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Cybercrime

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Dieter Kochheim, <strong>Cybercrime</strong> - 29 -Die Telefongesellschaft Prompt hat den Rückruf alsneue Einnahmequelle erschlossen. Für einen Anrufbeim Kunden kassiert der Anbieter 0190-Gebühren.Der Ablauf ist einfach: Der Kunde ruft eine kostenfreie0800-Rufnummer an und gibt dort die Nummer desAnschlusses an, auf dem er einen Rückruf wünscht.Anschließend erfolgt ein Anruf von Prompt - zu 0190-Konditionen. Den Posten findet der Angerufene anschließendauf der Telefonrechnung mit dem StichwortTeleInternet Services ...Eines der ersten entsprechenden Angebote, 'Recall Direct'der Firma EST24, ging im Juli in Betrieb. NachAngaben der Firma handelte es sich nur um einenTestlauf, allerdings tauchten die entsprechenden Postenbereits auf Telefonrechnungen von Kunden auf.Bei EST24 konnte man während des Tests von jedembeliebigen deutschen Anschluss aus anrufen, sogarvom Handy. Der Anrufer erhielt eine Ansage mit demHinweis, dass der Rückruf kostenpflichtig sein werdeund der Aufforderung, die gewünschte Telefonnummerim Festnetz einzutippen. An dieser Stelle nannte derAnbieter einen Minutenpreis von 1,99 Euro.Urs Mansmann in c't 10/02, S. 94A.2 5. kostenpflichtige Rückrufe2002 tauchten einige wenige Meldungen überMissbräuche im Zusammenhang mit einem seinerzeitneuen technischen Dienst auf, bei dem dieVerbindungs- und Dienstleistungsentgelte nichtdem Anrufer, sondern dem Angerufenen belastetwurden 85 (R-Gespräche; siehe Zitat oben).Der mögliche Missbrauch dieser technischen Abrechnungsumleitungmusste besonders jene vorsichtigenMitmenschen schrecken, die bei ihremAnschlussnetzbetreiber die Sperrung von PremiumRate-Nummern beantragt hatten. Das verhinderteaber nur die unbedachte Anwahl einer teuren Anschlussnummer,nicht aber den Anruf von einersolchen.Der einzige mir in Erinnerung gebliebene Missbrauchsfallwurde ebenfalls von Mansmann in derc't berichtet 86 , indem er ein Behindertenwohnheimvorstellte, in dem alle Telefone für abgehende Anrufegesperrt waren. Einer der Bewohner fordertejedoch per Handy Rückrufe auf sein stationäres Te-85Urs Mansmann in c't 10/2002, S. 94 und c't 22/2002,S. 4686Urs Mansmann, Erste Rückruf-Opfer. Die neue'Mehrwert'-Masche bringt schon Profit, c't 22/2002,S. 46lefon an, die schließlich mit Kosten von rund 440Euro zu Buche schlugen.Derartige Fälle werden jetzt von § 66i TKG unterbunden.A.2 6.1 RückruftrickDie erfolgreiche Regulierung hat die extremenAuswüchse verschwinden lassen. Missbräuchevon Mehrwertdiensten werden dadurch aber nichtvöllig verhindert.Eine besonders dreiste Form des Rückruftrickswurde 2002 publik und kann sich jederzeit wiederholen87 . Von den kostenpflichtigen Rückrufenunterscheidet sich diese Fallgruppe dadurch,dass der Anrufer zu einem eigenen Handeln aufgerufenwird.Der Inhaber von mehreren Mehrwertdienstenummernstartete auf seinem Computer ein Programm,das den D1-Nummernkreis systematischanwählte und die Verbindung sofort wieder unterbrach.Das reicht aber für die Meldung "Anruf inAbwesenheit" auf dem Handy. Nur wenige derEmpfänger wählten den Anrufer an und bekamendas Freizeichen zu hören, so als wenn keine Verbindungzustande gekommen wäre. Das Freizeichenstammte jedoch vom Tonband und der Gebührenzählerlief. Sehr lukrativ. Der Täter wurde870190-Betrug: Jetzt mit "gefälschten" Freizeichen,Heise online 07.08.2002

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