Imagixx Ausgabe Nr. 01-2010 - Röntgen Bender

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

14 Praxis Jeder Mensch verfügt über eine perfekte Chemiefabrik im Körper: die Leber. Das eineinhalb bis zwei Kilogramm schwere Organ baut stoffwechseleigene und -fremde Substanzen ab. Es hat eine zentrale Aufgabe bei der Aufnahme und Verwertung von Nahrungsbestandteilen, stellt lebenswichtige Eiweißstoffe bereit und greift regulierend in das Immun- und Hormonsystem ein. Ein Leben ohne Leber ist daher nur für wenige Stunden möglich. Bitte eine Pause Ob Virusinfektionen oder Autoimmunerkrankungen – die Leber hat viele Feinde. Informationen über die Leber findet man im Internet unter www.leberhilfe.org. Die Leber hat ein hohes Regenerationsvermögen, sie erholt sich von Strapazen. Erholungspausen werden dem Organ allerdings immer seltener gegönnt. Eine Fettleber droht. Welche Konsequenzen hat dieses Symptom und wie lässt sich Fettleber verhindern? Für einen Angriff auf das Organ ist aber jeder Mensch selbst verantwortlich – die Fettleber. Zwar können auch Typ-2-Diabetes, Eiweißmangelernährung, Fettstoffwechselstörungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Arzneimittelmissbrauch eine Fettleber auslösen. Doch gehören Übergewicht und Alkoholmissbrauch zu den Hauptauslösern für diese Erkrankung, mit der immer mehr Menschen leben: Schätzungen gehen von zehn bis 30 Prozent der Bevölkerung aus. Dabei verursacht der Befund „Fettleber“ allein noch keine körperlichen Lang lebe die Leber Foto: © Sebastian Kaulitzki-Fotolia
Mögliche Symptome bei Lebererkrankungen ❯ andauernde Müdigkeit ❯ Druckgefühl im Oberbauch ❯ Konzentrationsstörungen ❯ Appetitlosigkeit ❯ Ekel gegen bestimmte Nahrungsmittel ❯ Gewichtsveränderungen ❯ Übelkeit und Erbrechen ❯ Blähungen ❯ Gelbfärbung der Haut ❯ Nasenbluten und Blutergüsse ❯ Juckreiz ❯ bei Männern: Verminderung der Körperbehaarung im Brust- oder Bauchbereich Beschwerden. Kommt allerdings eine Leberentzündung hinzu, ist dies ein ernst zu nehmender Zustand. Eine Fettleberentzündung kann die Leber vernarben lassen und zu einer irreparablen Zirrhose führen. Diese zieht zudem ein höheres Risiko nach sich, an Leberkrebs zu erkranken. Prof. Dr. Peter Galle sagte im November 2009 anlässlich des 10. Deutschen Lebertages: „Heute schätzen wir, dass rund fünf bis 15 Prozent der Fettleberpatienten in Deutschland, also bis zu drei Millionen Menschen, an einer Fettleberentzündung erkrankt sind.“ Wenn Essen krank macht Dabei geht die Gefahr für die Leber eben nicht nur vom Alkohol aus, auch starkes Übergewicht fordert seinen Tribut. Laut Dr. Andrea Schneider und Dr. Michael Momma von der Medizinischen Hochschule Hannover leiden 70 Prozent der adipösen und übergewichtigen Menschen an einer nichtalkoholischen Fettleber. 18 Prozent dieser Menschen bekommen eine nichtalkoholische Steatohepatitis (Leberentzündung). Zum Vergleich: Bei Normalgewichtigen sind es knapp drei Prozent. Weg mit dem Fett Rechtzeitig erkannt, kann sich die Fettleber bei geeigneter Therapie wieder zurückbilden. Übergewichtige müssen ihr Gewicht verringern, und zwar langsam, aber stetig. Rascher Gewichtsverlust durch Nulldiäten ist verboten, weil beim Hungern die Blutfettwerte rapide steigen, was wiederum die Leberverfettung fördern würde. Auf Alkohol muss absolut verzichtet werden, selbst kleine Mengen sind nicht erlaubt. Auch bei Medikamenten ist Vorsicht geboten, daher muss der Patient mit dem Arzt klären, welche Mittel erlaubt sind. Impfstoff soll Leberkrebs bekämpfen Bislang gibt es bei primärem Leberkrebs nach Entfernung des Tumors keine erfolgreiche begleitende Therapie, die ein Wiederaufflammen der Krankheit verhindern kann. Wissenschaftler um Professor Hans-Georg Rammensee von der Eberhard-Karls-Universität Tübingen arbeiten an einem neuen Verfahren. Sie entwickeln einen patientenindividuellen Impfstoff. Beim primären Leberkrebs finden sich veränderte Peptide (kleine Proteine) mit krebsspezifischen Abweichungen, die von Mensch zu Mensch verschieden sind. Das Tübinger Verfahren zielt darauf ab, diese Veränderungen zu erkennen und als Krebsantigen zu nutzen. So kann ein Impfstoff hergestellt werden, der genau gegen diese Krebsform wirkt. Außerdem suchen die Forscher nach weiteren mutierten Peptiden, die in mehr als nur einem Krebspatienten vorkommen. Mit den Ergebnissen könnte ein bei vielen Patienten anwendbarer Impfstoff gegen Leberkrebs enwickelt werden. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die ersten Patienten sollen in der zweiten Jahreshälfte 2<strong>01</strong>2 geimpft werden. Praxis 15
Seite 1 und 2: imagixx Das radiologische Praxismag
Seite 3 und 4: Liebe Leserinnen und Leser, die Med
Seite 5 und 6: Fast jeder dritte Erwachsene in Deu
Seite 7 und 8: Das Kahnbein (grün markiert) des H
Seite 9 und 10: Kann man sich auch lebende Körper
Seite 11 und 12: „Die Politiker denken, wir sind a
Seite 13: Das Gehirn ist wie ein Muskel, der
Seite 17 und 18: sprechen, wie Leistungsknick, Gewic
Seite 19 und 20: Herr Prof. Riegl, die Mehrheit der
Seite 21 und 22: Nur Krafttraining hilft dem kranken
Seite 23 und 24: Klettert die Temperatur auf zehn Gr

Imagixx Ausgabe Nr. 01-2010 - Röntgen Bender

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?