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Deutscher Stahlbautag - Verlagsgruppe Wiederspahn

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Stahlbautag</strong><br />

7.–8. Oktober 2010 in Weimar<br />

Bild 1: Grand Canal Theatre in Dublin<br />

© Ros Kavanagh<br />

4 Grand Canal Theatre in Dublin<br />

Für das neu bebaute Hafenviertel von Dublin<br />

hat der amerikanische Architekt Daniel<br />

Libeskind ein Theater mit über 2.100 Sitzplätzen<br />

entworfen. An der Mündung des Grand<br />

Canal hat er mit dem Grand Canal Theatre<br />

die Hauptfassade einer neuen öffentlichen<br />

Piazza errichtet. Sein architektonisches Konzept<br />

orientiert sich an einem Theater mit<br />

verschiedenen Bühnen und Vorhängen. Das<br />

Theater selbst ähnelt einem scharfkantigen<br />

und glitzernden Kristall und ist als eigene<br />

Bühne konzipiert, ebenso wie der öffentliche<br />

Raum vor dem Theater und die verschiedenen<br />

Ebenen der Theaterlobby oberhalb der Piazza.<br />

Die Piazza wird damit Teil des Theaters und zu<br />

einem spektakulären Treffpunkt. Den Eingang<br />

zum Theater entwarf Libeskind in Form eines<br />

Theatervorhangs aus Stahl und Glas. Zwei<br />

sich überlappende Stahl-Glas-Fassaden sollen<br />

Besuchern den Eindruck vermitteln, durch<br />

einen Theatervorhang das neue Wahrzeichen<br />

der irischen Hauptstadt zu betreten.<br />

Ingesamt fertigte Gartner Steel Stahl-Glas-<br />

Fassaden mit einer Glasfläche von 1.500 m²<br />

sowie eine Dach- und Fassadenkonstruktion<br />

mit einer 4.000 m² großen Edelstahlverkleidung.<br />

Besonders die geknickten Dach- und<br />

Fassadenflächen von Libeskind stellten<br />

außergewöhnliche Herausforderungen an<br />

die Stahlkonstruktion. Die Eingangsfassade<br />

besteht beispielsweise aus einer 24,25 m<br />

hohen Struktur mit einer freien Spannweite<br />

von 25 m und einer lichten Breite von 48 m.<br />

Normalerweise hätte diese Konstruktion<br />

am Stück gefertigt und auf der Baustelle<br />

geschweißt werden müssen, da der Architekt<br />

keine sichtbaren Schrauben wollte. Gartner<br />

hat stattdessen eine elementierte Bauweise<br />

mit unsichtbaren Schraubverbindungen<br />

vorgeschlagen. So konnte die Vorstellung des<br />

Architekten einfacher umgesetzt werden.<br />

8<br />

Stahlbauforum<br />

Bild 2: Grand Canal Theatre in Dublin<br />

© Ros Kavanagh<br />

Libeskind wollte auch den Eindruck erzeugen,<br />

dass das Glas 25 m vom Boden bis zum Dach<br />

läuft. Besucher sollen entlang der Verglasung<br />

in den Himmel sehen, ohne durch Kanten<br />

gestört zu werden. An der sekundären Glasstruktur<br />

sind deshalb keine Riegel sichtbar.<br />

Gartner hat dafür spezielle Glaslager entwickelt,<br />

die auf den Pfosten befestigt sind. Sie<br />

verschwinden in der Glasfuge und müssen<br />

neben dem Eigengewicht auch das Glas halten.<br />

Bisher war das nur bei Fassaden bis zu einer<br />

Höhe von 9 m möglich. Allein das Gewicht<br />

eines Glases beträgt 340 kg.<br />

Eine weitere Herausforderung waren Profile<br />

mit einer Größe von 500 mm × 500 mm – üblich<br />

sind bis zu 100 mm × 100 mm. Vier solcher<br />

Profile laufen bei der Konstruktion baumartig<br />

zusammen. Um die geforderte Präzision zu<br />

erreichen, wurden die Profile im Gartner-<br />

Werk in Gundelfingen zusammengeschweißt<br />

und zur Probe aufgebaut. So konnte das Ziel<br />

der Null-Toleranz erreicht werden. Denn die<br />

geknickten Flächen, die aufeinanderstoßen,<br />

mussten ohne Ausgleichsmöglichkeit gefertigt<br />

werden. Auf der Oberfläche des Edelstahls<br />

wollte Libeskind besondere Lichtspiele<br />

erzeugen. Auf Vorschlag von Gartner wurde<br />

deshalb die Oberfläche des Edelstahls unter<br />

Öl geschliffen. Nachträglich lässt sie sich nicht<br />

mehr bearbeiten.<br />

Bild 3: SC Johnson in Racine<br />

© Pete Selkowe/racinepost.com<br />

5 SC Johnson Honor Fortaleza Hall<br />

Der Firmensitz von SC Johnson im amerikanischen<br />

Bundesstaat Wisconsin wurde um eine<br />

Ausstellungshalle für ein Explorationsflugzeug,<br />

ein Atrium mit einer Cafeteria und anderen<br />

Sozialeinrichtungen für die Mitarbeiter<br />

sowie ein Gemeinschaftsgebäude erweitert.<br />

Sir Norman Foster entwarf dafür die Fortaleza<br />

Hall in Form einer gläsernen Ellipse mit einem<br />

Skylight sowie ein gläsernes Atrium. Die elliptisch<br />

geformte Fortaleza Hall ist vollkommen<br />

transparent, um eine 360-Grad-Sicht auf das<br />

Bild 4: SC Johnson in Racine<br />

© Pete Selkowe/racinepost.com

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