehrenamtliche Stunden erbrachten die Mitarbeiter<br />
der Verkehrswachten in <strong>2011</strong><br />
ordneten noch einmal<br />
ausdrücklich,<br />
dass sich der Ausschuss<br />
für die An-<br />
schaffung eines neuen Infomobils für die <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
eingesetzt hatte.<br />
Im Mittelpunkt der Begegnung standen die vier Verkehrspolitischen<br />
Forderungen, die im Herbst 2010<br />
von Präsidium, Vorstand und Beirat beschlossen<br />
worden waren. Unterstützt wurde Hardt dabei von<br />
Dr. Rudolf Krupp, LVW-Beiratsmitglied und ehemaliger<br />
Abteilungsleiter der Bast. Er erläuterte den<br />
Anwesenden die Forderungen unter Berücksichtigung<br />
der Entwicklungszahlen der Verkehrssicherheit.<br />
Der Ausschussvorsitzende Dieter Hilser nahm<br />
die Forderungen entgegen und sichert zu, sie im<br />
Ausschuss zu diskutieren.<br />
Geld- und geldwerte Leistungen der<br />
Verkehrswachten<br />
Es gibt keinen allgemein anerkannten Maßstab, mit<br />
dem gemeinnützige ehrenamtliche Tätigkeiten bewertet<br />
werden. Dennoch soll an dieser Stelle versucht<br />
werden, neben dem materiellen Einsatz auch die ideellen<br />
Verkehrswachtleistungen zusammenzustellen<br />
und geldwertmäßig zu quantifizieren.<br />
Ehrenamtliche Leistungen der Verkehrswachten<br />
Im Berichtsjahr lag die Zahl der von den Verkehrswachten<br />
gemeldeten, durch ihre Ehrenamtler geleisteten<br />
Stunden bei 98.306. Berücksichtigt man bei<br />
der Bemessung des Geldwertes, dass sich in den Verkehrswachten<br />
überwiegend gut ausgebildete Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter engagieren, ist ihr ehrenamtlicher<br />
und unendgeldlich geleisteter Einsatz mit<br />
einem Stundensatz von zehn Euro nicht zu hoch angesetzt.<br />
Damit ergibt sich für das Berichtsjahr eine<br />
geldwerte Leistung von 983.060 Euro.<br />
Hinzu kommen 63.327 durch Verkehrskadettinnen<br />
und -kadetten ehrenamtlich geleistete Stunden, die<br />
gegenüber dem Vorjahr (63.835 Stunden) nahezu auf<br />
gleichem Niveau geblieben sind. Bei einer Bewertung<br />
mit nur fünf Euro pro Stunde ergibt sich daraus<br />
ein Geldwert von 316.635 Euro. Damit wurde in<br />
<strong>2011</strong> von den Verkehrswachten in NRW für die Verkehrssicherheit<br />
eine ehrenamtliche Arbeitsleistung<br />
bei zurückhaltender Schätzung im Wert von<br />
1.299.695 Euro erbracht.<br />
Geldleistungen der Verkehrswacht<br />
Auch im Berichtsjahr leisteten die örtlichen Verkehrswachten<br />
für die Sicherheit im Straßenverkehr<br />
bei grundsätzlich zurückhaltenden Angaben wiederum<br />
ganz beträchtliche Aufwendungen wie die unten<br />
rechts stehende Tabelle zeigt. Allerdings wird aus<br />
dem mehrjährigen Vergleich deutlich, dass mit Ausgaben<br />
von 2.055.000 Euro die Verkehrswachten im<br />
wirtschaftlich schwierigen Jahr durch starke Aktivitäten<br />
bei der Gewinnung von Sponsoren den letztjährigen<br />
Ausgabenumfang fast halten konnten. Dabei<br />
wurde weniger an Mitteln für die Einsatz- und Sachkosten<br />
sowie für die Verkehrsaufklärung der Erwachsenen<br />
aufgewendet.<br />
Die <strong>Landesverkehrswacht</strong> finanziert ihre Grundkosten<br />
im Wesentlichen aus zweckgebundenen Zuwendungen<br />
