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2 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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men Deutschlands <strong>und</strong> der Tschechischen Republik. „Wir sind nicht<br />

mehr die sächsische Hafenwirtschaft, sondern eine übergreifende<br />

Hafenwirtschaft von Hamburg bis Prag, von Eisenhüttenstadt bis<br />

Duisburg <strong>und</strong> Antwerpen“, konnte Bütow stolz vermelden: „Wie<br />

bekommt man aber den Regionen <strong>und</strong> Länder übergreifenden<br />

Austausch von Gütern, Containern <strong>und</strong> Projektladungen verlässlich<br />

<strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich in den Griff? Das stetige Suchen nach<br />

<strong>und</strong> Finden von Antworten auf die täglichen logistischen Anforderungen<br />

sehe ich als große Herausforderung für die Arbeit unseres<br />

Vereins an.“<br />

IHK-Präsident Paul betonte, dass der SHV im In- <strong>und</strong> Ausland mit<br />

Interesse wahrgenommen wird. Fachexkursionen nach den Nordseehäfen<br />

Zeebrügge, Bremerhaven <strong>und</strong> Hamburg, sowie den Ostseehäfen<br />

Rostock <strong>und</strong> Sassnitz-Mukran haben dieses Anliegen befördert.<br />

Prognosen weisen darauf hin, dass eine Abwicklung des Gütertransportes<br />

über die Straße in noch größerem Umfang als bisher nicht realisierbar<br />

ist. „Die Umsetzung <strong>und</strong> Entwicklung alternativer Konzepte<br />

für die Einbeziehung der Schiene <strong>und</strong> vor allem des Wasserweges<br />

werden dringend notwendig“, forderte Paul. „Die Binnenwasserstraße<br />

ist Tschechiens Weg in die Europäische Union“. Unter diesem Motto<br />

fand der vom SHV moderierte Elbschifffahrtstag erstmalig 2004 im<br />

tschechischen Decin statt. „Seit über 1000 Jahren verbindet der Handelsweg<br />

Elbe unsere beiden Länder“, erinnerte der Vize-Verkehrsminister<br />

Kocourek die Teilnehmer der Festveranstaltung. „In unserer Zeit<br />

ist der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, sei es der Straßenverkehr, die<br />

Wasserstraße oder die Eisenbahn, entlang des EU-Korridors IV besonders<br />

wichtig“, so Kocourek. Dabei spiele die Ertüchtigung der Elbe auf<br />

deutscher <strong>und</strong> tschechischer Seite eine besondere Rolle. Staatssekretär<br />

Dr. Mangold überbrachte die Glückwünsche des sächsischen Ministerpräsidenten<br />

Prof. Dr. Georg Milbradt. Die Vorteile der jeweiligen<br />

Verkehrsträger nutzend, habe der Freistaat Sachsen bisher 67 Mill.<br />

Euro in die Infrastruktur der drei sächsischen Häfen investiert. Mit<br />

BÖB nimmt Stellung zur Diskussion um das Projekt 17<br />

In den vergangenen Wochen hatten sich verschiedene Kreise aus<br />

SPD <strong>und</strong> Grünen für die Veränderung der Planung des Projektes<br />

17 Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE-Nr. 17) ausgesprochen.<br />

Angeführt wurden sowohl Umweltaspekte als auch die Frage nach<br />

Kosten <strong>und</strong> Nutzen entsprechend zweier aktueller Studien. Mit Unverständnis<br />

reagierte der B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher Binnenhäfen<br />

(BÖB) Ende Januar auf den Aufruf der SPD-Fraktion Berlin-Spandau,<br />

gegen den notwendigen Wasserstraßenausbau in Berlin zu kämpfen.<br />

„Der Ausbau der Wasserstraßen an Spree <strong>und</strong> Havel hat System<br />

bildenden Charakter für die Leistungsfähigkeit des Systems Wasserstraße<br />

im Großraum Berlin“, so Probst. Da inzwischen das Gesamtvorhaben<br />

mit einem fi nanziellen Aufwand von 2,3 Mrd. Euro nunmehr<br />

bis vor die Tore Berlins vorangetrieben wurde, widerspräche es<br />

jeder Logik, auf den Ausbau der Stadtstrecke zu verzichten. Auf je 40<br />

Mio. Euro hatte zuvor Daniel Buchholz, umweltpolitischer Sprecher<br />

der SPD-Fraktion, die anstehenden Baumaßnahmen an der Spree<br />

sowie den anschließenden Ausbau der Havel zusammen mit der Anhebung<br />

einiger Brücken veranschlagt. Dies zeige, dass dem Projekt<br />

nur noch ein geringer Prozentsatz der zur Fertigstellung erforderlichen<br />

Mittel fehle, so der BÖB.<br />

Es sei wider jede Logik, auf diese Gelder zu verzichten <strong>und</strong> ggf. die<br />

