Imagixx Ausgabe Nr. 01-2010 - Röntgen Bender

4 Wissen aktuell
Neuer Knorpel
in drei Wochen
Ist der Körper ausgewachsen, erneuern
sich die Knorpelzellen nicht
mehr. Wird das druckfeste, porzellanglatte
Gewebe durch einen Unfall
oder Abnutzung zerstört, führt das
unweigerlich zu Gelenkschmerzen.
Im schlimmsten Fall ist eine Gelenksprothese
notwendig.
Inzwischen können dank Gentechnik
und Molekularbiologie solche Knorpelzellen
entnommen und außerhalb
des Körpers vermehrt werden. Das
nachgezüchtete Gewebe wird anschließend
in den defekten Knorpel
eingebracht und wächst dort an.
Bislang ist dieses Verfahren aber sehr
langwierig und außerdem teuer. Nun
hat Dr. Prasad Shastri, Professor
für Biofunktionale Makromolekulare
Chemie im Exzellenzcluster BIOSS
Foto: DAK/Hanuschke+Schneider
an der Uni Freiburg, zusammen mit
Kollegen aus Maastricht einen Weg
gefunden, wie kostengünstig und im
Schnellverfahren ausreichend Knorpelsubstanz
hergestellt werden kann.
Den Wissenschaftlern gelang das
Kunststück bei Kaninchen in nur
drei Wochen. Sie spritzten Agarose-
Gel, eine Laborchemikalie, unter die
Knochenhaut des Schienbeins. Das
Gel erzeugte lokalen Sauerstoffmangel,
was die Knorpelentwicklung stimulierte.
Die in diesem Bioreaktor
hergestellte Knorpelsubstanz wurde
ins Knie transplantiert und passte
sich gut an die neue Umgebung an.
„Innerhalb der nächsten zwei Jahre
wollen wir mit Pilotstudien für das
Verfahren bei geeigneten Patienten
beginnen“, sagt Shastri.
Quelle: www.biotechnologie.de
Fasten gegen Arthroseschmerzen
Degenerativ bedingte Gelenkschmerzen lassen sich durch
Heilfasten wirksam reduzieren. Bei ärztlich kontrolliertem
„Saftfasten“ gehen schon nach 15 Tagen die Schmerzen in
den Gelenken massiv zurück, die Gelenkfunktion verbessert
sich und das Wohlbefinden der Patienten wird gesteigert.
Dieser positive Effekt hält auch drei Monate nach
Abschluss der 15-tägigen Fastenkur noch an. Arthrosepatienten
könnten so mit Hilfe des Heilfastens auf ihre
täglichen Schmerzmedikamente verzichten oder zumindest
die Zahl der Tabletten massiv verringern. Zu diesem
Ergebnis kommt eine Studie des Kompetenzzentrums
Naturheilverfahren des Universitätsklinikums Jena (UKJ),
in der die therapeutische Wirksamkeit einer ambulanten
Fastenkur auf den Schmerz, die Gelenkfunktion und die
Befindlichkeit bei Patienten mit Gon-, Cox- und Polyarthrose
(Knie-, Hüft- und Fingergelenksarthrose) untersucht
wurde.
Quelle: www.uni-jena.de