des Landes NRW. Hinzu kommen zweckgebundene<br />
Projektmittel des Landes, die Verkehrssicherheitsprogramme<br />
des Bundes, die Plakate für die<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
Landstraßenplakatständer, zweckgebundene und<br />
nicht zweckgebundene Spenden sowie Beiträge von<br />
Mitgliedern. Die <strong>Landesverkehrswacht</strong> hat <strong>2011</strong> für<br />
Projekte, Maßnahmen, Aktionen und Verwaltung insgesamt<br />
873.000 Euro aufgewendet.<br />
Eingeworbene geldwerte Leistungen Dritter<br />
Für die Printmedien in NRW sind die Freianzeigen<br />
seit Jahren ein Markenzeichen der Verkehrswacht.<br />
Viele der etwa 40 Zeitungsverlage in NRW engagieren<br />
sich dabei für die Verkehrswachtarbeit, darunter<br />
auch überregionale oder bundesweit agierende. Ihre<br />
Tageszeitungen sowie viele ihrer lokalen Anzeigenblätter<br />
bringen die Freianzeigen kostenlos in nicht<br />
verkauftem Anzeigenraum. Der Gegenwert der bekannt<br />
gewordenen Anzeigen wurde anhand der Anzeigenpreislisten<br />
geschätzt. Der wirkliche Gegenwert<br />
ist nicht zu ermitteln, weil nicht alle Anzeigenschaltungen<br />
der LVW bekannt werden. Nach einer unter<br />
Einbeziehung der Beobachtungen der Verkehrswachten<br />
vorgenommenen Bewertung gab es Anzeigen mit<br />
einem Umfang von ca. 120.000 Euro. Den Zeitungen<br />
sind wir außerordentlich dankbar für ihren seit Jahren<br />
erbrachten geldwerten Beitrag zur Verkehrssicherheit.<br />
Für die Großflächenplakataktion gegen Alkohol im<br />
Straßenverkehr konnte erfreulicherweise für <strong>2011</strong><br />
wieder die Unterstützung der Genossenschaft Deutscher<br />
Brunnen und des Bundesministeriums für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung gewonnen werden,<br />
denen wir dafür vielmals danken. Zu den in <strong>2011</strong> aufzuwendenden<br />
Aushangkosten konnten mit den eingeworbenen<br />
Mitteln 18.500 Großflächenplakate<br />
’Freunde fürs Leben‘ ausgehängt werden. Der Gegenwert<br />
für die kostenlose Bereitstellung der Werbeflächen<br />
auf den Plakatwänden und die vergünstigte<br />
Plakatklebung ist nach Angaben der entsprechenden<br />
Firmen mit 3.155.000 Euro zu beziffern.<br />
Der Verkehrsicherheitsarbeit zugute gekommen sind<br />
außerdem in einem Gesamtwert von 93.000 Euro<br />
Mittel der Unfallkasse NRW für Verkehrssicherheits-<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
8 VERKEHRSWACHT INTERN<br />
aktionen wie ’NRW mit Gurt‘, Landesschülerlotsenwettbewerb<br />
und ’Schule hat begonnen‘, der Sponsoren<br />
für die Ausstattung der Jugendverkehrsschulen<br />
mit Fahrrädern und Helmen, die Anzeigen zur Finanzierung<br />
der VW-Infos sowie des <strong>Jahresbericht</strong>es und<br />
weitere kleine Maßnahmen.<br />
Summe der Verkehrswachtleistungen<br />
Für die ehrenamtliche Arbeit der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sowie der Verkehrskadettinnen und -<br />
kadetten der Verkehrswachten wurde insgesamt eine<br />
geldwerte Leistung von 1.299.695 Euro festgestellt.<br />
Hinzu kommen die von den Verkehrswachten in<br />
NRW für Verkehrssicherheit eingesetzten Mittel von<br />
mindestens 2.055.000 Euro und die von der <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
