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Deutscher Stahlbautag - Verlagsgruppe Wiederspahn

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Stahlbautag</strong><br />

7.–8. Oktober 2010 in Weimar<br />

Bild 8: Seagram Building, New York<br />

© Norton/Wikipedia<br />

Bild 10: Humboldthafenbrücke, Berlin<br />

© schlaich bergermann und partner<br />

6<br />

Stahlbauforum<br />

nien erschwert. Auch bestimmte »Schulen«<br />

und »Lobbys« helfen dabei, Masse statt Klasse<br />

durch unsere Städte rauschen zu lassen. Da<br />

muss die Brücke am Berliner Hauptbahnhof<br />

von Jörg Schlaich als Positivbeispiel herhalten,<br />

weil sie eben nicht nur Beton als Baustoff<br />

kennt.<br />

Die größte Herausforderung bleibt der frühzeitige<br />

und ehrliche Dialog der unterschiedlichen<br />

beteiligten Disziplinen, um mit Lösungen<br />

unsere Lebenswelten zu bereichern,<br />

die eben nicht dem Katalog entspringen,<br />

sondern gleichwertige, aber auch mal andere<br />

Entwurfsideen ermöglichen. Dass dabei Tragwerksplaner<br />

und Architekt nicht alleine zum<br />

Ziel gelangen, zeigt deutlich die gleich nebenan<br />

stehende Brücke von Santiago Calatrava,<br />

wo offensichtlich erst nach dem Entwurf der<br />

Anprallschutz in »deutscher Gründlichkeit«<br />

ergänzt wurde und dadurch die elegante<br />

Leichtigkeit des Brückentragwerks kaum<br />

mehr zur Geltung kommt.<br />

Bild 11: Kronprinzenbrücke, Berlin<br />

© Carl Zillich<br />

Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist wieder<br />

auf die Tagesordnung aller Beteiligten zu setzen.<br />

Nur wenn frühzeitig unterschiedlichste<br />

Kompetenzen zusammengeführt werden,<br />

können wir in unserer komplexen Planungswelt<br />

ein austariertes Mobile der Baukultur erreichen,<br />

als dessen Resultat schöne Bauten zu<br />

bewundern sind. Umso angemessener ist das<br />

Paar der diesjährigen Preisträger, die beide<br />

auf konträre Weise elegant sind. Beide schaf-<br />

fen neue Identität, die Landmarke mit einem<br />

konsequent verschwenderischen Einsatz von<br />

Stahl, das Stadion mit einem konsequent<br />

sparsamen Einsatz desselben Baustoffs. Diese<br />

Spanne zeigt auf, was Baukultur jenseits aller<br />

Prozess- und Streitkultur vor allem bedeutet:<br />

Bild 9: Landmarke Lausitzer Seenland<br />

© Carl Zillich<br />

die Bauaufgabe und den Kontext jenseits der<br />

Materialfrage als Gestaltungsaufgabe selbstständig<br />

zu interpretieren.

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