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Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes Jänner 2009 • Jahrgang 61 ...

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Fachartikel<br />

Wildschäden<br />

außer Kontrolle?<br />

TT: Harsche Kritik <strong>des</strong> Rechnungshofes – 30 % <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> geschädigt<br />

Mit diesen Schlagzeilen, allerdings<br />

ohne Fragezeichen und „aufgewertet“<br />

durch ein Foto, das ein<br />

Rudel Rotwild in einem Gatter zeigt, hat<br />

sich die TT vom 19. September 2008 auf das<br />

Niveau von billigstem Boulevard Journalismus<br />

begeben. Tatsache ist, der Rohbericht<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes befasst sich auf<br />

51 Seiten mit der Prüfung der Effizienz der<br />

Lan<strong>des</strong>forstdienste in Österreich aus dem<br />

Jahr 2006 und widmet 2 ½ Seiten dem Wildeinfluss<br />

auf den Wald. In einer Tabelle wird<br />

Extremer Verbiss ohne Schutzmaßnahmen<br />

dargestellt und da erfährt man, dass in Tirol<br />

auf 9 % der Fläche im Wirtschaftswald<br />

und auf 16 % der Fläche im Schutzwald<br />

extremer Verbiss ohne Schutzmaßnahmen<br />

gegeben ist. Im Flächenmittel ergibt sich<br />

für Tirol eine durchschnittliche Schädigung<br />

von 12,3 %. In diesem Ausmaß muss man<br />

durch Verstreichen oder Zäunung Vorsorge<br />

treffen, dass die Verjüngung dem Äser <strong>des</strong><br />

Wil<strong>des</strong> entwachsen kann. 87,7 % werden<br />

nicht verbissen, obwohl keine Schutzmaßnahmen<br />

vorgenommen werden! Fehlende<br />

Verjüngung aufgrund vonVerbiss wird im<br />

RH-Bericht in Tirol auf 6 % der gesamten<br />

Waldfläche und auch auf der Schutzwaldfläche<br />

ausgewiesen. Allein der Vergleich<br />

der ausgewiesenen Zahlen legt den Verdacht<br />

nahe, dass dem Journalisten der TT<br />

der zitierte Rechnungshofbericht gar nicht<br />

zur Verfügung gestanden sein kann, sondern<br />

dass ihm möglicherweise der Inhalt<br />

<strong>des</strong> Rechnungshofberichtes mündlich und<br />

zwar verfälscht weitergegeben wurde. Auch<br />

der Hinweis der TT, dass im Mittelpunkt<br />

<strong>des</strong> RH-Berichtes der extreme Wildeinfluss<br />

in Tirol steht, ist nicht belegbar: Wie sollen<br />

2 ½ Seiten von 51 Seiten der Mittelpunkt<br />

sein, sind 48 Seiten eines RH-Berichtes Makulatur?<br />

Für Tirol hat der RH jedenfalls ein<br />

beachtliches Zeugnis ausgestellt: Die 16 %<br />

<strong>des</strong> extremen Verbisses ohne Schutzmaß-<br />

18 Titelfoto: archiv TJV<br />

Jagd in TiRol 01/<strong>2009</strong>

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