für Projekte, Maßnahmen, Aktionen<br />
und Verwaltung aufgewendeten 853.000 Euro. Freianzeigen<br />
wurden mit rund 120.000 Euro, Großflächenplakate<br />
inklusive Druck-, Klebe- und Flächenkosten<br />
mit 3.155.000 Euro und die weiteren Sponsorenaufwendungen<br />
mit 93.000 Euro einbezogen, was<br />
sich auf 3.368.000 Euro summiert.<br />
Die Verkehrswacht in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> erbrachte<br />
somit im Jahr <strong>2011</strong> insgesamt Leistungen für die Verkehrssicherheit<br />
im Wert von mindestens<br />
7,576 Millionen Euro.<br />
Die Bewertungen wurden restriktiv vorgenommen<br />
und einiges deutet darauf hin, dass die tatsächlichen<br />
Werte noch über den ermittelten Schätzwerten liegen.<br />
Insgesamt wurde die Leistung im Wert von über 7,6<br />
Millionen Euro durch die gemeinsame Arbeit von<br />
<strong>Landesverkehrswacht</strong>, Bezirks-, Kreis- und Ortsverkehrswachten<br />
erbracht. Allen, die dazu beigetragen<br />
und das Engagement der Verkehrswacht gefördert<br />
haben, den Zuwendungsgebern beim Land, den Kreisen<br />
und Kommunen, den Spendern, Sponsoren und<br />
besonders den ehrenamtlich und hauptamtlich für die<br />
Verkehrswacht aktiven Menschen sei an dieser Stelle<br />
nochmals herzlich gedankt!<br />
Ausgaben der Verkehrswachten für<br />
Verkehrssicherheit (in tausend Euro) in 2009 in 2010 in <strong>2011</strong><br />
Einsatz- und Sachkosten 869 932 820<br />
Verkehrserziehung Vorschule 262 225 198<br />
Verkehrserziehung Kinder Schulalter 374 295 359<br />
Verkehrsaufklärung Erwachsene 503 567 533<br />
sonstige Verkehrssicherheitsaktionen 140 144 145<br />
Summe 2.148 2.163 2.055<br />
37
38<br />
9 GREMIEN UND MITGLIEDER DER LANDESVERKEHRSWACHT<br />
PRÄSIDIUM<br />
Präsident<br />
Heinz Hardt<br />
Friedenstr. 21, 40219 Düsseldorf<br />
Vizepräsidenten<br />
RA und Notar Karsten Seefeldt Werner Hartmann<br />
Am Höwel 9, 32756 Detmold Feldstiegenkamp 7, 48159 Münster<br />
Dr. jur. Günter Bäumerich RA Stephan Stracke<br />
Verkehrswacht Köln, Victoriastr. 2, 50668 Köln Kiemche 16a, 57462 Olpe<br />
VORSTAND<br />
Helmut Barek Arnsberg: Jürgen-Friederich Wieland<br />
Beisenstr. 27, 45894 Gelsenkirchen Rosenhang 8, 59073 Hamm<br />
Bernd Schulte MdL Detmold: RA und Notar Karsten Seefeldt<br />
Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf Am Höwel 9, 32756 Detmold<br />
Dieter Rohlfing Düsseldorf: Städt. Verwaltungsdir. Hans Jansen<br />
Kutenhauser Dorfstr. 45, 32425 Minden Juliusstr. 4, 41751 Viersen<br />
Dipl.-Verwaltungswirt Karl-Heinz Webels Köln: Akadem. Rat Michael Schulz<br />
Hellweg 226, 45279 Essen Hofenbornstr. 147, 52080 Aachen<br />
Friederich K. Jeschonnek Münster: Manfred Huckschlag<br />
Beauftragter für Bundeswehrangelegenheiten Beisenkamp 46a, 54711 Datteln<br />
Steinkauzweg 2, 50374 Erftstadt<br />
BEIRAT<br />
Daniel Backhaus<br />
Arbeitskreis-Sprecher Verkehrskadetten NRW<br />
Lütgendortmunder Str. 45, 44388 Dortmund<br />
LPD a.D. Wolfgang Blindenbacher<br />
Beethovenstraße 10<br />
47608 Geldern<br />
Prof. Dr. Jürgen Brauckmann<br />
Vorstand Mobilität der TÜV Rheinland Group<br />
Am Grauen Stein, 51105 Köln<br />
Rudolf Broer<br />
RTB GmbH & Co. KG<br />
Schulze-Delisch-Weg 10, 33175 Bad Lippspringe<br />
