(Saison 2009/2010): Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen
(Saison 2009/2010): Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen
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Homestory<br />
Die Rückkehr in seine alte Heimat hatte für Karol Bielecki<br />
am vergangenen Wochenende eine gute und eine<br />
schlechte Seite. Positiv war der glatte 35:24-Sieg der <strong>Löwen</strong><br />
beim SC Magdeburg, der das Team von Ola Lindgren<br />
zurück auf den vierten Tabellenplatz brachte, negativ<br />
die Pfi ffe gegen die Nummer 8 der Badener. Doch der<br />
Pole mit dem gewaltigen Wurf aus dem Rückraum ließ<br />
sich von den Schmähungen gegen seine Person nicht aus<br />
der Ruhe bringen und steuerte seinen Teil zu den zwei<br />
wichtigen Auswärtspunkten bei. Die eigene Entwicklung<br />
hat den Mann mit den roten Haaren gelassener gemacht,<br />
Bielecki fühlt sich bei den <strong>Löwen</strong> gut aufgehoben und<br />
kann deshalb entspannt auf seine Zeit in der Börde zurückblicken.<br />
Die ging zwar unschön zu Ende, doch inzwischen<br />
überwiegen bei dem 28-Jährigen die positiven<br />
Erinnerungen an seine erste Station in Deutschland.<br />
Ganz aktuell stehen allerdings<br />
die Strapazen einer<br />
langen <strong>Saison</strong> im Vordergrund,<br />
die sich ganz langsam<br />
ihrem Ende neigt. Allein 49<br />
Pfl ichtspiele hat Bielecki für<br />
die <strong>Löwen</strong> bestritten, hinzu<br />
kommen einige Testspiele<br />
mit dem Klub und der Nationalmannschaft,<br />
außerdem<br />
stand der Pole bei der EM in<br />
Österreich zehn Mal für sein<br />
Heimatland auf der „Platte“.<br />
„Mir tun nach den Spielen<br />
alle Knochen weh“, gibt<br />
Bielecki zu. Zwei, manchmal<br />
drei Tage braucht der<br />
Bielecki macht<br />
Urlaub in der Heimat<br />
Rückraum-Kanonier, um<br />
sich von den Anstrengungen<br />
einer Partie zu erholen. „Am<br />
Ende einer <strong>Saison</strong> wird es<br />
immer schlimmer“, sehnt<br />
sich Bielecki bereits nach<br />
Urlaub. Doch bis dahin ist<br />
es noch ein Stück Weg, denn<br />
nach den drei abschließenden<br />
Partien mit dem Verein stehen<br />
für die Polen noch zwei<br />
Testspiele gegen Kroatien<br />
auf dem Spielplan. „Mitte<br />
Juni geht es in den Urlaub“,<br />
sagt Bielecki.<br />
In die Ferne zieht es den<br />
2,02 Meter großen Hünen<br />
jedoch nicht. Vielmehr freut<br />
sich Bielecki darauf, in seine<br />
Heimat zu fahren. „Ich werde<br />
meine Eltern in Sandomierz<br />
besuchen, Freunde treffen<br />
und vielleicht einige Zeit in<br />
Masuren verbringen. Die<br />
Seenplatte im Nordosten Polens<br />
ist das Erholungsgebiet<br />
für viele Polen und hier will<br />
auch Bielecki seine Akkus<br />
wieder auftanken. Eine Reise<br />
in ferne Länder kommt für<br />
ihn nicht in Frage: „Ich reise<br />
während der <strong>Saison</strong> schon<br />
genug.“ Bei der Familie und<br />
an der frischen Luft möchte<br />
sich Bielecki erholen und<br />
einfach mal abschalten. Die<br />
<strong>Saison</strong> für den Mann aus dem<br />
linken Rückraum war lang<br />
und kraftraubend, schließlich<br />
steht er in jeder Partie meist<br />
um die 50 Minuten auf dem<br />
Feld und wird wegen seiner<br />
Wurfgewalt hart von den<br />
Gegnern attackiert. Erholung<br />
steht im Urlaub deshalb im<br />
Vordergrund.<br />
Immerhin hat Bielecki nur<br />
rund dreieinhalb Wochen<br />
Zeit, ehe die nächste Spielzeit<br />
beginnt. Bereits Mitte<br />
Juli startet er mit der polnischen<br />
Nationalmannschaft<br />
in die USA, wo er ein Test-<br />
Länderspiel gegen Deutschland<br />
bestreitet. Kein idealer<br />
Termin, aber die Nummer<br />
acht der <strong>Löwen</strong> wollte ihn<br />
nicht absagen. „Alle fahren<br />
hin und deshalb bin ich auch<br />
dabei“, erklärt Bielecki, der<br />
im Anschluss in die Vorbe-<br />
reitung mit den Badenern<br />
einsteigt.<br />
Dann kehrt er auch in seine<br />
Wohnung in Wiesloch-Frauenweiler<br />
zurück. Dort hat es<br />
sich Bielecki gemütlich gemacht<br />
und ist froh, in einem<br />
ruhigen Umfeld zu leben.<br />
„Ich bin von hier aus in zehn<br />
Minuten an der Trainingshalle.<br />
Es war wichtig für mich,<br />
kurze Wege zu haben“, erinnert<br />
sich der 28-Jährige an<br />
die Wahl der Unterkunft zurück.<br />
Zudem ist er von seiner<br />
Wohnung aus nach wenigen<br />
Radumdrehungen in der Natur.<br />
Und für den passionierten<br />
Fahrradfahrer ist dies ein<br />
entscheidender Pluspunkt.<br />
Wann immer es möglich ist,<br />
setzt sich Bielecki auf einen<br />
seiner beiden Drahtesel und<br />
fährt drauf los. „Es ist wunderbar,<br />
um die Muskeln zu<br />
lockern und den Kopf frei zu<br />
bekommen“, erklärt er seine<br />
Leidenschaft.<br />
Während der <strong>Saison</strong> bleibt<br />
dafür bei einem Klub wie<br />
den <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
wenig Zeit, mit dem Fahrrad<br />
durch die hügelige Gegend<br />
um Wiesloch zu fahren.<br />
Nur an trainingsfreien Tagen<br />
schwingt sich Bielecki aufs<br />
Rad und genießt die Momente,<br />
in denen er nicht an<br />
Auf dem Fahrrad kann sich Karol Bielecki entspannen.<br />
15<br />
Handball denken muss. Ansonsten<br />
ist der Shooter voll<br />
auf seinen Beruf fokussiert,<br />
vor und nach den Partien tut<br />
Bielecki alles, um in bestmöglicher<br />
Verfassung auf<br />
dem Parkett zu stehen. „Das<br />
ist mein Beruf und es ist doch<br />
normal, dass ich alles tue, um<br />
so fi t wie möglich zu sein“,<br />
sagt der Pole. Dazu gehört<br />
neben viel Schlaf auch die<br />
richtige Ernährung. „Ich esse<br />
viel Nudeln und Fleisch, damit<br />
ich Energie habe“, verrät<br />
Bielecki. Alkohol gibt es<br />
nur nach den Spielen. „Dann<br />
brauche ich das manchmal,<br />
weil ich nicht schlafen