Planfeststellung zu verzögern, heißt es in der BÖB-Stellungnahme.<br />

Angesichts der positiven Entwicklung des Berliner Westhafens zu<br />

einem zentralen Güterverkehrszentrum <strong>und</strong> Innenstadt-Hub, das<br />

Vorbildcharakter für andere Häfen habe, brauche es Planungssi-<br />

der Sicherung einer wirtschaftlich nutzbaren Fahrrinnentiefe zwischen<br />

Hamburg <strong>und</strong> Dresden von 1,60 m an 345 Tagen ab dem Jahr 2010 könne<br />

der wachsende Seehafenhinterlandverkehr besser als bisher auf der<br />

Elbe bewältigt werden, wodurch die sächsischen Häfen einen weiteren<br />

Aufschwung erfahren würden. Prof. Fritz Heinrich, Gründungsmitglied<br />

des Sächsischen Hafen- <strong>und</strong> Verkehrsverein e.V., <strong>und</strong> seither dessen<br />

Pressesprecher, prägte durch sein unermüdliches Engagement <strong>und</strong> stets<br />

klare Aussagen wesentlich den Inhalt <strong>und</strong> Charakter der Arbeit in der<br />

ersten Dekade des SHV. Souverän moderierte er auch die Jubiläumsveranstaltung.<br />

Nicht zählbar sind die wertvollen Kontakte einzelner Dienstleister<br />

aus den Häfen <strong>und</strong> Vertreter der verladenden Wirtschaft, die auch<br />

an diesem Abend geknüpft, vertieft oder erneuert wurden. Aber auch der<br />

politische Einfl uss des SHV ist nicht zu unterschätzen, wie die<br />

Anwesenheit hochrangiger Vertreter treter der Politik aus B<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Ländern zum Jubiläumsabend end verdeutlichte. Auch<br />

die enge Kooperation des SHV V mit dem Verein zur<br />

Förderung des Elbstromgebietes es <strong>und</strong> dem Verein zur<br />

Hebung der Saaleschifffahrt hat dazu beigetragen,<br />

die Elbe als Verkehrsader zu erhalten rhalten <strong>und</strong> für künftige<br />

Aufgaben zu rüsten. Dass noch och nicht alle Ziele des<br />

SHV erreicht sind, wissen Bütow w <strong>und</strong> Heinrich natürlich,<br />

aber deren erfolgreiche weitere Bearbeitung<br />

liegen bei dem erfahrenen SHV-Gespann HV-Gespann <strong>und</strong><br />

dessen wachsender Mitgliederschar schar in guten<br />

Händen. ■ Dr. Siegfried Seibt bt |<br />

Hans-Wilhelm Dünner<br />

SHV-Pressesprecher Prof. Fritz Heinrich<br />

hat die Vereinsarbeit durch unermüdliches<br />

Engagement, eine Vielzahl<br />

interessanter Veranstaltungen <strong>und</strong><br />

stets klare Aussagen geprägt<br />

cherheit. In diesem Zusammenhang weißt der BÖB Behauptungen<br />

zurück, dass seit Fertigstellung der Trogbrücke bei Magdeburg im<br />

Jahr 2003 eine durchgehende Befahrbarkeit des Wasserstraßensystems<br />

für Großmotorgüterschiffe mit bis zu 2,20 m Abladetiefe <strong>und</strong><br />

Containerverkehre zum Westhafen zweilagig bis Berlin möglich sei:<br />

„Eine zukunftsfähige Containerlogistik über die Wasserstraße endet<br />

derzeit vor den Toren Berlins.“<br />

Angesichts steigender Verkehrsleistungen, insbesondere auf der<br />

Straße, verb<strong>und</strong>en mit entsprechenden Emissionen <strong>und</strong> Beeinträchtigungen<br />

für die Bürger, setzt der BÖB auf die Einbindung<br />

ökologischer Verkehrsträger<br />

auch in die stadtnahe<br />

Logistik. Ferner fordert er<br />

die Politik auf, die notwendigen<br />

Planungen für die<br />

Lösung des bestehenden<br />

Engpasses uneingeschränkt<br />

weiterzuverfolgen.<br />

■ BÖB | CG<br />

BEHALA-Geschäftsführer<br />

Peter Stäblein: „Der Ausbau<br />

der Verkehrsinfrastruktur ist<br />

die Basis für die Zukunft der<br />

Berliner Häfen“ | Bild: Dünner<br />

2|<strong>2008</strong> | 17

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