Dipl.-Ing. Claus Döbber<br />
Geschäftsführer Dekra<br />
Jacobshöhe 10, 41066 Mönchengladbach<br />
Michaela Gollwitzer (Bez.-Reg. Düsseldorf)<br />
Landesfachberaterin für Verkehrssicherheit an<br />
Schulen<br />
Ohmweg 8, 40591 Düsseldorf<br />
Prof. Dr. Rudolf Krupp<br />
ehem. Bundesanstalt für Straßenwesen<br />
Brüderstraße 53, 51427 Bergisch-Gladbach<br />
Ministerialrat Ulrich Malburg (ständiger Gast)<br />
Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen<br />
und Verkehr des Landes NRW<br />
Elisabethstraße 5-11, 40190 Düsseldorf<br />
LPD a.D. Walter Melchers<br />
Markerbenhöhe 4,<br />
58453 Witten<br />
RA Burkhard Nipper<br />
<strong>Landesverkehrswacht</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> e.V.<br />
Friedenstr.21, 40219 Düsseldorf<br />
Hans Offer<br />
Vorsitzender des Fahrlehrerverbandes <strong>Westfalen</strong> e.V.<br />
Heidestr. 28, 32051 Herford<br />
Gf. Gabriele Pappai<br />
Sprecherin Geschäftsführung Unfallkasse NRW<br />
Pf 120530, 40605 Düsseldorf<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
Stefan Radkowski<br />
ACE Region <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
Schmidener Straße 227, 70374 Stuttgart<br />
Wilfried Schmidt<br />
SHT-Beauftragter LVW NRW<br />
Südhang 12, 52441 Linnich-Boslar<br />
Schulamts-Dir. Wolfgang Schumacher<br />
Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW<br />
Völklinger Str. 49, 40221 Düsseldorf<br />
INSTITUTIONELLE MITGLIEDER<br />
ACE Region NRW<br />
Stuttgart<br />
ADAC Gau <strong>Nordrhein</strong><br />
Köln<br />
ADAC Ost <strong>Westfalen</strong> Lippe<br />
Bielefeld<br />
ADAC Gau <strong>Westfalen</strong><br />
Dortmund<br />
Fahrlehrer-Verband <strong>Westfalen</strong> e.V.<br />
Recklinghausen<br />
FÖRDERMITGLIEDER<br />
Abus GmbH & Co.KG<br />
Wetter<br />
AvD Automobilclub von Deutschland e.V.<br />
Frankfurt/Main<br />
BFC Digitaldruck GmbH<br />
Remscheid<br />
Dambach Werke GmbH<br />
Gagenau<br />
DEKRA Automobil GmbH<br />
Mönchengladbach<br />
Ellerhold Witten GmbH<br />
Witten<br />
Garbes & Nagel GmbH<br />
Bochum<br />
Köllen Druck + Verlag GmbH<br />
Bonn<br />
Siller Multicolor Print Solutions GmbH<br />
Schwäbisch-Hall<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
9 GREMIEN UND MITGLIEDER DER LANDESVERKEHRSWACHT<br />
Dr. Roman Suthold<br />
ADAC <strong>Nordrhein</strong><br />
Bremsstraße 7, 50969 Köln<br />
RSD a. D. Theodor Verhoeven<br />
Im Dämmerungsgrund 22, 46785 Wesel<br />
Ute Zeise<br />
Landesvorsitzende Vorschulparlamente<br />
Gneisenaustr. 4, 45141 Essen<br />
Gewerkschaft der Polizei<br />
Düsseldorf<br />
Unfallkasse NRW<br />
Düsseldorf und Münster<br />
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen<br />
Köln<br />
Verband des Kraftfahrzeuggewerbes NRW e.V.<br />
Düsseldorf<br />
Plakat Service Paul GmbH<br />
Hagen<br />
Postbank Finanzberatung AG<br />
Köln<br />
Procontour GmbH<br />
Waldshut-Tingen<br />
PROVINZIAL<br />
Rheinland Versicherung AG, Düsseldorf<br />
RTB GmbH & Co KG<br />
Bad Lippspringe<br />
Siezega Elektronik GmbH,<br />
Bottrop<br />
Steno Werbung,<br />
Willich<br />
TÜV Rheinland Group,<br />
Köln<br />
TÜV SÜD Life Service GmbH, Bonn<br />
Vogel Verlag-Springer Fachmedien GmbH<br />
München<br />
39
40<br />
