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Deutscher Stahlbautag - Verlagsgruppe Wiederspahn

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Stahlbautag</strong><br />

7.–8. Oktober 2010 in Weimar<br />

3 Bauwerksentwurf<br />

Das neue Brückenbauwerk überspannt die<br />

Elbe einschließlich der Polderflächen auf<br />

gesamter Länge, da der Bereich zwischen<br />

dem rechtselbischen und dem linkselbischen<br />

Deich zur Sicherung des Hochwasserabflusses<br />

freigehalten werden muss.<br />

Das 690,50 m lange Bauwerk stellt statisch<br />

einen Durchlaufträger über 12 Felder dar, der<br />

von der Strombrücke mit Stützweiten von<br />

84,50 m + 144,00 m + 120,00 m und 62,00 m<br />

und der über acht Felder durchlaufenden<br />

Vorlandbrücke mit 42,00 m + 6 × 35,00 m und<br />

Bild 11: Längsschnitt und Draufsicht<br />

© Leonhardt, Andrä und Partner<br />

28,00 m gebildet wird. Der Flusslauf der Elbe<br />

wird ohne Strompfeiler mit einer Stützweite<br />

von 144 m überspannt, bei Mittelwasser ist<br />

über der Elbe eine lichte Höhe von 11 m vorhanden.<br />

Im Grundriss verläuft die Brücke in einem<br />

Kreisbogen mit einem Radius von 1.250 m.<br />

Der Überbau der Strombrücke wird als<br />

einseitig gevouteter Hohlkasten in Stahlverbundbauweise<br />

mit schlaff bewehrter<br />

Fahrbahnplatte ausgeführt. Im Bereich der<br />

rechtselbischen Vorlandbrücke geht östlich<br />

der Achse 4 der Überbau in einen massiven<br />

Spannbetonmittelträgerquerschnitt über.<br />

Die Konstruktionshöhe des Verbundüberbaus<br />

nimmt vom Widerlager Achse 0 von 3,50 m<br />

bis zur Achse 2 zu einer kräftigen, 10 m hohen<br />

Voute zu. Im Bereich dieser Voute wird<br />

der Überbau in zwei Stiele und ein Zugband<br />

aufgelöst. Die Sprengwerksstiele in Achse 2<br />

bilden einen Halbrahmen und sind durch<br />

den durchlaufenden Überbau als Zugband<br />

gekoppelt. Anschließend verringert sich die<br />

Konstruktionshöhe des Überbaus bis zum<br />

20<br />

Domänen des Stahlbaus<br />

Übergang Massivquerschnitt auf 2,20 m.<br />

Sowohl aus ästhetischer als auch aus ingenieurtechnischer<br />

Sicht stellt die Auflösung des<br />

biegesteif angeschlossenen Pfeilers in Achse 2<br />

die Besonderheit dieser Brücke dar. Die um<br />

ca. 36°C geneigten Stiele mit ihrem ober- und<br />

unterseitig jeweils gegenläufig parabolisch<br />

gekrümmten Verlauf bilden zusammen mit<br />

dem Riegel des Überbaus eine breite, weithin<br />

sichtbare Öffnung, die bereits als »Auge von<br />

Mühlberg« in der Öffentlichkeit bekannt geworden<br />

ist. Sie bestimmt das Erscheinungsbild<br />

der Brücke maßgeblich.<br />

Bild 13: Pfeiler in Achse 2<br />

© Leonhardt, Andrä und Partner<br />

Bild 14: Längsschnitt in Achse 2<br />

© Leonhardt, Andrä und Partner<br />

Der Verbundüberbau geht nahtlos in die<br />

Rahmenstiele über. Dabei wird unter Traglasten<br />

die Druckkraft von ca. 90 MN aus den<br />

Rahmenstielen mit der Zugkraft im Überbau<br />

kurzgeschlossen werden. Die Zugkraft im<br />

Überbau nimmt etwa zur Hälfte eine im Hohlkasteninnern<br />

geführte externe Vorspannung<br />

auf. Die andere Hälfte verteilt sich im Normalbereich<br />

anteilig auf die Stahlquerschnitte des<br />

Bodenbleches einschließlich der Steifen, der<br />

Stege, der oberen Flanche sowie der schlaffen<br />

Längsbewehrung der Fahrbahnplatte.<br />

Die externen Spannglieder werden in der<br />

Koppelstelle Überbau–Rahmenstiel gestaffelt<br />

gespannt und umgelenkt. Die Vorspannung<br />

im Überbau reduziert die Momente in den<br />

Rahmenstielen erheblich, die durch die Verlängerung<br />

der Überbauten infolge Längszugs<br />

Bild 12: Regelquerschnitt der Strombrücke<br />

© Leonhardt, Andrä und Partner

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