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Volkswagen Financial Services AG

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6 DER GLOBALE MOBILITÄTSDIENSTLEISTER<br />

Die <strong>Financial</strong>-<strong>Services</strong>-Strategie<br />

Der Vorstandsvorsitzende Carl. H. Hahn formulierte im November<br />

1988 vor dem Aufsichtsrat die Strategie zur Neuausrichtung<br />

der Finanzdienstleistungen der <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>:<br />

Der Wettbewerb zeige, dass „in Randbereichen des Automobilgeschäfts<br />

erhebliche Ertragspotenziale bestehen“. Mit<br />

dem Verweis auf die Erträge der Finanzsparten amerikanischer<br />

Hersteller kündigte der Vorstandsvorsitzende an,<br />

„eine <strong>Financial</strong>-<strong>Services</strong>-Gesellschaft zum Zwecke der<br />

Koordination unserer internationalen FS-Aktivitäten“<br />

zu gründen. <strong>Volkswagen</strong> stand damals an der Spitze der<br />

europäischen Automobilindustrie und schlug neue Wege<br />

ein, um zusätzliche Gewinne entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

eines Fahrzeugs zu erwirtschaften und<br />

Kunden mit Dienstleistungen nachhaltig von den Konzernmarken<br />

zu überzeugen. Bei einer Führungskräftetagung<br />

wenige Monate später stellte Dieter Ullsperger, Mitglied des<br />

Vorstands der <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong> für Controlling und Finanz,<br />

die Ziele der neuen „<strong>Financial</strong>-<strong>Services</strong>-Strategie“ vor,<br />

deren Eckpunkte die Stärkung der Finanzdienstleistungen<br />

in Deutschland, die Europäisierung der Geschäftstätigkeit<br />

und die Erweiterung der Angebotspalette waren.<br />

Der erste Schritt sah die Intensivierung der automobilen<br />

Finanzierungs-, Leasing- und Versicherungsaktivitäten in<br />

Deutschland vor, die im Konzern bereits eine lange Tradition<br />

besaßen. Seit mehr als 20 Jahren waren in Deutschland<br />

zwei Tochtergesellschaften des <strong>Volkswagen</strong> Konzerns im<br />

Finanzdienstleistungsgeschäft aktiv. Das Geschäft der<br />

1949 als „<strong>Volkswagen</strong> Finanzierungsgesellschaft mbH“<br />

(VFG) gegründeten „V.A.G Kredit Bank GmbH“ (V<strong>AG</strong>KB)<br />

ruhte im Herbst 1988 auf zwei Säulen: In der Kundenfinanzierung<br />

wurde Käufern der Konzernmarken <strong>Volkswagen</strong>,<br />

Audi und Seat Kredite für den Wagenkauf angeboten. Das<br />

zweite Standbein bildeten kurzfristige Finanzierungen von<br />

Lager- und Vorführwagen der Händler. Mit einem Volumen<br />

von 2,5 Milliarden DM in der Kundenfinanzierung und<br />

2 Milliarden DM in der Händlerfinanzierung war die in<br />

Braunschweig ansässige V<strong>AG</strong>KB 1989 das größte Spezialinstitut<br />

für Fahrzeugfinanzierungen in der Bundesrepublik<br />

Deutschland.<br />

Marktführer auf dem Gebiet des Automobilleasing war eine<br />

weitere 100-prozentige Tochter der <strong>Volkswagen</strong> <strong>AG</strong>. Die<br />

1966 als „<strong>Volkswagen</strong> Leasing GmbH“ (VWL) gegründete<br />

„V.A.G Leasing GmbH“ (V<strong>AG</strong>L) mit Sitz in Braunschweig<br />

bot Privat- und Geschäftskunden in Deutschland Leasingpakete<br />

für die Modelle des <strong>Volkswagen</strong> Konzerns an. Mit<br />

281.000 vermieteten Fahrzeugen belief sich der Umsatz<br />

1989 auf 3 Milliarden DM.<br />

Das dritte in der „<strong>Financial</strong>-<strong>Services</strong>-Strategie“ genannte<br />

Unternehmen war ein unabhängiger Versicherungsvermittler,<br />

der seit vier Jahrzehnten eng mit <strong>Volkswagen</strong><br />

verbunden war. Die 1948 gegründete „<strong>Volkswagen</strong> Versicherungsdienst<br />

GmbH“ (VVD) wies im Jahr 1989 einen Bestand<br />

von 658.000 Versicherungsverträgen aus und erzielte<br />

einen Umsatz von 134 Millionen DM. Das von Ullsperger<br />

präsentierte Konzept sah vor, die Geschäftsaktivitäten der<br />

drei Gesellschaften auf dem inländischen Markt zu stärken<br />

und mittelfristig in einer Holding zusammenzuführen.

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