10 VERKEHRSWACHTEN IN NRW<br />
Name und Anschrift Telefon Fax Ansprechpartner E-Mail<br />
Verkehrswacht Aachen e. V., Hohenstaufenallee 3, 52064 Aachen 0241/72433 0241/709213 Michael Schulz info@verkehrswacht-aachen.de<br />
Bezirks-Verkehrswacht Arnsberg e.V., Dorfstr. 21a, 59823 Arnsberg 02931/16985 02931/530106 H.-Jürgen Graf graf-hj@freenet.de<br />
Verkehrswacht Bielefeld e.V., Otto-Brenner-Str. 168, 33604 Bielefeld 0521/894879 0521/2602272 Thomas Güttler info@verkehrswacht-bielefeld.de<br />
Verkehrswacht Bochum e.V., Bergstr. 77, 44791 Bochum 0234/584140 0234/584108 Gert Wartenberg verkehrswacht.bochum@web.de<br />
Verkehrswacht Bonn e.V., Berliner Platz 2, 53103 Bonn 0228/772550 0228/773097 Markus Schütz markus.schuetz@bonn.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Borken e.V., Burloer Str. 93, 46325 Borken 02861/822004 02861/821089 Heiner Triphaus h.triphaus@kreis-borken.de<br />
Verkehrswacht Bottrop e.V., Händelstr. 9, 46236 Bottrop 02041/163783 02041/163784 Bernd Lohbeck verkehrswacht@bottrop.de<br />
Bezirks-Verkehrswacht Brilon e.V., Triftweg 37, 59929 Brilon-Gudenhagen 02961/1372 Bernd Henne bernd.henne@freenet.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Coesfeld e.V., Höltene Klinke 58, 48653 Coesfeld 02541/81250 Hans-Jürgen Lobbe info@kreisverkehrswacht-coesfeld.de<br />
Verkehrswacht Dortmund e.V., Benediktinerstr. 82, 44287 Dortmund 0231/447687 0231/447136 Gerhard Glaser info@verkehrswacht-dortmund.de<br />
Verkehrswacht Duisburg e.V., Moerser Str. 38, 47198 Duisburg 02066/468800 02066/508160 Günter Walter<br />
Verkehrswacht Düren e.V., Tivolistr. 9, 52372 Kreuzau 02421/959407 02421/952825 Norbert Eskens verkehrswacht-dueren@t-online.de<br />
Verkehrswacht Düsseldorf e.V., Immermannstr. 9, 40210 Düsseldorf 0211/306644 0211/6002957 Simon Höhner service@verkehrswacht-duesseldorf.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Ennepe-Ruhr e.V., Flurstr. 22, 45549 Sprockhövel 02339/910510 02339/9102113 Michael Schwandt mschwandt@kvw-en.de<br />
Verkehrswacht Essen e.V., Lührmannstr. 82, 45131 Essen 0201/4959997 0201/4907754 Bettina Rust info@verkehrswacht-essen.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Euskirchen e.V., Postfach 13 16, 53863 Euskirchen 02251/4245 02251/4245 Heinz Hentz kreisverkehrswacht-euskirchen@web.de<br />
Verkehrswacht Gelsenkirchen e.V., Gabelsberger Str. 12, 45879 Gelsenkirchen 0209/206151 0209/3198218 Helmut Barek verkehrswacht@gelsennet.de<br />
Verkehrswacht Gladbeck e.V., Ulmenstr. 17, 45968 Gladbdeck 02043/35434 Klaus-Dieter Parma info@verkehrswacht-gladbeck.de<br />
Verkehrswacht Kreis Gütersloh e.V., Moltkestr. 25, 33330 Gütersloh 05241/20000 05241/20031 Norbert Fischer verkehrswacht-gt@t-online.de<br />
Verkehrswacht Hagen e.V., Grüntaler Str. 11, 58089 Hagen 02331/31745 02331/31766 Peter Schmidt info@verkehrswacht-hagen.de<br />
Verkehrswacht Hamm e.V., Rosenhang 8, 59073 Hamm 02381/61696 02381/61780 Jürgen Wieland mail@verkehrswacht-hamm.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Heinsberg e.V., Kölner Str. 59-61, 41812 Erkelenz 02431/1366 02431/990-4209 Johannes Kiwitt johannes.kiwitt@polizei.nrw.de<br />
Verkehrswacht Kreis Herford e.V., Postfach 12 28, 32602 Vlotho Reinhard Hense<br />
