Akt ell2/12 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.
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Zeitzeugen Hufnagelfabrik<br />
Vor allem aber liebe ich die Landschaft,<br />
sie ist einmalig“, war die<br />
Aussage von Ralf-Dietrich Böhlke.<br />
In Dortmund hat sich Ralf-Dieter<br />
Böhlke vor allem in Sachen Umwelt-<br />
und Naturschutz engagiert.<br />
So war er 1985 Umweltpreisträger<br />
der Stadt Dortmund, 1987 erhielt<br />
er den 1. Preis des WDR Köln zu<br />
„Oasen zum Leben“, 2010 war er<br />
Preisträger des vom Kreisverband<br />
Bündnis90/Die Grünen gestifteten<br />
15. Barnimer Umweltpreises.<br />
Joachimsthal verdankt Ralf-Dietrich<br />
Böhlke das Drehorgeltreffen,<br />
womit die Stadt einen brillanten<br />
Auftakt zur 400-Jahr-Feier<br />
erlebte. So wurde er anlässlich<br />
dieser Feier zum zweiten Ehrenbürger<br />
der Stadt ernannt. Damit<br />
würdigte das Stadtparlament das<br />
außerordentliche und vielfältige<br />
Engagement des Neugrimnitzers<br />
für Joachimsthal, zu dem Neugrimnitz<br />
gehört. An vielem hatte<br />
er Anteil: Kirchenleuchter, den<br />
Adler auf dem Joachimsplatz,<br />
die Rathausuhr, das historische<br />
Stadtwappen und manches andere<br />
hat der Neugrimnitzer eigenhändig<br />
restauriert. Auch die<br />
Sicherung des Kaiserbahnhofs<br />
hat er auf den Weg gebracht. Er<br />
entwickelte Ideen, knüpfte Kontakte,<br />
wühlte in Archiven, recherchierte.<br />
Er half, Sponsoren<br />
zu finden, Geld zu beschaffen.<br />
So manches aber hat er auch<br />
selbst wieder hergestellt, dank<br />
seiner goldenen Hände. Und das<br />
spiegelte sich auch hier in der<br />
Heimatstube wider.<br />
Aus dem Angebot, wie Honig,<br />
Likör, Souvenirs und Geschenkkarten<br />
erwarben wir noch einige<br />
Dinge. Der Erlös, erfuhren wir,<br />
fließt nicht in die Taschen der<br />
Böhlkes, sondern geht als Spende<br />
in den Natur- und Denkmalschutz.<br />
Zum Abschluss trugen<br />
wir uns in das Gästebuch ein.<br />
Dann setzten wir unsere Fahrt<br />
in Richtung Althüttendorf fort.<br />
An die verstrichene Zeit hatten<br />
wir gar nicht gedacht. Doch zuvor<br />
ertönten noch zwei Melodien<br />
vom Glockenspiel, und wir<br />
hörten andächtig zu. Das alles<br />
zu sehen und zu erfahren war<br />
eine große Bereicherung für uns,<br />
und wir würden allen raten, die<br />
dazu die Möglichkeit haben,<br />
sich das alles einmal anzusehen.<br />
Susanne Schipanski<br />
nur nOch resTe VOn<br />
Der huFnageLFabrIK<br />
Eine Sehenswürdigkeit rostet vor sich hin<br />
Fast versteckt liegt am Kupferhammerweg<br />
das Gelände der<br />
einstigen Eberswalder Hufnagelfabrik<br />
von Moeller und<br />
Schreiber. Bereits 1870 waren<br />
dort erstmalig in Deutschland<br />
Maschinen zur Nagelherstellung<br />
eingesetzt worden. Nach 17<br />
Jahren standen in dieser Fabrik<br />
400 solcher Maschinen bei einer<br />
Belegschaft von etwa 850 Arbeitern.<br />
Täglich wurden 30000 Kilogramm<br />
Nägel ausgeliefert.<br />
Übrigens gab es auf diesem<br />
Werkgelände im Februar 1883<br />
das erste elektrische Licht im<br />
Finowtal. Eine weitere Besonderheit<br />
ist die Hebeanlage für<br />
Güterwagen.1906 bei Borsig in<br />
Berlin entworfen, erfolgte 1908<br />
die Betriebsübergabe. Es wurde<br />
eine Höhe von 9,60 Meter überwunden.<br />
Waggons bis 25 Tonnen<br />
konnten mit Elektromotor<br />
und Ölhydraulik in 15 Minuten<br />
nach oben befördert werden<br />
oder in 5 Minuten nach unten. In<br />
Spitzenzeiten wurden bis zu <strong>12</strong><br />
32 33<br />
Güterwagen befördert. Bis Anfang<br />
der siebziger Jahre des 20.<br />
Jahrhunderts war die Anlage in<br />
Betrieb.<br />
Leider ist der jetzige Zustand<br />
sehr schlecht. Der Erhalt dieser<br />
Sehenswürdigkeit wäre wünschenswert.<br />
Rainer Pluskat<br />
Reste der Hufnagelfabrik zwischen<br />
Bäumen und Sträuchern.<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 2|<strong>12</strong>