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Gruss aus Lomnitz - Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur ...

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Die Skulpturenprogramme der Gruftkapellen r<strong>und</strong> um die<br />

Hirschberger Gnadenkirche<br />

von Mika Matthies<br />

Die Skulpturenprogramme der Gruftkapellen auf dem Gnadenkirchhof in<br />

Hirschberg/Jelenia Góra weisen hauptsächlich biblische Erzählungen <strong>und</strong><br />

Darstellungen von Tugenden auf. Antike Themen sind - zumindest bei den<br />

Gruftkapellen - noch relativ selten. Sie tauchen höchstens als Allegorien, Symbole<br />

oder als Element der Architektur, wie am Beispiel der Hermen, auf. Allegorien<br />

sind Personifizierungen abstrakter Ideen <strong>und</strong> Vorstellungen, wie Glück,<br />

Frieden, Eintracht oder die Tugenden. Die Darstellungen von Tugenden sind<br />

auf dem Friedhof in Form von Skulpturen stark verbreitet.<br />

Die Skulpturenprogramme sind unterschiedlich stark an den Unterbau geb<strong>und</strong>en.<br />

Während einige Skulpturen beinahe „<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chbar“ auf der Attika (Abb.<br />

GAL 44, Titelbild) stehen, sind manche durch ihre Gestaltung bzw. durch ihre<br />

Körperhaltung (Abb. 1) oder durch Wiederholung des Themas in den Reliefs<br />

mit dem Unterbau verb<strong>und</strong>en.<br />

Da viele Skulpturenprogramme durch starke Beschädigungen <strong>und</strong> Skulpturenverlust<br />

heute schwer zu lesen sind, ist es sinnvoll, diese anhand alter<br />

Abbildungen einmal vorzustellen.<br />

Die Baumgartengruft (Kapelle 9) wird durch eine einzigartige Blendfassade<br />

geschmückt. An den Türpfosten sind Hermen (Abb. GAL 44, S. 7) dargestellt.<br />

Als Herme wird in der antiken <strong>Kunst</strong> ein Pfeilerschaft mit aufgesetztem Kopf<br />

<strong>und</strong> Schultern genannt. Gesimsfiguren <strong>und</strong> ein Relief des Jüngsten Gerichts<br />

(Abb. GAL, S. 5) zieren den oberen Teil der Gruftkapelle. Links ist die Figur<br />

der Beständigkeit (mit der Säule) <strong>und</strong> daneben die Figurengruppe des mit<br />

dem Engel kämpfenden Jakob zu sehen. Rechts befinden sich die Figurendarstellung<br />

der Zeit (mit einem Handspiegel) <strong>und</strong> der junge Tobias mit dem<br />

Erzengel Raphael. Zwei kleinere Putten flankieren das Relief.<br />

Der aufwendige Fassadenaufbau der Tietze-Gruft (Nr. 6) wird durch die Segmentbogenarchivolte<br />

über der Tür, die Wappenkartusche <strong>und</strong> die geschwungene<br />

Balustradenattika bis zu der sitzenden Figur des Glaubens hin<br />

gesteigert. Einst standen in Augenhöhe zum Betrachter links <strong>und</strong> rechts der<br />

Tür die Figuren der Liebe <strong>und</strong> der Hoffnung.

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