Verkehrswacht Herne e.V., Stettiner Weg 32, 44625 Herne 02323/450249 02323/450249 Helmut Fisch Verkehrswacht-Herne@web.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Hochsauerland e.V., Berhard-Bahnschulte-Str. 15, 59755 Arnsberg 02932/7400 Clemens Fischer<br />
Verkehrswacht Kreis Höxter e.V., Waldweg 19, 37671 Höxter 05271/697366 05271/697367 Hans-Werner Holle<br />
Verkehrswacht Iserlohn im MK e.V., Oesberner Weg 32, 58706 Menden (Sauerland) 02373/903538 02371/1595229 Andreas Nolte a.nolte@menden.de<br />
Verkehrswacht Jülich e.V., Postfach 11 47, 52412 Jülich 02461/56242 02461/621003 Erich Freiburg info-vwj@dn-connect.de<br />
Verkehrswacht Kreis Kleve e.V., Goebelstr. 45, 46446 Emmerich 02822/537585 Werner Reich info@verkehrswacht-kleve.de<br />
Verkehrswacht Köln e.V., Victoriastr. 2, 50668 Köln 0221/120397 0221/120398 Petra Sallach info@verkehrswacht-koeln.de<br />
Verkehrswacht Krefeld e.V., Postfach 10 10 37, 47710 Krefeld 02151/634-6270 02151/304996 Rolf Rönsch verkehrswacht-krefeld@web.de<br />
Verkehrswacht im Märkischen Kreis, Lenne/Volme e.V., Märkische Str. 3, 58762 Altena 02352/73579 01212 5 349 10542 Dieter Richter lennevolme@verkehrswacht-mk.de<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>
10 VERKEHRSWACHTEN IN NRW<br />
Verkehrswacht Leverkusen e.V., Emil-Nolde-Str. 68, 51375 Leverkusen 0214/95265 0214/3106222 Egon Hufenstuhl<br />
Kreis-Verkehrswacht Lippe e.V. u. SHT-Platz in Lippe e.V., Hermannstr. 9, 32756 Detmold 05261/187318 05261/770180 Birgit Baldauf sicherheitstraining.lippe@web.de<br />
Verkehrswacht Lüdenscheid im MK e.V., Kluser Str. 35, 58511 Lüdenscheid 02351/860622 Brigitte Horn luedenscheid@verkehrswacht-mk.de<br />
Verkehrswacht Lünen e.V., Merschstr. 16, 44534 Lünen 02306/7652-3157 02306/7652-3109 Gisbert Kappelhoff info@verkehrswacht-luenen.de<br />
Bezirks-Verkehrswacht Meschede e.V., Auf der Heide 18, 59872 Meschede 0291/2005601 Barbara Heinemann heinemann-barbara@gmx.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Mettmann e.V., Düsseldorfer Str. 26, 40822 Mettmann 02104/99-1798 02104/99-4747 Ralf Hezel kreisverkehrswacht@kreis-mettmann.de<br />
Kreisverkehrswacht Minden-Lübbecke e.V., Postfach 11 01 06, 32404 Minden 0571/44055 0571/44054 Dieter Rohlfing info@verkehrswacht-minden.de<br />
Verkehrswacht Mönchengladbach e.V., Zum Venner Busch 29, 41068 Mönchengladbach 02161/20158 02161/20159 Hermann-Josef Maubach hjmaubach@t-online.de<br />
Verkehrswacht Monschau e.V., Hechelscheidter Str. 58, 52152 Simmerath 02473/5199 02473/5199 Otto Stollenwerk info@verkehrswacht-monschau.de<br />
Verkehrswacht Mülheim a.d. Ruhr e.V., Saalestr. 8a, 45478 Mülheim a.d. Ruhr 0201/829-4110 Hans-Georg Grosicar info@verkehrswacht-muelheim.de<br />
Verkehrswacht Münster e.V., Meinertzstr. 43, 48159 Münster 0251/2803812 0251/23958920 Gerd Meier info@verkehrswacht-ms.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Neuss e.V., Büttger Str. 56, 41460 Neuss 02131/222146 02131/3143315 Wolfgang Gottlob kreis-verkehrswacht-neuss@gmx.de<br />
Verkehrswacht Oberberg.-Kreis e.V., Hauptstr. 19, 51580 Reichshof-Eckenhagen 02261/883-622 02261/889723622 Manfred Klinkenberg verkehrswacht-oberberg@obk.de<br />
Verkehrswacht Oberhausen e.V., Bahnhofstr. 66, 46145 Oberhausen 0208/804222 0208/804222 Gabriele Junghans elsenrathjunghans@gmx.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Olpe e.V., Edith-Stein-Weg 15, 57462 Olpe/Biggesee 02761/61566 02761/61566 Mafred Samp info@kreisverkehrswacht-olpe.de<br />
