(Saison 2009/2010): Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen
(Saison 2009/2010): Füchse Berlin - Rhein-Neckar Löwen
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36 Gegner<br />
<strong>Füchse</strong> auf der Jagd<br />
Ende des Dornröschenschlafs<br />
Der Hauptstadt-Klub will endlich wieder auf der europäischen Bühne mitmischen<br />
<strong>Füchse</strong>. Es konnte nur diesen einen Namen geben für die<br />
<strong>Berlin</strong>er Handballer, die sich 2005 als Profi -Abteilung<br />
konstituierten. Denn der Stammverein des Bundesligisten<br />
sind die Reinickendorfer <strong>Füchse</strong> aus dem gleichnamigen<br />
nördlichen <strong>Berlin</strong>er Stadtteil, der schon in den 80er Jahren<br />
eine erfolgreiche Zeit in der obersten Spielklasse erlebte,<br />
ehe er 1986 aus der Bundesliga verschwand. Vorläufi<br />
g. 2007 kehrten die <strong>Füchse</strong> wieder zurück. Als <strong>Füchse</strong><br />
<strong>Berlin</strong>, die wiederum von der RFH Vermarktungsgesellschaft<br />
mbH geführt werden – und in Zukunft noch weiter nach oben wollen. Das zumindest<br />
lassen die markigen Sprüche und die ambitionierten Transfers der jüngsten<br />
Vergangenheit vermuten. In der immer weiter wachsenden Hauptstadt ist das Handball-Fieber<br />
ausgebrochen.<br />
Ihre Blütezeit erlebten die<br />
<strong>Berlin</strong>er Anfang der 80er<br />
Jahre. In der <strong>Saison</strong> 1981/82<br />
landeten sie als Aufsteiger<br />
direkt auf Platz drei der Bundesliga<br />
– nur das Duo Gummersbach<br />
und Großwallstadt<br />
war noch besser. Vier Jahre<br />
später ging es allerdings<br />
schlagartig nach unten: Als<br />
abgeschlagenes Schlusslicht<br />
zunächst ins Unterhaus und<br />
von dort sang- und klanglos<br />
in die Regionalliga.<br />
1966 zählten die Reinickendorfer<br />
<strong>Füchse</strong> zu den Gründungsmitgliedern<br />
der Eliteklasse<br />
und belegten damals<br />
– geografi sch etwas verwirrend<br />
– in der Süd-Staffel<br />
einen Mittelfeldplatz. Die<br />
großen Erfolge blieben jedoch<br />
aus, in den 70ern mutierte<br />
der Klub zur Fahrstuhl<br />
fahrenden grauen Maus,<br />
doch in der ewigen Bundesliga-Tabelle<br />
rangierte er vor<br />
dieser <strong>Saison</strong> immerhin auf<br />
Platz 23 – und somit um zwei<br />
Etagen höher als die <strong>Rhein</strong>-<br />
<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong>.<br />
Handball gespielt<br />
wird in Reinickendorf<br />
– oder<br />
besser gesagt bei<br />
den <strong>Füchse</strong>n, denn<br />
in ihrem ursprünglichen<br />
Stadtteil sind<br />
die Handballer schon<br />
lange nicht mehr zu Hause<br />
– bereits seit 1922. Zu diesem<br />
Zeitpunkt hieß der 1891<br />
Manager im Gespräch: <strong>Berlin</strong>s umtriebiger Bob Hanning (links) mit <strong>Löwen</strong>-Chef Thorsten Storm.<br />
als „Männer-Turn-Verein<br />
Reinickendorf“ gegründete<br />
Verein TSV Dorner – zu Ehren<br />
des 1892 verstorbenen<br />
Städtischen Turnwarts Adolf<br />
Dorner. Bis zum Zweiten<br />
Weltkrieg bleibt es bei kleinen<br />
Erfolgen auf lokaler Ebene.<br />
Seit der Wiedergründung<br />
1947 trägt der Klub seinen<br />
heutigen Namen (also den<br />
des Muttervereins) und die<br />
Handball-Abteilung freute<br />
sich vier Jahre später über die<br />
zweitgrößte Mitgliederzahl<br />
in der Stadt. Und pünktlich<br />
zum 75-jährigen Jubiläum<br />
sind die <strong>Füchse</strong><br />
Gründungsmitglied<br />
der neuen<br />
Bundesliga.<br />
Anfang der 80er<br />
Jahre will es der<br />
Immobilienmakler<br />
Willi Bendzko wissen.<br />
Mit seinem Geld lockt er<br />
gestandene Spieler, darunter<br />
auch den späteren Kieler<br />
Die <strong>Löwen</strong>-Bilanz<br />
vs. <strong>Füchse</strong> <strong>Berlin</strong><br />
H A<br />
2003/04 - -<br />
2005/06 - -<br />
2006/07 - -<br />
2007/08 40:35 31:17<br />
2008/09 29:25 32:24<br />
<strong>2009</strong>/10 -:- 28:33<br />
Gesamt 2-0-0<br />
69:60<br />
4-0-1<br />
160:134<br />
2-0-1<br />
91:74<br />
Meistertrainer Zvonimir<br />
Serdarušić sowie den Bundesliga-Torschützenkönig<br />
Predrag Timko (THW Kiel),<br />
in die westdeutsche Enklave,<br />
und sie enttäuschen den Geschäftsmann<br />
nicht. Platz drei<br />
in der Bundesliga bedeutet<br />
die Teilnahme am IHF-Pokal,<br />
wo die <strong>Füchse</strong> die Stadt<br />
in eine regelrechte Handball-<br />
Euphorie versetzen. Erst<br />
schalten sie den spanischen<br />
Top-Klub BM Granollers<br />
aus, im Viertelfi nale muss<br />
im deutsch-deutschen Duell<br />
der HC Empor Rostock in<br />
einem denkwürdigen Krimi<br />
gegen die West-<strong>Berlin</strong>er die<br />
Segel streichen. Nach dem<br />
18:16-Sensationssieg in der<br />
Hansestadt hält <strong>Füchse</strong>-Keeper<br />
Klaus Wöller im Rückspiel<br />
mit einer Glanzparade<br />
den „Sieg“ fest: Die <strong>Berlin</strong>er<br />
verlieren zwar 12:14, ziehen<br />
aber aufgrund der Auswärtstorregel<br />
ins Halbfi nale ein,<br />
wo sie schließlich gegen den<br />
sowjetischen Spitzenklub<br />
und späteren Sieger IL Saporoschje<br />
der Knockout ereilt.<br />
Heimspielstätte war damals