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Volkswagen Financial Services AG

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20 KAUFEN AUF KREDIT: DIE VOLKSW<strong>AG</strong>EN BANK<br />

Trotz der durch Eigenkapitalaufstockungen gesicherten<br />

Geschäftsausweitung spürte die VFG den stärker werdenden<br />

Wettbewerb zwischen den Kreditinstituten. Der<br />

Geschäftsbericht der VFG beklagte 1962, dass die Händlerfirmen<br />

durch die verlangte Mithaftung weniger Kreditverträge<br />

vermittelten. Grund war ein Konkurrenzangebot, das<br />

den Kauf auf Kredit ohne Händlerhaftung möglich machte:<br />

Die von Banken durch Werbung in Presse und Postwurfsendungen<br />

forcierten „Privaten-Anschaffungs-Darlehen“<br />

verschafften Privatkunden ein Darlehen bis zu 6.000 DM.<br />

Da dieses Angebot für die <strong>Volkswagen</strong> Händler ohne Risiko<br />

war, gerieten die objektgebundenen Finanzierungen der<br />

VFG unter Druck.<br />

Nicht nur die Eigenkapitalausstattung und der steigende<br />

Wettbewerbsdruck auf dem Markt der Kreditfinanzierung<br />

langlebiger Konsumgüter erschwerte die Geschäftstätigkeit<br />

der VFG. Nachteilig wirkten sich auch die langen Lieferfristen<br />

für Käfer und Transporter aus. Mussten Kunden<br />

lange auf ein Fahrzeug warten, eröffnete die Wartezeit die<br />

Möglichkeit, sich über Finanzierungsangebote des Wettbewerbs<br />

zu informieren oder den <strong>Volkswagen</strong> bar zu bezahlen.<br />

Das schmälerte den Hauptanreiz des Teilzahlungsgeschäfts,<br />

der in der sofortigen Lieferung des <strong>Volkswagen</strong> bei<br />

Abbezahlung des Restkaufpreises in Raten bestand. Trotz<br />

dieser Umstände beendete die VFG auch das Geschäftsjahr<br />

1962 mit einer Eigenkapitalrendite von 16 Prozent, die eine<br />

Gewinnausschüttung an die <strong>Volkswagen</strong>werk GmbH und<br />

die erneute Verbreiterung der Kapitalbasis gestattete.<br />

Absatzsicherung<br />

im Käufermarkt<br />

Dank steigender Exporte baute der Wolfsburger Automobilhersteller<br />

1963 seinen Fahrzeugausstoß erneut aus.<br />

Die Zahl der Inlandsauslieferungen sank jedoch gegenüber<br />

dem Vorjahr um rund 40.000 auf 445.250 Fahrzeuge. Die<br />

<strong>Volkswagen</strong>werk GmbH sah sich einem neuen Phänomen<br />

gegenüber: Autos fanden ihre Kunden nicht mehr, kaum<br />

dass sie produziert waren und die Werkstore hinter sich<br />

gelassen hatten. Der Nachfrageüberhang der Nachkriegsjahre<br />

löste sich langsam auf. Bei Händlern und Großhändlern<br />

erhöhten sich die Lagerbestände. Heinrich Nordhoff,<br />

Generaldirektor der <strong>Volkswagen</strong>werk GmbH, hatte dies<br />

bereits im Juni 1960 als einen überraschenden „Tendenzwechsel“<br />

bezeichnet. Niemand sei darauf eingerichtet<br />

gewesen „weder innerlich, der ganzen Auffassung nach,<br />

noch räumlich, noch finanziell“. In dieser von Nordhoff<br />

als „grosse Umwandlung vom Verkäufer- zum Käufermarkt“<br />

gekennzeichneten Situation wurde die VFG zu<br />

einem zentralen Absatzinstrument, um im neuen Marktumfeld<br />

erfolgreich zu bestehen.<br />

Der Automobilfinanzierer begann in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Wolfsburger Mutter, die Händler beim<br />

Aufbau größerer Wagenbestände durch günstige Kredite<br />

zu stützen. So beschloss der Aufsichtsrat der VFG Mitte<br />

1963, der westdeutschen Handelsorganisation vergünstigte<br />

Lagerwagenkredite zu einem jährlichen Zinssatz von fünf<br />

Prozent anzubieten. Nachdem es in den Vorjahren bereits<br />

zu deutlichen Zuwächsen bei der Händlerfinanzierung

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