Verkehrswacht Paderborn e.V., Ulmenweg 3, 33129 Delbrück 05250/930915 05250/930958 Werner Brüseke info@verkehrswacht-paderborn.de<br />
Verkehrswacht Recklingh.- Land e.V., Beisenkampstr. 46a, 45711 Datteln 02363/734116 02363/734117 Manfred Huckschlag manhuck@aol.com<br />
Verkehrswacht Remscheid e.V., Steinberg 18, 42855 Remscheid 02191/291800 02191/4616825 Otto Mähler otto.maehler@t-online.de<br />
Verkehrswacht Rhein.- Berg. Kreis e.V., Postfach 50 14 04, 42907 Wermelskirchen 02196/8822463 02196/8826704 Karoline Schmitz-Strauch info@verkehrswacht-gl.de<br />
Verkehrswacht Rhein-Erft-Kreis e.V.,Hubertusstr. 17, 50126 Bergheim 02271/8399452 Friedrich K. Jeschonneck verkehrswacht-rhein-erft@t-online.de<br />
Verkehrswacht Rhein-Sieg-Kreis e.V., Sottenbacher Str. 20, 53797 Lohmar 02246/6862 Benno Reich info@verkehrswacht-rhein-sieg.de<br />
Verkehrswacht Siegerl.-Wittgenstein e.V., Postfach 10 13 45, 57204 Kreuztal 0271/3134431 0271/3134430 Michael Zell info@verkehrswacht-siegerland.de<br />
Verkehrswacht Soest e.V., Postfach 16 33, 59476 Soest 02921/4750 02921/302723 Bernd Stemann bernd.stemann.soest@t-online.de<br />
Verkehrswacht Solingen e.V., Kölner Str. 8, 42651 Solingen 0212/2203-362 0212/2203-389 Ludger Benda info@verkehrswacht-solingen.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Steinfurt e.V., Tecklenburger Str. 10, 48565 Steinfurt 02551/69-2018 02551/69-2009 Günter Springer guenter.springer@kreis-steinfurt.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Unna e.V., Schattweg 95, 59174 Kamen 02307/944255 02307/944256 Manfred Grod info@kreisverkehrswacht-unna.de<br />
Verkehrswacht Viersen e.V., Juliusstr. 4, 41751 Viersen 02162/56444 02162/580223 Hans Jansen hansjansen46@web.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Viersen e.V., Lindenstr. 12, 41334 Nettetal 02153/6168 Dieter Bach kvw-viersen@gmx.de<br />
Verkehrswacht Wanne-Eickel e.V., An der Ziegelei 6, 44625 Herne 02325/41411 Werner Kleiber info@verkehrswacht-wanne-eickel.de<br />
Verkehrswacht im Kreis Warendorf e.V., Reichenbacher Str. 18, 48231 Warendorf 02581/782222 02581/781714 Johannes Tryba info@verkehrswacht-warendorf.de<br />
Kreis-Verkehrswacht Wesel e.V., Nelly-Sachs-Str. 4, 46509 Xanten 02801/987254 02801/9886032 Clemens Ridder kvw-ridder@t-online.de<br />
Verkehrswacht Witten e.V., Postfach 24 41, 58414 Witten 02302/56340 Volker Köhler info@verkehrswacht-witten.de<br />
Verkehrswacht Wuppertal e.V., Wittener Str. 316 (im Dekra-Haus), 42279 Wuppertal 0202/2693938 0202/2693940 Manfred Bockmühl info@verkehrswacht-wuppertal.de<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
ALLE KONTAKTDATEN DER VERKEHRSWACHTEN IN NRW KÖNNEN IM INTERNET UNTER WWW.LVWNRW.DE ABGERUFEN WERDEN<br />
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42<br />
11 EHRUNGEN UND GEDENKEN<br />
Goldenes Ehrenzeichen der<br />
Deutschen Verkehrswacht<br />
Wilma Ohly<br />
Ehemalige Vizepräsidentin der <strong>Landesverkehrswacht</strong> NRW<br />
Foto:LVW NRW<br />
Goldene Ehrennadel der<br />
<strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
Foto:LVW NRW<br />
Foto:LVW NRW<br />
Dr. Harald Grampe<br />
2. Vorsitzender der<br />
Bezirksverkehrswacht Meschede<br />
Theodor Kraushaar<br />
Ehemaliger Vorsitzender der<br />
Verkehrswacht Bochum<br />
Wolfgang Wenzel<br />
Geschäftsführer der<br />
Bezirksverkehrswacht<br />
Meschede<br />
Herbert Baringhaus<br />
Mitglied der Verkehrswacht Minden-Lübbecke und Koordinator<br />
Sicherheitstraining<br />
Günter Becker<br />
1. Vorsitzender der<br />
Verkehrswacht Minden-Lübbecke<br />
LVW-Präsident Heinz Hardt (li.) zeichnet<br />
Wilma Ohly auf der Hauptversammlung<br />
der LVW mit dem Goldenen Ehrenzeichen<br />
der DVW aus. Burkhard Nipper, Gf.<br />
Direktor der LVW, gratulierte<br />
Silberne Ehrennadel der <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />
Foto: VW Bochum<br />
Verdienstmedaille des Verdienstordens<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
Helmut Bareck<br />
Vorsitzender der Verkehrswacht Gelsenkirchen<br />
Foto: VW Gelsenkirchen<br />
EHEM. LVW-VIZEPRÄSIDENT<br />
TAPPERT VERSTORBEN<br />
Im Alter von 77 Jahren verstarb<br />
am 19. 10. <strong>2011</strong> Hans Günter<br />
Tappert. Seit 1967 engagierte<br />
sich der gelernte Rechtsanwalt<br />
und Notar in seiner Heimatstadt<br />
Lüdinghausen in der Verkehrswachtarbeit, anfänglich<br />
als Vorsitzender der KVW Lüdinghausen,<br />
nach der Gebietsreform 1977 als Vorsitzender der<br />
neu gegründeten KVW Coesfeld. Der Schwerpunkt<br />
seiner Arbeit lag dabei auf der Verbesserung der<br />
Verkehrssicherheit von Kindergartenkindern und<br />
Schülern. Ab dem Jahr 1970 gehörte Tappert dem<br />
Vorstand der LVW NRW an, seit 1985 als Vizepräsident<br />
dem Präsidium. Aufgrund seiner Verdienste<br />
um die Verkehrswachtarbeit wurde Tappert 2009<br />
auf der Hauptversammlung der LVW mit dem Ehrenzeichen<br />
der DVW in Gold ausgezeichnet. Die<br />
LVW wird dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken<br />
bewahren.<br />
Foto: LVW NRW<br />
Sonja Brambring<br />
Mitglied der Verkehrswacht Düsseldorf und<br />
stellv. Leiterin der Düsseldorfer Verkehrskadetten<br />
Wolfgang Gottlob<br />
1. Vorsitzender und<br />
Geschäftsführer<br />
der Verkehrswacht Neuss<br />
Helmut Barek<br />
(Mi.) wurde vom<br />
Gelsenkirchener<br />
OB Baranowski<br />
im Beisein von<br />
LVW-Präsident<br />
Hardt mit der<br />
Verdienstmedaille<br />
ausgezeichnet<br />
LANDESVERKEHRSWACHT NRW JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
Foto:LVW NRW
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Schnell gebremst.<br />
Dialog-Display<br />
Temporegelung und Verkehrsdatenerfassung<br />
• Höhere Aufmerksamkeit durch Lob und Tadel<br />
(„Danke“ –„Langsam“)<br />
• Deutliche Reduzierung gerade der hohen<br />
Geschwindigkeiten (V85 = bis zu - 10 km/h)<br />
• Kein Gewöhnungseffekt<br />
• Komfortables Auslesen aller Verkehrsdaten<br />
(Klassifizierung, Geschwindigkeiten)<br />
• Umfangreiche Analyse über DD.web im Internet<br />
In der Nutzung von lobenden und tadelnden Dialog-<br />
Displays sieht die Unfallforschung der Versicherer (UDV)<br />
ein adäquates Mittel, „um innerhalb von Ortschaften<br />
verträgliche Geschwindigkeiten in sensiblen Bereichen,<br />
z. B. sozialen Einrichtungen, zu unterstützen“.<br />
RTB GmbH & Co. KG | Tel. 05252 9706-0 | www.rtb-bl.de